X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel
Gestein von dem Haufen und ließen sie auf Falynns Schlepper herunterregnen. Sie rutschte reflexartig nach links, und er holte in der Kurve auf, überholte sie und war beim Verlassen der Kurve ein paar Meter vor ihr.
»Auf faire Art können Sie anscheinend nicht gewinnen, Sir. Was passiert, wenn wir das Ziel erreichen? Erschießen Sie mich dann?«
»Ich werde es mir überlegen.«
Das Ende der Strecke war in Sicht, ein rotes Leuchten in der Ferne, wo Janson die Leuchtrakete gesetzt hatte. Auf der rechten Seite der »Fahrbahn« war die Canyonsohle glatt, wurde aber im Mittelbereich uneben und steinig.
Falynn ließ sich nach rechts treiben, Wedge nach links, auf das schwierigere Terrain zu. Er sah, wie Falynn sich nach ihm umdrehte; ihren Gesichtsausdruck konnte er durch die polarisierende Scheibe ihres Vakuumanzugs nicht erkennen, wußte aber, daß sie sich im Augenblick fragen mußte, weshalb er wohl den offenkundig schnellsten Weg zur Ziellinie freigab.
Sie holte auf, als sie sich dem felsigsten Teil der Canyonsohle näherten. Als sie den Punkt erreichten, wo das Geröll am unübersichtlichsten war, glitt er nach rechts, und seine Nase schob sich über den größten Felsbrocken. Davon wurde er ein paar Meter in die Höhe geworfen.
Und kam über ihrem Schlepper wieder herunter.
Das Gewicht seines Fahrzeugs drückte das ihre auf den Boden, komprimierte ihren nach abwärts gerichteten Repulsorstrahl und verlangsamte ihr Fahrzeug. Seine eigenen Repulsoraggregate trieben ihn nach vorn. Er hielt sein Steuer mit brutaler Kraft auf Kurs. Sein Schlepper richtete sich gerade, als er den ihren hinter sich ließ und wieder über den Canyonboden jagte – und dann passierte er eine Sekunde später die Leuchtmarke, Falynns Schlepper dicht hinter sich.
»Sie – Sie – «
»Ganz richtig, Sandskimmer. Ich habe gewonnen.«
»Geschummelt haben Sie.«
Er lachte, als er seinen Schlepper abbremste und seine Nase nach hinten richtete. »Falynn, überlegen Sie mal. Wenn ein imperialer Laser Ihre Kanzel durchschneidet und Sie trifft, wird die Energie das Wasser in Ihrem Gewebe blitzschnell in Dampf verwandeln. Ihr Gewebe wird buchstäblich explodieren. Wenn von Ihrem X-Flügler genug übrigbleibt, daß man ihn bergen kann, werden die das Cockpit ausspritzen müssen. Wenn das passiert, werden Sie sich dann beklagen, daß der Pilot des TIE-Jägers geschummelt hat?«
In ihrem Gesicht arbeitete es. »Nein, Sir«, räumte sie widerstrebend ein. Sie folgte seinem Manöver.
»Was werden Sie sagen?«
»Gar nichts werde ich sagen, weil ich dann tot bin.«
»Und was werden Sie dann tun, um sicherzustellen, daß diese Schurken nicht so lange schummeln, bis Sie tot sind?«
»Ich schätze, ich werde auch lernen müssen, wie man schummelt, Sir.«
»Gratuliere. Jetzt haben Sie bewiesen, daß Sie an einem Tag zwei Dinge lernen können.«
Bei der Einsatzbesprechung am Nachmittag verkündete Wedge: »Ich habe gleich zwei gute Nachrichten. Unsere nächsten vier Jäger sind eingetroffen, und Cubbers Leute haben sie zum Einsatz freigegeben.« Er wartete ab, bis der Beifall der Staffel verhallt war, und fuhr dann fort: »Außerdem haben wir jetzt eine Bezeichnung für unsere Einheit. Wir nennen uns jetzt ›Gespensterstaffel‹ und haben den Namen Tyria Sarkin zu verdanken.«
Einige Piloten gaben billigende Laute von sich. Face verzog angeekelt das Gesicht.
»Was ist ein Gespenst?« wollte Knirps wissen.
»Davon hat man mir als Kind erzählt«, sagte Tyria. »Das sind dunkle Gestalten, die einen in der Nacht heimsuchen. Und ich glaube, genau das trifft auf uns zu. Für das Imperium, für die Warlords sind wir die Phantome unter ihren Betten, die Ungeheuer in den Wandschränken.«
Knirps lächelte und ließ dabei große Zähne sehen. Dann kniff er die Augen zusammen. Sein langes Gesicht wirkte dabei unheilverheißend. »Das gefällt uns.«
Wedge sprach weiter: »Also bekommt Tyria drei Tage Urlaub … aber nicht heute; heute haben wir noch einen Einsatz zu erledigen. Einen für die ganze Staffel, und das zum ersten Mal. Und die andere Neuigkeit: Wir haben jetzt einen Versorgungsoffizier für die Staffel. Bitte, komm herein.«
Die Piloten wandten sich dem Eingang zu. Die Ankunft des Versorgungsoffiziers wurde durch rhythmisches Quietschen angekündigt.
»Jetzt gibt es Ärger«, sagte Kell.
Squeaky, der 3PO-Kellner aus dem Down Time, kam herein und strebte auf das Rednerpult zu. Dort wandte er sich den Piloten zu: »Lassen Sie mich
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