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X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Kilometer von ihrem augenblicklichen Standort entfernt. Jetzt wußte sie, welche Taktik die richtige gewesen wäre: Sie hätte Gold Sieben nach Steuerbord schicken und selbst nach Backbord abbiegen und dann den Verfolger von Sieben unter Beschuß nehmen müssen, während Sieben sich den ihren vornahm, sobald die Straßen sich wieder vereinten.
    Aber das hätte wahrscheinlich funktioniert. Und das war für sie nicht der Zweck der Übung.
    »Sieben, bei dem großen, blauen Gebäude hart Backbord.«
    »Verstanden.« Die Stimme von Sieben klang ein wenig besorgt.
    Lara ließ ihren Worten Taten folgen. Als die X-Flügler an dem riesigen, in einem in die Augen stechenden grellen Hellblau gestrichenen Gebäude entlangrasten, das vermutlich früher einmal als Lagerhaus gedient hatte, jetzt aber ein ausgebranntes Gebäudewrack mit Rauchspuren an den Wänden war, bog sie geschickt nach Backbord in eine Straße, die im rechten Winkel zu der verlief, der sie bisher gefolgt war. Sie rotierte um neunzig Grad nach links, so daß die Straße sich links von ihr befand und eine Gebäudereihe unter ihrem Kiel war.
    Der Trägheitskompensator ihres X-Flüglers war dem Manöver nicht gewachsen; sie verspürte den plötzlichen Druck, mit dem sie in ihren Sitz gepreßt wurde, als der Jäger die Drehung beendete.
    Dann war ein scharfes, metallisches Scharren zu hören, als ihr Kiel über eine der Gebäudefassaden kratzte; ihr X-Flügler kam ins Trudeln. Einer derartigen Beanspruchung waren die Schilde ihrer Maschine nicht gewachsen. Sie warf einen Blick auf ihr Diagnosedisplay und suchte dort die rote Schadensmeldung.
    Hinter ihr wurde der Himmel plötzlich hell. Das Krachen und die Schockwelle einer Explosion ließen ihren X-Flügler erneut ins Trudeln geraten. Gleichzeitig verschwand der blaue Punkt, der Gold Sieben darstellte, von ihrem Display.
    Lara schnitt eine Grimasse. Gold Sieben verfügte nicht über die Geschicklichkeit, um ein solches Manöver durchzustehen. Lara hatte das gewußt, hatte darauf gebaut, aber ein zufriedenes Grinsen wäre jetzt fehl am Platze gewesen, denn die Beobachter würden das sehen. Wohl wissend, daß sie keine Antwort erhalten würde, drückte sie den Sprechknopf ihres Komms. »Sieben? Gold Sieben kommen.«
    Hinter ihr kamen die beiden TIE-Jäger, denen die scharfe Kehre keine Schwierigkeiten bereitete, in die Seitenstraße, brausten heulend durch die Rauchwolke, die alles war, was von Gold Sieben übriggeblieben war. Als sie den Qualm hinter sich hatten, eröffneten sie erneut das Feuer.
    Lara spürte das Zittern, das durch die Heckpartie ihrer Maschine ging. Wieder glitt ihr X-Flügler zur Seite. Lara korrigierte, korrigierte bewußt zu stark und riß in gespieltem Schrecken die Augen weit auf, als sie auf eine Gebäudefassade zuschoß. Sie hatte gerade noch Zeit, die Tafel WILLKOMMEN IN MOFFIES SUPERMARKT zu lesen, ehe sie aufprallte –
    Besser gesagt, nicht aufprallte. Da war kein scharfer Schlag, kein Langsamerwerden, bloß ein abruptes Verlöschen der Cockpitbeleuchtung. Dann klappte das Kanzeldach über ihr auf.
    Captain Sormic – klein, kahl, menschlich, gewöhnlich unmittelbar vor einem Wutanfall stehend und mit einem Gesicht wie rosa Ton, den man wie menschliche Gesichtszüge geformt hat – stand vor dem Simulator und funkelte sie an. »Kandidat Notsil. Würden Sie uns bitte erklären, was Sie mit diesem letzten Manöver bewirken wollten?« Laras Stimme klang bewußt unsicher. »Ich wollte die Kontrolle…«
    »Nein, das nicht. Diese Selbstmordkehre in die Seitenstraße.«
    »Oh. Äh, ich wollte die TIE-Jäger abschütteln…«
    »Richtig. Sie dachten also, zwei Piloten, Neulinge noch dazu, könnten erfahrene Piloten in wendigeren Raumfahrzeugen vormachen, wie man fliegt, und das bei freier Flugbahn. Ist das richtig?«
    »Nun, äh…«
    »Sagen Sie: ›Richtig, Captain.‹«
    »Richtig, Captain.« Laras Gesichtsausdruck wirkte immer noch verstört.
    »Und dabei haben Sie und Ihr Flügelmann den Tod gefunden.«
    »Richtig, Captain.«
    »Kandidat Lussatte, ist das eine Taktik, für die Sie sich ebenfalls entschieden hätten?«
    Lara sah zu ihrem Flügelmann im übernächsten Simulator. Die sullustianische Frau warf Lara einen um Nachsicht heischenden Blick zu. »Nein, Captain.«
    »Was hätten Sie getan?«
    »Ich hätte einen Protonentorpedo abgefeuert…«
    »Die imperialen TIEs waren bereits hinter Ihnen, Lussatte.«
    Lara sah, wie Lussatte tief durchatmete. »Ja, Captain. Lassen Sie mich das

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