X-Wing 08 - Isards Rache
nach Leichen zu suchen, die schon längst ein Gasriese verschluckt hat? Ich habe keinen Anlass, das zu tun.«
»Aber der Mann Ihrer Tochter…«
Boosters Stimme ging in ein tiefes Knurren über. »Er ist tot, und ich helfe ihr dabei, mit ihrem Kummer fertig zu werden.«
»Und ich will dem Volk von Bothan helfen, mit seinem Leid fertig zu werden.« Fey’lya blickte auf. »Dem Volk von Bothan ist die Erinnerung an ihre Märtyrer teuer, aber die imperialen Truppen haben deren Körper vernichtet. Das Denkmal auf Bothawui ist leer, und das tut ihm ein wenig Abbruch. Ich möchte Asyr dort bestattet sehen, und ich bin bereit, für die Kosten der Expedition aufzukommen, die es braucht, um sie zu finden. Ich bin wirklich der Ansicht, dass Sie Asyrs Leichnam finden werden, wenn Sie dorthin zurückkehren.«
Booster sah ihn mit finsterer Miene an. »Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe? Die Leiche ist nicht dort.«
»Und ich glaube, Sie haben nicht gehört, was ich gesagt habe. Ich brauche eine Leiche als Symbol.« Fey’lya lächelte. »Ich denke, jemand, der so wendig wie Sie ist, könnte doch eine geeignete Leiche finden. Sie würden dafür gut entschädigt werden.«
Boosters Mund klappte langsam auf, und er beugte sich vor. »Sie denken, ich könnte dort draußen eine bothanische Leiche finden?«
»Ich habe den größten Respekt vor Ihren Fähigkeiten, gewisse Dinge diskret erledigen zu lassen.«
»Selbst wenn es den Tod eines Bothans bedeuten würde?«
»Es gibt Banditen und andere, deren Leben kein ruhmvolles Ende haben wird und die auf diese Weise Wiedergutmachung leisten könnten.« Der Bothan lächelte. »Ich wäre sehr großzügig und dankbar. Und Sie würden meine Dankbarkeit als sehr nützlich kennen lernen.«
»Ja, vielleicht.« Booster rutschte vom Schreibtisch, blickte eine Sekunde lang an Fey’lya vorbei, zog ihn dann an seiner Tunika in die Höhe und zerrte ihn aus dem Sessel. Der Rat schlug nach Boosters Armen und spürte, wie der Sessel hinter ihm wegkippte. Trotz seiner Verblüffung brauchte er einen Augenblick, bis ihm bewusst wurde, dass er mit seinen Krallen die Ärmel des Mannes aufreißen konnte.
Booster schmetterte Fey’lya mit einer Wucht, die die Zähne des Bothans klappern ließ, gegen die Wand. Sterne tanzten vor Fey’lyas Augen, als der Mann ihn erneut gegen die Wand schleuderte und dann seine Stirn gegen die empfindliche Schnauze des Bothans rammte. Fey’lya versuchte die Hände hochzuheben, um seine Nase zu schützen, und spürte, wie sich eine schwere Faust in seinen Magen bohrte. Alle Luft wurde aus seinen Lungen gepresst, und er hätte sich am liebsten übergeben.
Dann verschwand die Enge des Büroraums, als der Mann ihn in die Hangarhalle hinaustrug und ihn aufs Deck warf. Booster ragte mit geballten Fäusten über ihm auf, und Fey’lya schrumpfte in sich zusammen, kroch einen Augenblick lang über das Deck. Dann erinnerte er sich wieder daran, wer er war. Er hielt inne, zuckte aber wieder zusammen, als Booster ausholte.
Doch der schlug nicht zu, sondern richtete sich auf und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Ich weiß nicht, wie Ihre bothanischen Märtyrer die Pläne des Todessterns an sich gebracht haben, aber ich wette, sie haben das nicht getan, indem sie von anderen verlangt haben, dass diese für sie die Dreckarbeit machen. Es ist ziemlich offenkundig, dass Sie keine besonders hohe Meinung von mir, meiner Spezies oder meinem Schiff haben. Ich will nicht sagen, dass ich nicht käuflich wäre, aber nicht für Ihresgleichen.«
Er senkte die Stimme. »Wie Sie freilich je darauf kommen konnten, irgendeinen Glitzerstim-Fresser in Asyrs Grab zu legen, werde ich nie begreifen.«
Borsk Fey’lya spürte die Worte des Mannes wie einen Peitschenschlag, und den Bruchteil einer Sekunde lang hätte die Scham fast die Haare an seinem Hinterkopf gesträubt. Asyr hat meinen Plänen nie zugestimmt, und auf die Weise hätte sie das wenigstens als Tote. Es wäre für den größeren Ruhm der Bothans gewesen. Kann das denn falsch sein? Doch ehe er sich die Frage selbst beantworten konnte, waren seine Leibwächter bei ihm aufgetaucht und ihm beim Aufstehen behilflich. Die Verlegenheit darüber, ihre Hilfe zu brauchen, verdrängte jede Scham, die er vielleicht empfunden hätte. Borsk hustete und rieb sich die Nase. »Sie haben missverstanden…«
Booster wischte seine Worte weg. »Oh, ich habe schon verstanden. Sie haben mich nicht verstanden. Wenn ich jemanden gegen eine Wand
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