X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
zumindest, wieder genauso aus wie zu Beginn jener kurzen Sekunden.
»Castin«, sagte Wedge.
»Alles klar«, ließ ihn sein Computer- und Sicherheitsexperte wissen, ehe er überhaupt eine Frage hatte stellen können. »Helme ab, kein Verkehr mit ihrer Kontrolle; ich bin jetzt dabei, ihre Befehle und Ausweise zu überprüfen. Keine Ausweise. Das bedeutet, daß es ein gesprochenes oder über Komm übermitteltes Passwort gibt. Ich hoffe nur, daß es über Komm läuft. Hmm…«
Shalla hielt sich geduckt hinter einem Werkzeugkarren versteckt. Keine vier Schritte entfernt war der Zugang zum Büro der Fahrbereitschaft. Zwei Sturmtruppler – vermutlich von dem Fahrzeug, mit dem sie hereingekommen waren – hielten sich in dem Büro auf; einer saß, und beide hatten die Helme abgenommen. Der zweite, ein großer, hellhäutiger Mann, stand an der Tür und hielt ein beschlagenes Glas mit einer blauen Flüssigkeit in der Hand. Der andere, wie es schien mittelgroß und mit einer Hautfarbe, die ähnlich dunkel war wie die Shallas, saß am Hauptterminal und diktierte gelangweilt. Shalla konnte das meiste hören, was er sagte. Es klang wie ein Routinebericht, und daraus schloß sie, daß er der diensthabende Offizier war.
»… ohne Gegenwehr. Kein Schußwaffeneinsatz. Nettoausgaben: Gleitertreibstoff für insgesamt achtundsiebzig Kilometer.«
Der andere sagte etwas, was Shalla nicht verstand. Der Mann am Terminal nickte und fügte hinzu: »Bei der Rückkehr angehalten, etwa einen halben Kilometer vor dem Stützpunkt, um die Streife von Sergeant – wie hieß er?«
Der andere zuckte die Achseln.
»Ich werde vorläufig einen Platzhalter einsetzen. Sergeant Platzhalter, dessen Gleiter einen Defekt hatte. Also – angehalten, um ihn, seine Gruppe und seine Gefangenen, darunter auch Lieutenant Cothron, zum Stützpunkt zu befördern. Zusätzliche Kosten: Treibstoff für fünf zusätzliche Gefangene und zehn zusätzliche Sturmtruppler…«
»Elf«, sagte der andere.
»Zehn.« Der Mann am Terminal überlegte. »Nun, Sie haben aufgepaßt, und ich nicht. Elf zusätzliche Sturmtruppler, Entfernung zwei Kilometer.« Er runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf. »Ende des Berichts. Zur Prüfung vorlegen und den Platzhalter so programmieren, daß er den Namen des Gruppenführers ermittelt, dann haben wir es für heute abend geschafft.« Aber er griff noch nicht nach der Tastatur. »Sind Sie wegen der elf sicher?«
»Ja, das bin ich.«
Shalla stand auf und ging mit einem Selbstbewußtsein, als wäre sie Stützpunktkommandant, auf die Tür zu. Sie schob den dort stehenden Mann mit der Schulter zur Seite und tippte an den Türschalter. Die Bürotür fiel mit der Präzision, die alle imperiale Konstruktionen auszeichnete, ins Schloß.
Beide Männer sahen sie an. Der Mann, den sie weggeschubst hatte, sagte: »Wissen Sie, es ist schon lange her, daß ich jemandem wie Ihnen Manieren beigebracht habe.«
»Das wird auch noch eine Weile dauern«, antwortete sie und hieb ihm den Kolben ihres Blasters gegen das Kinn. Der Mann ging zu Boden, und das Glas mit der blauen Flüssigkeit zersplitterte.
Der Offizier war halb aufgesprungen, als ihr Schuß ihn traf. Der Blasterschuß traf ihn an der Brust, brannte sich durch den Panzer und warf ihn zu Boden.
Sie erstarrte. Sie hatte geglaubt, sie habe die Waffe auf Lähmen geschaltet.
Dann traf sie ein heftiger Stoß an der Seite, als sich der Mann, den sie niedergeschlagen hatte, von dem Schlag mit dem Blasterkolben sichtlich unbeeindruckt, auf sie stürzte. Er hatte sie mit solcher Wucht angesprungen, daß sie seitlich gegen einen Schreibtisch prallte. Wenn ihr Panzer nicht gewesen wäre, hätte sie sich möglicherweise an den dort verstreuten Utensilien und Zettelspießen aufgespießt, so aber prallte sie einfach dagegen und drückte alles platt, was auf der Schreibtischplatte lag.
Statt sich aus dem Griff des Mannes zu befreien, statt mit ihm um ihren Blaster zu ringen, den er jetzt mit der rechten Hand gepackt hatte, krallte sie sich mit einer Hand an der Schreibtischkante fest, streckte ihr rechtes Bein so weit sie konnte und trat dann mit aller Kraft zu. Der Tritt traf den Sturmtruppler in der Kniekehle und ließ ihn zu Boden gehen, wobei er sie mit sich herunterzog.
Mit der freien Hand griff er nach ihrer Kehle. Sie ließ ihren Blaster los, fegte seine Hand beiseite und hieb ihm den Handrücken gegen die Kehle.
Es war ein Handkantenschlag wie aus dem Bilderbuch, und sie spürte,
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