X-Wing 08 - Isards Rache
Wahrscheinlichkeit nach ein paar tausend wahrscheinliche Kandidaten liefern. Wenn sie diese Liste zusammengestrichen haben, nehmen wir sie uns vor. Wir legen die Parameter für unsere Suchaktion fest, rufen zusätzliche Daten ab und schränken damit die Suche weiter ein.«
»Also gibt es nichts zu tun, bis die Liste fertig gestellt ist?«
»Du liebe Güte, du hast offenbar noch nie Detektivarbeit geleistet, oder?«
Wedges Gesicht rötete sich leicht. »Ah, ihr beide, du und Corran, seid doch diejenigen, die vom CSD ausgebildet worden sind, nicht ich.«
»Und Corran hat ganz offensichtlich deine Ausbildung vernachlässigt.« Iella kam um den Tisch herum und hakte sich bei Wedge ein. »Jede gute Ermittlung beginnt damit, eine verlässliche Kaf-Quelle ausfindig zu machen – am besten eine Sorte, die einen auch während der ithorianischen Inszenierung einer gamorreanischen Oper wach hält.«
»Ist das nicht die Sorte Kaf, die in der Neuen Republik als Suchtmittel betrachtet wird?«
Sie lachte. »Ich glaube, jemand hat versucht, eine entsprechende Gesetzgebung durchzubringen, aber die Leute im Senat leben von dem Zeug, und deshalb ist der Antrag verschwunden.«
»Wahrscheinlich ist die Datacard in einen Topf von dem Zeug gefallen.« Wedge lächelte. »Dem Geschmack hat das wahrscheinlich nicht geschadet.«
»Nun, wir müssen einfach sehen, ob wir eine Kneipe finden, wo es heißen, starken Kaf nach deinem Geschmack gibt. Und sobald wir das geschafft haben, kaufen wir ein paar Liter, kommen wieder hierher zurück und machen uns an die Arbeit.«
Wedge nickte und warf einen letzten Blick auf die Vorrichtung, die Urlor Sette getötet hatte. »Soll ich dir sagen, was mir an diesem Ding hier und dem ganzen Mord die meiste Angst einjagt?«
»Was?«
»Die Art, wie das alles abgelaufen ist, so frech und offensichtlich – daraus kann man schließen, dass die Verantwortlichen wollten, dass wir ihre Spur aufnehmen und sie uns vornehmen.«
Iellas Augen verengten sich. »Die meisten Leichenbeschauer würden es als Selbstmord bezeichnen, sich freiwillig der Verfolgung durch die Sonderstaffel auszusetzen.«
»Richtig, und das bedeutet, dass diese Leute glauben, mit uns fertig werden zu können, dass sie verrückt genug sind, um das zu glauben, oder einfach, dass sie kolossalen Hass gegen uns empfinden.«
»Nicht gerade eine besonders angenehme Vorstellung.« Iella zog Wedge zur Tür. »Gehen wir uns jetzt diesen Kaf besorgen. Wir sparen uns ein wenig davon auf, und sobald wir herausgefunden haben, hinter wem wir eigentlich her sind, bespritzen wir ihn damit, bis er schmilzt.«
6
Corran betrat sein dunkles Apartment und ließ die Tür leise hinter sich zugleiten. Ein paar Lichter blinkten, dann begrüßte ihn ein leises, langsam lauter werdendes Pfeifen.
»Ich bin’s, Whistler. Sei ruhig.« Corran schlüpfte aus seinem Jackett und ließ es neben der Tür fallen. »Schläft Mirax?«
Die R2-Einheit trillerte zustimmend, aber im Schlafzimmer wurde es hell. »Corran, bist du das?«
Er blieb außerhalb des schmalen Lichtstreifens, der durch den Spalt zwischen Türstock und Tür fiel. »Ja, ich bin’s. Steh nicht auf, ich komme gleich rein.«
»Alles okay bei dir? Corran?«
Und dabei bin angeblich ich derjenige mit den latenten Jedi-Fähigkeiten. »Alles klar.« Er stieß mit dem rechten Fuß die Schlafzimmertür auf und lehnte sich dann an den Türstock. Als er seine Frau in einem hellblauen Nachthemd, das schwarze Haar hochgesteckt, auf dem Bett liegen sah, lächelte er.
Das heißt, so weit seine geplatzte Lippe das zuließ.
Mirax fuhr im Bett in die Höhe. »Was ist denn dir passiert?«
»Das war nichts.«
»Nichts? Deine Lippe ist aufgeplatzt, dein rechtes Auge fast zugeschwollen.« Sie schob die Decke weg und ging barfuss zur Hygienezelle. Corran hörte Wasser laufen, dann kam Mirax mit einem feuchten Lappen zurück. Sie wollte ihm damit das Blut vom Kinn wegtupfen, aber er griff nach ihrer Hand.
»Mirax, es ist alles in Ordnung.« Er nahm ihr den Lappen weg und fing an, das verkrustete Blut wegzurubbeln. »Ich wollte einen klaren Kopf bekommen, und deswegen bin ich das Stück von der Leichenhalle zu Fuß gegangen. Und da habe ich ein wenig Ärger bekommen.«
Mirax stemmte die Fäuste in die Hüften. »Ein wenig Ärger? Du hast besser ausgesehen, als du aus der Lusankya kamst.«
Er gab einen Laut von sich, der wie ein Lachen wirken sollte, und schob dann ein Lächeln nach, das an seiner gespaltenen Lippe
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