X-Wing 07 - Kommando Han Solo
feindlichen Reihen einzuschleichen und die Geheimnisse des Feindes meinen Vorgesetzten zukommen zu lassen oder die im Besitz des Feindes befindlichen Daten zu sabotieren. Ich habe niemals eine Akte gesehen, auf der stand ›Wie man die Krallenstaffel zerstört‹, und mir dabei gedacht: ›Oh, das würde ich gern tun.‹ Für mich waren das lediglich Daten über besetzte Territorien und interplanetare Grenzen.
Dann habe ich mich bei der Gespensterstaffel eingeschlichen, das war einfach ein Mittel, um für meine möglichen Auftraggeber wertvoller zu werden; und dann ging es los. Meine ganze Vorstellung über mich und mein Leben geriet plötzlich durcheinander, so wie wenn jemand Möbel herumschiebt und sie dabei beschädigt, und jetzt rutscht dieses Mobiliar in meinem Kopf herum und bricht auseinander, und ich habe keine Ahnung mehr, welche Teile davon echt sind und welche nicht.« Ihre Stimme zitterte jetzt, und Donos spürte, dass sie Mühe hatte, sie unter Kontrolle zu halten. »Das tut weh, und ich weiß manchmal wirklich nicht mehr, wer ich bin.
Aber ich weiß, was ich tun muss. Wer auch immer ich bin, ich bleibe hier, wie ein Vibromesser, das auf Zsinjs Eingeweide gerichtet ist, und wenn der richtige Augenblick kommt, werde ich zustoßen, tief zustoßen. Das wird wahrscheinlich das Letzte sein, was ich tun werde.
Ich habe hier keine Freunde, nur einen Droiden, und ich habe keine, wo ihr seid, und auch sonst nirgends in der Galaxis; also wird es, wenn ich einmal nicht mehr bin, niemanden mehr geben, der mich in freundlicher Erinnerung bewahrt. Und deshalb habe ich gehofft, du würdest mich nicht mehr hassen. Mir ist wirklich die Vorstellung unerträglich, dass man sich nur im Hass an mich erinnern könnte.«
Einige Augenblicke lang herrschte Stille, dann war ein Schniefen zu hören, und dann kam ihre Stimme wieder, viel leiser als zuvor. »Ich wünschte, ich wäre jemand anderer gewesen. Und hätte dir die Chance geben können, die du haben wolltest.
Lara Notsil, Ende.«
Donos spürte, wie seine Augen brannten. Er rieb sie sich und spürte Tränen unter seinen Fingern.
Im Raum herrschte eine Weile Schweigen. Und dann sagte Wedge sichtlich ergriffen: »Also gut. Meinungen. Shalla?«
Shalla räusperte sich. »Schwierig. In einer Hinsicht denke ich, dass Corran Horn Recht hatte. Lara ist mental und emotional durcheinander. Aber sie scheint an ihrem. Plan festzuhalten, der Überzeugung, dass Zsinj der Feind ist. Und wenn ich das, was ich gehört habe, richtig deute, ist sie bereit, für ihre Überzeugung in den Tod zu gehen. Und das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man ihren Worten vertrauen kann.
Jetzt sollten wir noch in Erwägung ziehen, auf wie interessante Art sie Daten übermittelt hat. Das war kompliziert, wenig verlässlich, eine verzweifelte Maßnahme. Wenn sie wirklich eine Agentin Zsinjs wäre, hätte sie uns vom Komsystem ihres Abfangjägers eine Richtstrahlsendung zukommen lassen können. Wir hätten gewusst, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass eine solche Nachricht entdeckt wird. Ihre Vorgehensweise deutet für mich darauf hin, dass sie Angst hat, dass das Komsystem ihres Abfangjägers angezapft ist oder abgehört wird oder irgend so etwas, und sie ganz sicher gehen wollte, dass diese Sendung ankommt.«
»Schön. Face?«
»Sie ist eine ziemlich gute Schauspielerin«, sagte Face. »Das muss sie bei ihrer Tätigkeit wohl auch sein. Aber ihre Stimme klang sehr angespannt. Ich neige auch zu der Vermutung, dass sie die Wahrheit sagt.«
»Donos?«
Die Schicklichkeit verlangte, dass er sie ansah, wenn er antwortete. Und dazu würde er seine Hand herunternehmen müssen. Und wenn er das tat, würden sie seine Tränen sehen und wissen, dass er sich nicht im Griff hatte. Wissen…
Nun, zum Teufel damit, was sie wussten und was sie dachten. Er ließ die Hand krachend auf die Tischplatte fallen. Shalla und Solo fuhren zusammen. Er sah sich um, forderte jeden Einzelnen heraus, eine Bemerkung über die Tränen auf seinen Wangen zu machen. »Sie hat die Wahrheit gesagt«, sagte er.
»Ein wenig mehr als das brauche ich schon«, sagte Wedge. »Ihre Gründe?«
»Dieses letzte Stück… wenn sie uns für Zsinj in eine Falle lockt, wozu diente dann dieses letzte Stück? Nur, damit ich darunter leide? Was würde das nützen?« Er atmete tief durch; dabei war ein rasselndes Geräusch zu hören. »Wenn sie mich hätte manipulieren wollen, dann hätte sie gesagt: ›Wenn ich hier lebend
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