X-Wing 08 - Isards Rache
ein paar spezielle Teile. Wer das gebaut hat, hat sich auf sein Handwerk verstanden.«
Wedge warf einen finsteren Blick darauf. »Ich weiß, dass dieses Ding hier Sette umgebracht hat, aber wie hat es funktioniert?«
Iella klappte das Kästchen auf. Es war nicht viel größer als ein Spiel Sabacc-Karten und enthielt ein paar Computerchips, zwei Energiezellen, einige Elektronikbauteile, einen kleinen Motor, einen Metallzylinder mit ein paar Löchern darin und ein Gewirr von Drähten in allen Farben des Regenbogens. Iella drückte einen kleinen Knopf, und der etwa zwanzig Zentimeter lange Zylinder klappte hoch.
»Eine vorläufige Analyse hat ergeben, dass dieser Zylinder eine dünnwandige Glaskapsel mit zwei hoch wirksamen Präparaten enthielt – genauer gesagt eines davon ein Arzneimittel, das andere ein natürliches Gift, das allerdings in den hier benutzten Mengen nur selten vorkommt. Es handelte sich um ein haemotoxisches Gift – es wirkt wie Säure und frisst die Kapillarwände auf, was zu der Blutung aus den Augen, der Nase und dem Mund führte, die ihr gesehen habt. Das Präparat hat Settes Blutdruck in die Höhe gejagt und das Toxin binnen Sekunden durch seinen Kreislauf gepumpt. Die eigentliche Todesursache war ein massiver Gehirnschlag, als das Toxin sämtliche Blutgefäße in seinem Gehirn zum Platzen brachte.«
Wedges Schulterbewegung ließ sein Unbehagen erkennen. »Das Kästchen war irgendwie mit seinem Kreislauf verbunden?«
Iella zeigte ihm die Unterseite des Kästchens dicht unter dem Metallzylinder. »Die haben einen Katheter unmittelbar in seine Aorta eingesetzt. In dem Augenblick, in dem die Mischung in seinen Blutstrom gelangte, war das Gift auch schon in seinem ganzen Körper verteilt.«
Corran erhob sich aus seinem Stuhl, trat an den Tisch und stützte sich schwer darauf. »Die Drähte kamen von einem Nervenkoppler – wie man sie bei kybernetischen Ersatzorganen benutzt. Das Gerät war mit Urlors Gehörnerven abgekoppelt und hat alles aufgenommen, was er gehört hat. Als ich Urlors Namen aussprach und der Chip das Stimmmuster mit dem gespeicherten Stimmmuster seines Namens verglich, wurde dadurch eine Nadel ausgelöst, die durch den Zylinder stach und das tödliche Präparat in seinen Kreislauf einspeiste.«
Wedge nickte langsam. »Und du nimmst an, dass die dein Stimmmuster während deiner Zeit auf der Lusankya aufgenommen haben?«
»Vielleicht. Aber wahrscheinlich nicht.« Corran zuckte träge die Achseln. »Wir haben dort nur selten unsere Namen gebraucht. Damit hätten wir den Imps nur nützliche Hinweise gegeben. Ich nehme eher an, dass die ihn aus einem der vielen Berichte haben, die ich über meine Zeit auf der Lusankya geliefert habe.«
General Antilles spürte ein eisiges Gefühl in der Magengrube. »Diese Berichte unterliegen aber doch immer noch der Geheimhaltung, oder?«
»Ja, soweit mir bekannt ist, schon.«
Iella nickte. »Ja, so ist es, und das bedeutet, dass derjenige, der das hier getan hat, Zugang zu Geheimunterlagen hat. Aber das ist ja eigentlich keine Überraschung, oder?«
Wedge hob die rechte Augenbraue. »Nein?«
»Denk doch nach. Urlor Sette erscheint bei einer Party, die zu Ehren der Sonderstaffel veranstaltet wird – einer Party, von der ihr selbst erst heute Nachmittag erfahren habt. Diese Party hat sich ganz sicherlich nicht sehr weit herumgesprochen, aber unser Täter hat es geschafft, ihn hier hereinzubringen.«
Iella legte den Giftinjektor beiseite. »Wir müssen davon ausgehen, dass die Person, die von Isard damit beauftragt wurde, die Gefangenen zu verstecken, eine ziemlich hohe Position in ihrem Geheimdienst einnahm. Kirtan Loors Informationen haben uns zwar ziemlich viel Material über Isards Geheimdiensttätigkeit auf Coruscant geliefert, aber die jüngsten Ereignisse während der Thrawn-Krise deuten darauf hin, dass wir nicht alles bekommen haben, also darf man wohl annehmen, dass immer noch gewisse geheime Informationen an den Feind gelangen.«
Wedge seufzte und nickte dann. »Eine gute Analyse. So gründlich hatte ich gar nicht darüber nachgedacht.«
»Du bist nicht dazu ausgebildet, Analysen vorzunehmen, Wedge. Du lieferst Informationen für den Geheimdienst oder führst Pläne aus, die aufgrund dieser Informationen formuliert worden sind. Mit Interpretationen und Analysen bis du nicht befasst.« Iella sah ihn mit einem Lächeln an. »Wenigstens war das so, so lange du deine Sterne nicht hattest, General.«
»Für dich immer noch
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