X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
Geschäftsbeziehungen hatte, ehe Coruscant an die Neue Republik fiel, aber später dann nicht mehr. Es gab dort eine ganze Menge Daten über Welten und Firmen, die ›durch Trennung‹ verloren waren, darunter auch Informationen, über die die Neue Republik nicht verfügt, weil sie sich ganz speziell auf Handelsfragen bezogen. Damit wollte die Firma Vorsorge für den Zeitpunkt treffen, wo wieder Kontakte hergestellt wurden.«
»Gut zu wissen. Sie scheinen so etwas wie ein perfektes Gedächtnis zu haben?«
»Nun, sagen wir, ein etwas überdurchschnittliches. Besonders für statistische Daten und sogenannte unwichtige Kleinigkeiten – wenn ich solche Dinge einmal erfahren habe, bleiben sie für immer in meinem Gedächtnis gespeichert. Auf Gesichter verstehe ich mich nicht so gut, aber ich kann Ihnen die offiziellen Feiertage von mehr als fünfzig Welten und eine ganze Menge Feiertage von weiteren fünfhundert aufzählen.«
»Interessant.« Wedge wandte sich Squeaky, der 3PO-Einheit mit den willkürlich zusammengestellten goldenen und silbernen Körperteilen zu, der, wie es seine Gewohnheit war, im hinteren Teil des Konferenzsaals herumschlich. »Wir…«
»Sie brauchen es nicht zu sagen«, meinte der Droide mit leicht vorwurfsvoller Stimme. »Wir brauchen Sonnenfruchtlikör. Und ohne Zweifel das echte Zeug von einer tropischen Welt, die wirklich weiß, wie man welchen macht, und nicht so eine synthetische Nachahmung von Coruscant. Ich werde mich mit meiner üblichen Effizienz gleich darum kümmern.«
»Nun, dann schlage ich vor, daß wir jetzt auch mit unserer üblichen Effizienz zusehen, daß wir an die Arbeit gehen. Die Senioroffiziere der beiden Staffeln werden das Einsatzprofil aufstellen, aber wenn sich sonst jemand ein paar zusätzliche Punkte verdienen will, dann kann der Betreffende ja auch seinen Beitrag leisten. Grob gesprochen geht es um Anfliegen – Mist bauen – Abhauen, und die besten Vorschläge, die wir bekommen, werden wir übernehmen. Noch Fragen? Nein? Dann war’s das wohl.«
»Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich, Sir?« Tyria Sarkin stand in Wedges Tür. Sie machte einen auffällig unglücklichen Eindruck.
»Aber natürlich. Kommen Sie herein.«
Sie lehnte den ihr angebotenen Stuhl ab und blieb stehen – die Spannung, unter der sie stand, war nicht zu übersehen. »Sir, es gibt da eine Menge Gerüchte über Flight Officer Notsil und diesen Schwarzmarktring.«
»Ja?«
»Deshalb glaube ich, daß Sie wissen sollten…« Ihr Gesichtsausdruck verriet, daß sie sich äußerst unwohl in ihrer Haut fühlte, aber dann hatte sie sich wieder im Griff. »Nein, Sie hätten das schon vor einer Weile erfahren müssen, und es tut mir leid, daß ich es Ihnen nicht gesagt habe. Aber Sie müssen wissen, daß Sie mich möglicherweise als Pilotin verlieren werden.«
»Warum?«
»Weil Notsil nicht die erste Pilotenschülerin war, die Major Rep – die Colonel Repness mit seinen Machenschaften angesprochen hat.«
Wedge musterte sie scharf. Plötzlich wurden ihm einige Dinge klarer. Faces und Phanans persönliches Interesse an dieser Repness-Geschichte. Phanan hatte von einem ehemaligen Schüler gesprochen, der ihm von Repness’ Schwarzmarktaktivitäten erzählt hatte… hatte aber zugleich angedeutet, daß dieser Schüler die Prüfung nicht bestanden und Phanan auf Coruscant kennengelernt hatte.
Er fragte sich, ob Tyria vielleicht von Anfang an in Phanans und Faces Plan eingeweiht gewesen war. Nein; er konnte erkennen, daß Täuschung etwas war, was ihr nicht lag. Tyria war eine ehrliche Haut, der Lügen keine Befriedigung bereitete. Darin unterschied sie sich auf wohltuende Weise von den anderen Gespenstern.
»Sie haben nicht…«
»Nein, Sir. Ich habe nichts für ihn gestohlen. Aber ich habe etwas getan, was ebenso schlimm ist. Ich habe mich von ihm zum Stillschweigen erpressen lassen. Ich hätte ihn melden können, hätte ihm Widerstand leisten können, so wie Notsil das getan hat… aber das habe ich nicht.« Sie konnte ihre Scham nicht vor ihm verbergen. »Repness ist, wenn es um Akten und Aufzeichnungen geht, von geradezu krankhafter Ordnungsliebe. Er hat bestimmt noch alle Daten über meine Prüfungsergebnisse und kann beweisen, daß er sie manipuliert hat, um mich bestehen zu lassen. Und wenn das geschieht, dann ist Schluß mit meiner Pilotenkarriere.«
Wedge seufzte. »Angesichts solcher Beweise zweifle ich daran, daß ich sehr viel tun kann, um Sie zu schützen.«
»Ich bin
Weitere Kostenlose Bücher