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X-Wing 08 - Isards Rache

X-Wing 08 - Isards Rache

Titel: X-Wing 08 - Isards Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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himmelblauen Kleid und einem kurzen schwarzen Jäckchen bekleidet. Sie war Gast bei der Party gewesen und hatte dort sofort die Initiative ergriffen. Wedge bewunderte die Willensstärke, die sie inmitten des chaotischen Geschehens an den Tag gelegt hatte, aber genau diese Willensstärke war es, die er von Iella Wessiri immer erwartete und umso mehr bewunderte, je öfter er sie erlebte.
    »Corran«, sagte sie leise, »du hast nicht den geringsten Anlass, dich für den Tod dieses Mannes verantwortlich zu fühlen. Du hast ihn nicht getötet.«
    Corran blickte auf. Seine Augen waren rot gerändert. »Der Droide hat das anders dargestellt.« Er deutete auf ein kleines Kästchen mit ein paar Drähten daran, das der Emde-Eins, der die Autopsie durchgeführt hatte, auf das Tischchen aus rostfreiem Stahl in dem Raum gelegt hatte. »In dem Augenblick, in dem ich seinen Namen ausgesprochen habe, habe ich ihn zum Tode verurteilt. Ebenso gut hätte ich einen Blaster auf ihn richten und den Abzug betätigen können.«
    »Jetzt hör mir gut zu, Corran Horn, und lass dir sagen, dass das Unsinn ist.« Iellas Stimme klang jetzt scharf, und ihre braunen Augen funkelten zornig. »Die Person, die dieses Gerät gebaut hat, die Person, die es deinem Freund eingesetzt hat – diese Person hat ihn getötet.«
    Corrans Augen verengten sich. »Das sagt mir mein Verstand auch, Iella, aber mein Herz…« Er schlug sich mit der Faust auf die Brust. »Mein Herz fühlt sich dennoch schuldig. Wenn wir schneller gehandelt hätten, die Gefangenen gefunden und befreit hätten, dann vielleicht…«
    Wedge schüttelte den Kopf. »Du weißt ganz genau, dass das nicht stimmt, Corran. Du weißt genau wie ich, wie viel Zeit und Energie wir darauf verwendet haben, die Gefangenen der Lusankya ausfindig zu machen. Während ich mit der Gespensterstaffel unterwegs war, habt ihr euch alle redlich bemüht. Iella und der Geheimdienst der Neuen Republik haben euch unterstützt. Ihr habt alles getan, was in eurer Macht stand, mehr war nicht möglich.«
    »Aber wir haben sie nicht gefunden.«
    »Nein, ihr habt sie nicht alle gefunden – zweihundert, vielleicht dreihundert Individuen in einer Galaxis mit Tausenden und Abertausenden von Planeten. Die Neue Republik hat nicht einmal mit drei Viertel der alten Welten des Imperiums Verbindung, und du weißt genauso gut wie ich, dass es sich dabei meist um nichtssagende Formalitäten handelt. Als Isard die Gefangenen in alle Winde verstreut hat, hat sie das getan, weil sie ganz genau wusste, dass wir sie haben wollten. Und sie war raffiniert genug, um Schritte zu unternehmen, die sicherstellten, dass wir sie nie finden können.«
    Wedge runzelte die Stirn. »Das Geheimnis, wohin sie sie gebracht hat, ist mit ihr gestorben, als du und Tycho ihre Raumfähre bei Thyferra abgeschossen habt. Ihr habt nicht gewusst, dass sie die Gefangenen versteckt hat, also konntet ihr auch nicht mit diesem Ergebnis rechnen.«
    Iella nickte zustimmend. »Und außerdem hättet ihr sie ja unmöglich am Leben lassen können, sie entkommen lassen. Diese Frau musste unschädlich gemacht werden, und du weißt ganz genau, dass jeder Einzelne, der einmal auf der Lusankya gefangen war, ebenfalls dieser Meinung gewesen wäre.«
    Wedge spürte, wie ihm bei diesen Worten Iellas ein Klumpen in der Kehle aufstieg. Iellas Mann, Diric, war einmal ebenfalls Gefangener auf der Lusankya gewesen, aber das war erst nach seinem Tode bekannt geworden. Ysanne Isard hatte Dirics Willen gebrochen und ihn zu einem ihrer Agenten gemacht. Sie hatte ihn auf einen Amtsträger des Imperiums angesetzt, der im Begriff war, zur Neuen Republik zu desertieren, einen Gefangenen, den Iella bewachte, Iella war gezwungen gewesen, ihren eigenen Ehemann zu töten. In ähnlicher Weise gezwungen, wie Corran gezwungen gewesen war, den Tod seines Freundes auszulösen.
    Corran griff nach Iellas linker Hand und drückte sie. »Du hast natürlich Recht. Beide habt ihr Recht. Das weiß ich. Aber mich wird das dennoch so lange bedrücken, bis wir die anderen Gefangenen gefunden haben.« Seine Stimme wurde leiser. »Oder wenigstens erfahren, was mit ihnen geschehen ist.«
    Iella stand auf und ging zu dem Tisch hinüber. Sie griff nach dem kleinen Kästchen mit den Drähten daran und drehte es prüfend zwischen den Fingern. »Nun, damit haben wir immerhin einen guten Anfang. Das ist ein hässlicher kleiner Apparat. Er besteht zum größten Teil aus handelsüblichen Bauteilen, aber ich sehe da auch

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