X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
imstande sind, eine normale planetarische Verteidigungsanlage zu überwinden und unsere Jäger und die zugehörigen Hilfsmannschaften auf die Oberfläche zu bringen. Das schaffen wir auch gewöhnlich. Ich hatte deshalb daran gedacht, ein Landungskommando abzusetzen, eine Bombe neben ihrer Hauptsensorikstation zu plazieren und sie zu zünden… und die Anlage nicht zu vernichten. Sie behalten die volle Sensorik.«
Gavin Darklighter runzelte die Stirn. »Augenblick, Augenblick. Wir gehen also im Landeanflug auf den Planeten, und die sind darüber voll informiert?«
Hobbie nickte. »Dann schicken sie ihre Streitkräfte aus, und wir ziehen Leine, abgewehrt von den mächtigen Verteidigern von Layisar.«
Das trug ihm lautes Gelächter von den meisten Piloten ein.
»Die Sonderstaffel zieht nicht Leine«, erklärte Corran Horn mit unbewegter Miene. »Es sei denn, wir müßten es wirklich.« Weiteres Gelächter.
»Nein«, sagte Wedge, »den Einsatz übernimmt die Gespensterstaffel.«
»Uns macht es nichts aus, Leine zu ziehen«, sagte Face. »Selbst dann nicht, wenn wir es nicht müssen.«
»Was wesentlich wichtiger ist«, fuhr Wedge fort, »wir müssen denen einen klaren Hinweis darauf geben, daß die Gespensterstaffel sich tatsächlich auf der Mon Remonda befindet. Wir müssen jede Gelegenheit ausnützen, um den Eindruck zu erwecken, daß wir die ganze Zeit hier sind. Also – Moment mal, da ist jemand, den ihr kennenlernen solltet.«
Die Tür im hinteren Bereich des Konferenzraums öffnete sich mit leisem Zischen. Eine Frau in der Uniform der Neuen Republik kam herein, immer noch den Helm unter dem Arm und eine Tasche mit ihren Habseligkeiten in der anderen Hand. Face erkannte Lara trotz des Verbandes, den sie über der linken Wange trug. Er winkte ihr zu, und sie kam herüber.
Wedge fuhr fort: »Sonderstaffel, Gespenster, ich möchte euch Lara Notsil vorstellen, die neueste Pilotin der Gespensterstaffel. Sie hat bisher noch keine Kampfhandlungen erlebt, aber bereits einen Schwarzmarktring hochgehen lassen, der auf einer Ausbildungsfregatte der Neuen Republik tätig war. Das ist für den Anfang gar nicht schlecht.«
Unter dem Applaus der Piloten nahm Lara neben Face Platz. Sie machte auf ihn einen müden Eindruck, vermutlich wegen des langen Flugs, wirkte aber trotzdem so, als wäre sie voll auf dem Posten. »Danke«, sagte sie, »aber bevor hier jemand Angst bekommt, daß sein eigenes kleines Nebengeschäft in Gefahr ist, will ich nur sagen, daß ich für Bestechung durchaus empfänglich bin.«
Das trug ihr ein Schmunzeln ein, und Wes Janson fuhr sich mit der Hand über die Stirn, als wäre er erleichtert.
Wedge winkte, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. »Zurück zu Lavisar, unserem Thema… wir werden ein Geheimdienstteam auf den Planeten schicken, um unseren Blindgänger dort anzubringen… und das Team wird auch dann noch dortbleiben, nachdem unser Einsatztrupp wieder abgezogen ist. Wir werden dem planetarischen Gouverneur Shallas Analysen vorlegen und versuchen, ihn davon zu überzeugen, daß Zsinj versucht hat, ihm eine Falle zu stellen, und daß wir ihn in unserer ganzen pragmatischen Barmherzigkeit haben laufenlassen. Vielleicht wird er dankbar sein. Vielleicht wird er sich der Neuen Republik anschließen. Die zweitbeste Lösung wäre, daß er beim Imperium bleibt… aber als ein entschiedener Feind Zsinjs.«
»Für unsere Agenten auf der Planetenoberfläche ist das aber ziemlich gefährlich, oder?« meinte Face.
Wedge nickte. »Lediglich ein Mitglied des Teams wird mit dem Gouverneur Kontakt aufnehmen, und ich werde dazu um Freiwilligenmeldungen bitten. Wenn der oder die Betreffende nicht zurückkehrt… wird uns der Rest des Teams das mitteilen, und dann werden wir entscheiden, ob wir eine Rettungsaktion versuchen oder einfach nur im Orbit bleiben.«
»Er trinkt gerne Sonnenfruchtlikör«, sagte Lara.
Wedge starrte sie an. »Wie bitte?«
»Gouverneur Carmal von Lavisar. Er hat etwas für Sonnenfruchtlikör übrig. Ich meine, ein kleines Geschenk, als Aufmerksamkeit sozusagen, könnte ja nicht schaden.«
»Woher wissen Sie das?«
Wedges Blick ruhte jetzt voll auf ihr, und sie rutschte ein wenig unruhig zur Seite. »Als ich noch auf Coruscant gelebt habe, habe ich dort für eine Speditionsgesellschaft gearbeitet, in der Datenverarbeitung. Lavisar stand als ›durch Trennung‹ verloren in den Akten der Firma, eine Formulierung, die bedeutete, daß die Firma mit ihnen
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