X-Wing 08 - Isards Rache
ihre Familien das Leben nach besten Kräften zu gestalten.«
Krennel nickte langsam. »Wenn die Neue Republik gegen mich vorgeht, wird das so aussehen, als ob die Aliens genügend Einfluss im Rat hätten, um bewaffnete Streitkräfte gegen jemanden einzusetzen, der lediglich die Rechte seiner eigenen Spezies verteidigt. Das sollte unter den Menschen Angst auslösen und sogar einige von den anderen Warlords dazu veranlassen, sich zusammenzuschließen, um nicht ihrerseits zum Angriffsziel zu werden.«
»Hervorragend gedacht. Und was die Mordanklage angeht, werden Sie darauf hinweisen, dass Sie mit Pestage nur das getan haben, was die Neue Republik die ganze Zeit vorhatte. Tatsächlich ist Pestage, so weit ich mich erinnern kann, vor den Rebellen-Streitkräften hier auf Ciutric geflohen und hat bei Ihnen Asyl gesucht. Könnte es sein, dass er befürchtet hat, dass die ihn wegschaffen und wegen imperialer Verbrechen vor Gericht stellen wollen?«
Der Prinz-Admiral tippte sich mit einem seiner Metallfinger ans Kinn. »Möglicherweise erinnere ich mich daran, dass er unmittelbar vor seinem Tode etwas in diesem Sinne gesagt hat.«
»Gut, das wird weitere Zwietracht auslösen.«
Krennel musterte Isard scharf. »Und Sie kommen zu mir, sagen mir, was die Neue Republik für Pläne gegen mich schmiedet, und liefern mir ein politisches Programm, um diese Pläne zu durchkreuzen. Warum tun Sie das?«
»Um das Wenige zu bewahren, das vom Imperium übrig geblieben ist.«
»Das haben Sie schon einmal gesagt. Ich glaube Ihnen ja, aber da muss doch noch mehr sein. Es muss doch etwas geben, was Sie wollen, etwas für Sie selbst, meine ich.«
»So etwas gibt es, und das werden Sie mir geben.« Isard griff sich mit der rechten Hand an die Narben an ihrer Schläfe. »Die Sonderstaffel hat sich in der Vergangenheit gegen mich gestellt, und das darf nicht ungestraft bleiben. Ich werde im Laufe des künftigen Geschehens der Sonderstaffel eine Falle stellen, und Sie werden mir die Mittel liefern, die ich brauche, um sie zu vernichten.«
Krennel schnaubte. »Ich bin auch nicht gerade ein Freund der Sonderstaffel. Sie verlangen nicht viel, aber Ihr Ziel könnte sich als unerreichbar erweisen. Bis jetzt war die Sonderstaffel offenbar gegen alle Fallen gefeit, die man ihr gestellt hat.«
»Das war in der Vergangenheit so, Prinz-Admiral.« Isards arktisches Auge funkelte. »Ich habe denen eine Nachricht geschickt, eine, die sie verwirren und ablenken wird. Das ist ein Köder, und wenn sie diesen Köder schlucken, werden sie in meine Falle gehen. Sie werden sehen, dass ich Recht habe. Und wenn die Zeit kommt, werden auch Sie Ihre Rechnung mit ihnen begleichen können.«
5
Wedge Antilles fröstelte und wusste, dass das nicht nur daher kam, dass die Leichenhalle gekühlt wurde. Auf der anderen Seite der großem Sichtplatte aus Transparistahl, die ihn von dem ganz mit rostfreiem Stahl und Kacheln ausgestatteten Saal trennte, in dem Droiden Autopsien vornahmen, sah Wedge mehrere Reihen kleiner Türen, hinter denen die Toten auf diejenigen warteten, die die traurige Pflicht hatten, sie zu identifizieren. Zwei Droiden, ein Zwei-Einsbe und ein Emde-Eins, legten Urlor Settes in ein Leichentuch gehüllten Körper auf eine der gekühlten Platten und schoben die Tür dahinter mit einem kaum hörbaren Klicken zu.
Wedge wandte sich ab und sah die beiden anderen Insassen des Raumes an. Corran Horn saß zusammengesunken auf einem Stuhl und hatte sein Gesicht in beiden Händen vergraben. Die Vorderseite seines Jacketts war mit Blut verspritzt, und die beiden Ärmelaufschläge und das Knie, auf das er sich neben der Leiche niedergelassen hatte, zeigten je einen kleinen Halbmond aus Blut. Corrans Reaktion auf den Tod Settes schien Wedge durchaus angemessen – der Tod war wie ein Schock eingetreten, und es war nie angenehm, einen Freund zu verlieren.
Außerdem kannte er Corran gut genug, um zu wissen, dass das, was er hier sah, mehr als nur Schockwirkung war. Settes Tod ist für ihn so etwas wie eine Niederlage. Vor Thrawn, bevor wir Thyferra befreit haben, hat Corran einen Eid abgelegt, alle Leute zu befreien, die zusammen mit ihm auf der Lusankya gefangen waren. Settes Tod ist für ihn eine Niederlage und ein Hinweis, dass er vielleicht auch weiterhin nicht imstande sein wird, sein Versprechen zu erfüllen.
Die Frau, die neben Corran saß, strich ihm mit der Hand über den Rücken. Sie trug ihr dunkelblondes Haar hochgesteckt und war mit einem
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