X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel
zögerte, suchte nach der richtigen Formulierung –, »im Personalmanagement, die gut funktioniert hat. Das trägt Ihnen ein paar Bonuspunkte ein. Jetzt sollten wir beim nächsten Mal nur noch sehen, daß wir die Erfolgsrate ein wenig steigern; ansonsten recht gut. Irgendwelche Fragen?«
»Ja, Sir. War das ein Programm, das mich vaporisiert hat, oder ein Pilot?«
Ein Lächeln ging über Jansons Gesicht. »Wieder mal typisch – keiner kann es ertragen, daß ein Standardprogramm ihn erledigt. Nein, Sie haben recht. Das war ein Pilot. Sie haben auch schon von ihm gehört. Wedge Antilles. Er schaltet sich von Zeit zu Zeit persönlich in diese Einsätze ein. Wegtreten.«
Die harte Ausbildung ließ die Kandidatenliste allmählich zusammenschmelzen.
Chedgar war am nächsten Tag nicht mehr da; ein Opfer seiner eigenen Paranoia, dachte Kell, der Mann kam einfach nicht von der Vorstellung los, daß es Offiziere gab, die sich gegen ihn verschworen hatten. Der Quarren namens Triogor Sllus wurde zwei Tage später weggeschickt, weil er eine Mon Calamari Kandidatin namens Jesmin Ackbar geohrfeigt hatte – die Nichte des legendären Admiral Ackbar, wie Kell erfuhr. Ein Mensch namens Banna, ein ordentlicher, aber nicht ausnehmend guter Kodespleißer, wurde dabei ertappt, wie er seine Punktwerte »verbesserte«; am nächsten Tag war seine Pritsche leer. Andere verschwanden ohne Erklärung, und Kell fragte sich, ob sie alle damit ihre letzte Chance auf eine Pilotenkarriere vergeben hatten. Und dann fragte er sich, ob er der nächste sein würde.
Als er wieder einmal mit anderen Kandidaten im Down Time saß, sprach er das Thema an. »Als ich hier eintraf, um mich für einen Platz in dieser Staffel zu bewerben, dachte ich, ich sei der einzige, der als Pilot mit seinem Latein praktisch am Ende ist. Aber mir scheint es jetzt mehr und mehr so, als ob wir alle in Thermostiefeln auf dünnem Eis herumlaufen. Habe ich recht?«
Die meisten blickten ernst. Nur Ton Phanan nicht; er lächelte mit geradezu diabolischem Humor. »Ich habe ein wenig Probleme mit Glück im Kampf. Im Gegensatz zu den meisten von euch habe ich da schon einige Erfahrung – «
»Angeber«, schnaubte Tyria.
»Aber in fünf Einsätzen mit scharfen Waffen bin ich zweimal abgeschossen worden und dreimal hintereinander erfolgreich gelandet. Kein besonders gutes Ergebnis. Wenn man das bedenkt, und was all das neue Prothesenmaterial kostet, bin ich für einen Kommandanten ein ziemlich teurer Fall.«
Knirps meinte mit ernster Miene, die seine großen Augen noch größer erscheinen ließ: »Wir wissen, weshalb wir hier sind. Wir verlieren die Kontrolle über uns. Aber Lieutenant Janson sagt, daß es allmählich besser wird. Davon haben wir viel Kell zu verdanken.«
Kell lächelte. »Sie sind es wert. Eines Tages werden Sie zwischen Ihren einzelnen Persönlichkeiten hin- und herschalten können, als ob das Kanäle im Holoprojektor wären. Tyria, Face, euch beide verstehe ich nicht. Ihr beiden macht mir nicht den Eindruck, als ob ihr Mist gebaut hättet – «
Phanan funkelte ihn mit seinem einen Auge an. »Im Gegensatz zu uns übrigen, meinst du.«
»Richtig. Ganz speziell du.«
Phanan grinste und war keineswegs beleidigt. »Nur damit das klar ist.«
Face lehnte sich entspannt zurück. »Ich habe mich in das Jägerkorps eingekauft, Kell. Das hat mein erster Kommandant gesagt, und er hat recht. Ich habe mein eigenes Geld dafür ausgegeben, um mir unter ziemlich ungewöhnlichen Umständen einen A-Flügler und die nötige Ausbildung dazu zu kaufen. Dann bin ich zwei Einsätze mit Colonel, ich meine General Crespins Kometengruppe geflogen, und da mußte ich mich einfach bewähren. Anschließend habe ich mir einen X-Flügler gekauft. Einfach zur Abwechslung … und dann bin ich auf einem Stützpunkt gelandet, den Crespin führt, Glückspilz, der ich bin.
Der General hält mich für einen Dilettanten, der seinerzeit viel zu viel für das Imperium getan hatte, um das je ausgleichen zu können. Vielleicht hat er recht… aber als er mir sagte, daß ich nie etwas taugen würde, habe ich ihn angebrüllt wie ein Idiot. Ich habe ihm gesagt, ich würde bloß in seine Fußstapfen treten. Na ja, und damit war meine Karriere natürlich am Ende. Bis sich diese Gelegenheit hier geboten hat.« Er zuckte die Achseln.
»So reich bist du?«
»Nicht reich genug, um mir weiterhin ständig Jäger kaufen zu können. Nein. Ich hoffe, daß man mich eines Tages einmal als richtigen
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