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X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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erklären. Ich denke, entkommen kann ich den Imps nicht. Ich denke, wenn ich schnell abbremse, bremsen die noch schneller ab, weil sie bessere Flieger sind und beweglichere Maschinen haben. Aber wenn ich etwa einen Häuserblock vor mir einen Torpedo setze, dann verschafft mir das eine Rauchwolke, durch die ich fliegen kann, und damit auch ein paar Augenblicke, in denen die mich nicht sehen können. Wenn ich mir den Trefferpunkt visuell gut genug eingeprägt habe, kann ich es riskieren, in eine Nebenstraße abzubiegen, um die Verfolger abzuschütteln, vielleicht sogar so schnell wenden, daß ich sie vor den Rohren habe, ehe sie wieder Jagd auf mich machen.«
    Captain Sormic überlegte kurz und nickte ihr dann zu. »Hört euch das gut an, was sie gerade gesagt hat. Das wäre eine fünfundzwanzigprozentige, vielleicht sogar fünfzigprozentige Chance, die nächsten zehn Sekunden zu überleben und vielleicht sogar einen der TIE-Jäger zu schnappen. Und das wäre in jedem Fall viel besser, als Notsil zu folgen. Das war’s dann für heute.«
    Die Pilotenschüler erhoben sich von ihren Plätzen; einige kletterten aus den Simulatoren. Lara verließ den ihren nicht; das konnte sie nicht, weil Captain Sormic immer noch vor ihrem Simulator stand und ihr den Ausgang versperrte.
    Er drehte sich jetzt um und sah sie an, aber plötzlich war sein Ausdruck nicht mehr abweisend, sondern eher mitfühlend. Seine Stimme wurde leiser, ging beinahe in ein Flüstern über. »Kandidat Notsil, Sie sind Spitze in Astronautik und Kommunikation. Sie brauchen es bloß zu sagen, und ich versetze Sie zur Offiziersausbildung in eine dieser beiden Abteilungen. Als technische Spezialistin auf der Brücke eines kapitalen Schiffes könnten Sie Karriere machen.«
    »Nein, Sir. Ich will Pilotin werden.«
    »Es ist ja nicht so, daß ich Sie durchfallen lasse. Lediglich eine Versetzung. Und dort könnten Sie der Allianz eine ganze Menge Nutzen bringen.«
    »Nein, Sir. Ich will Pilotin werden.«
    Seine Züge verfinsterten sich. »Dann habe ich einen guten Rat für Sie.«
    »Ja, Sir?«
    »Denken Sie über Kandidat Lussatte nach und all die anderen, mit denen Sie sich möglicherweise angefreundet haben. Lassen Sie sich einmal durch den Kopf gehen, wie Ihnen zumute sein wird, wenn Sie schuld daran sind, daß einer von ihnen ums Leben kommt. Glauben Sie mir, so wie ich Ihre fliegerischen Fähigkeiten einschätze, wird das passieren. Und das ist noch nicht das Schlimmste, was Ihnen passieren könnte. Das Schlimmste für Sie wäre es, wenn Sie allein eine Fehlentscheidung überlebten, die zum Tod aller führt, die Ihnen wichtig sind.« Er wandte sich ab und folgte den letzten Pilotenschülern aus dem Saal.
    Lara ließ sich in den Simulatorsitz sinken. Ihre Niedergeschlagenheit war nur zum Teil gespielt. Es tat einfach weh, für einen Versager gehalten zu werden, wo sie doch in Wirklichkeit viel besser war.
    Was die Rebellen von ihr hielten, war ihr gleichgültig; sie waren schließlich der Feind. Aber ihre Kurskollegen waren von so viel naiver Begeisterung erfüllt, daß es ihr immer schwerer fiel, sie nicht zu mögen.
    Sie spürte ein leichtes Kribbeln im Nacken und drehte sich um, um durch das hintere Sichtfenster des Simulators sehen zu können.
    Im hinteren Teil des Schulungssaales war ein Mann in Allianzuniform gerade dabei, sich abzuwenden und den Raum durch den hinteren Eingang zu verlassen. Seiner Größe und seinen Bewegungen nach zu schließen, mußte das Colonel Repness sein.
    Wann war er in den Saal gekommen? War er Zeuge ihres Wortwechsels mit Captain Sormic gewesen? Sie blickte ihm nach, bis er den Saal verlassen hatte und sie ganz allein war.
    Dann warf sie einen Blick auf ihr Chrono. Für die nächste Stunde waren in diesem Saal keine Übungen angesetzt. Sie zog sich die Armaturentafel näher heran und schloß ein paar Drähte anders an, etwas, worauf sie sich recht gut verstand. Dann schob sie die Armaturentafel wieder zurück und schloß das Kabinendach von Hand.
    Als sie den Knopf drückte, der bei einem echten X-Flügler sämtliche Aggregate neu gestartet hätte, lief der Simulator wieder an. Aber diesmal würde er die Ergebnisse und Aufzeichnungen nicht an den Zentralcomputer des Schulungszentrums weiterleiten. Was auch immer sie hier leistete, würde ihr Geheimnis bleiben.
    Die Welt mit der Ruinenstadt tauchte wieder vor ihr auf, und sie war erneut von einer Staffel X-Flügler umgeben.

5
     
    Shalla versuchte, jede Bewegung, jeden

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