X-Wing 07 - Kommando Han Solo
Verweise wegen zu riskanten Fliegens über das Kom. Die Piloten hielten alle Komstille und blieben in visuellen Kontakt mit ihren Kameraden.
Drei der Fahrzeuge waren TIE-Abfangjäger, die gefährlichsten Sternjäger des Imperiums. Der Rest waren X-Flügler, schwer mit zusätzlichen Treibstofftanks unter ihren S-Flügeln beladen.
Bei einem solchen Manöver ist die größte Gefahr, dass es langweilig ist, dachte Donos. Dann wird man abgelenkt und vergisst, dass es trotzdem gefährlich genug ist, um dabei den Tod zu finden. An den Terrainkonturen entlangzufliegen war äußerst gefährlich und erforderte großes Geschick. Sie würden in dieser Nacht hauptsächlich Tundra überfliegen müssen, hart gefrorene Erde mit einer Eisschicht darüber, also relativ ebenes Terrain, das nicht sehr gefährlich war. Aber gelegentlich gab es auch hügelige Regionen, und bevor sie ihr Ziel erreichten, mussten sie eine Bergkette überfliegen. Da Komstille angeordnet war, musste jeder Pilot ständig auf seine Sensoren achten und konnte sich nicht auf die Augen seiner Kameraden verlassen.
Donos blieb ganz auf seine Sensoren konzentriert. Für ihn war das kein Problem. Er hatte als Scharfschütze beim corellianischen Militär gelernt, sein Ziel unverwandt im Auge zu behalten. Das Leben vieler war dabei auf dem Spiel gestanden, und er war sich dessen bewusst gewesen.
Natürlich war einmal der Punkt gekommen, wo in ihm Argwohn aufgestiegen war, dass das, was er tat, irgendwie nicht richtig, nicht fair war, und das hatte angefangen, an ihm zu nagen. Ja, jede Zielperson, die er als Scharfschütze getötet hatte, war im Begriff gewesen, einen Unschuldigen… vielleicht sogar viele Unschuldige zu töten. Trotzdem nagte es an ihm, dass er sich nie leisten konnte, ihnen eine Chance zu geben.
Der Eintritt ins Sternjägerkommando war für ihn die Lösung gewesen. Er hatte bewiesen, dass er die Reflexe und die technischen Kenntnisse besaß, derer es bedurfte, um Pilot zu werden. Und die moralischen Skrupel waren verflogen – jeder, den er als Pilot abschoss, hatte eine Chance zurückzuschießen. Er hatte schnell Karriere gemacht, war innerhalb eines Jahres zum Lieutenant und kurz darauf zum Brevet Captain befördert worden.
Sein eigenes Kommando, die Krallenstaffel. Und dann war jeder einzelne Pilot dieser Staffel, mit Ausnahme von Donos, bei einem Überfall aus dem Hinterhalt auf einer unbewohnten Welt, die keiner haben wollte, getötet worden. Das war ein wunder Punkt in seinem Bewusstsein, den er vielleicht nie ganz würde heilen können.
Er schob die Sichtklappe seines Helms in die Höhe und presste sich die Hände an die Augen. Solche Gedanken konnte er sich jetzt nicht leisten. Die Empfindungen, die dabei in ihm aufstiegen – Empfindungen, die ihn zu überwältigen drohten –, waren Feinde, die er besiegen musste. Er musste so lange auf sie einschlagen, bis sie ihn in Ruhe ließen. Und während er das tat, musste er die Kontrolle über sich selbst behalten, damit andere seine Schwäche nicht sehen konnten.
Er hatte elf Untergebene verloren, Pilotenkameraden, einige von ihnen persönliche Freunde. Er hatte sein Kommando verloren; die Krallenstaffel war außer Dienst gestellt worden. Er hatte sogar seinen Verstand verloren, oder ihn zumindest verlegt, war kurze Zeit später zu einem emotionalen Wrack geworden, als der Verlust seines Astromech ihn brutal an die Zerstörung der Krallenstaffel erinnert hatte.
Seine neuen Staffelkameraden hatten ihn in die Wirklichkeit zurückgelockt. Hatten ihn gezwungen, sich wieder dem Leben zuzuwenden. Ihn gezwungen, wieder über seine Gegenwart und seine Zukunft nachzudenken.
Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinen Sensoren zu. Wenn er seinen X-Flügler in eine Hügelflanke bohrte, würde es keine Zukunft geben.
Also gut… ihm standen zwei Wege offen… sofern er nicht getötet wurde, ehe er beginnen konnte, diese Wege zu beschreiten.
Der erste war der, der sein ganzes Denken beherrscht hatte, seit die Krallenstaffel aufgerieben worden war. Monatelang hatte er erwogen, um seine Versetzung zum Nachrichtendienst nachzusuchen oder sein Offizierspatent ganz zurückzugeben, um auf diese Weise sein ganzes Leben der Aufgabe widmen zu können, diejenigen aufzuspüren, die die Krallenstaffel vernichtet hatten.
Inyri Forge hatte Recht gehabt. Rache war ein machtvolles Motiv. Und Donos wurde stets von dem Streben nach Rache und Gerechtigkeit angetrieben. Dieses Gefühl begrüßte ihn jeden Tag aufs
Weitere Kostenlose Bücher