X-Wing 08 - Isards Rache
Thyferra verloren und sie hat ihren eigenen Super-Sternenzerstörer, die Lusankya, verloren. Dass sie mit dem eigenen Leben und den Koordinaten der Gefangenen davonkam, war das einzig Positive für sie.« Mirax beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Wie viele Anlagen, ähnlich der auf Commenor, hat sie denn, um dort Gefangene zu verstecken?«
Iella schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Ich bin nicht einmal sicher, ob das Xenoveterinär-Institut recht viel mehr als eine Tarnung war.«
»Das verstehe ich nicht. Ihr habt doch die Gefangenen dort gefunden. Eure Forensik-Teams müssen doch Spuren und Hinweise entdeckt haben.«
»Das haben sie auch – eine Unmenge von Hinweisen auf vernichtete Akten, ein paar Gräber für einige von den Toten und alles, was wir sonst an Indizien dafür brauchen, dass die Gefangenen eine Weile dort waren.«
Mirax’ schwarzes Haar streifte ihre Schultern, als sie den Kopf hob. »Und worin liegt das Problem?«
»Das Problem liegt darin, dass dieses Indizienmaterial perfekt gewesen wäre, wenn die Gefangenen alle tot gewesen wären. Aber die Überlebenden haben uns Einzelheiten geliefert, die mich nachdenklich machen. Sie erinnern sich beispielsweise an lange Hyperraumflüge, waren aber zu der Zeit in kleine Zellen eingeschlossen. Danach hat man sie von einem Planeten transportiert, und in der Anlage, in der wir sie gefunden haben, waren sie einige Jahre lang.«
»Corran war auch der Meinung, dass er von Coruscant zur Lusankya lange Zeit im Weltraum unterwegs war, aber das hat Isard nur vorgetäuscht.«
Iella nickte erregt. »Genau. Sie könnte die Gefangenen unter Drogen gesetzt und damit ihr Zeitgefühl durcheinander gebracht haben, oder sie vielleicht sogar in völlig bewusstlosem Zustand von einem Ort zum anderen gebracht haben. So lange ihre Zellen gleich aussahen, das Bewachungspersonal unverändert blieb und das Essen auch, hätten die Gefangenen nicht die leiseste Ahnung gehabt, wo sie wirklich waren.« .
»Das baut aber alles auf der Vorstellung auf, dass jemand das getan hat, der genauso raffiniert wie Isard war.«
»Wahrscheinlich, aber was ist, wenn jemand einfach nach Isards Anweisungen gehandelt hat? Isard brauchte dem Betreffenden bloß rückhaltlos vertraut und ihm die Gefangenen übergeben zu haben.«
»Okay, wenn nicht Isard, dann eben jemand, dem sie vertraut hat. Jemand, der sich jetzt selbst um die Macht bemüht.« Mirax nickte langsam. »Jemand, der über dieselben Mittel wie Isard verfügt – auch über Kontakte in der Neuen Republik, um an die Informationen zu gelangen, die er brauchte, um Urlor Sette bei der Party hier auftauchen zu lassen.«
»Genau.«
»Na gut, die Situation auf Commenor scheint dir verdächtig, aber was hätte es für einen Sinn, mit dieser Anlage dort etwas vorzutäuschen? Ich meine, die Hinweise, die wir von Urlor gewonnen haben, führten nach Commenor, also sind wir hingegangen. Die Abfangjäger dort waren vielleicht ein Hinterhalt, aber doch ein ziemlich bescheidener. Was wollte Isards Agent dort bezwecken?«
»Ich glaube, das sollte ein Köder sein.« Iella lächelte grimmig. »Wir haben die Spur nach Commenor verfolgt, und es gibt noch weitere Spuren, die wir verfolgen können. Die Leichen, die wir aus den Gräbern geholt haben, können dort höchstens ein oder zwei Jahre gelegen haben, aber sie zeigen einen stärkeren Knochenzerfall, als nach der dortigen Bodenbeschaffenheit zu erwarten ist. Ich glaube, sie waren ursprünglich woanders begraben, und man hat sie wieder ausgegraben und nach Commenor gebracht. Sobald wir dahintergekommen sind, wo sie ursprünglich lagen, werden wir jene Welt aufsuchen und dort einen weiteren Köder finden.«
»Oder eine Falle.«
»Ganz richtig.« Sie zuckte die Achseln und nahm wieder einen Schluck Kaf. »Wir freuen uns so darüber, das Rätsel gelöst zu haben, das dieser Unbekannte uns gestellt hat, dass wir uns einreden, es sei gar nicht seine Absicht gewesen, dieses Rätsel je von uns lösen zu lassen. Wir bilden uns ein, im Vorteil zu sein, und folgen in Wirklichkeit doch bloß der Spur, die diese Leute bewusst für uns gelegt haben.«
»Eine interessante Hypothese. Wie wollt ihr prüfen, ob sie stimmt?«
Iella verdrehte die Augen. »Genau das ist das Problem. Das Naheliegende wäre, Teams nach Commenor zu schicken, um dort nach Spuren für ein Täuschungsmanöver zu suchen. Wenn ein Täuschungsmanöver vorliegt, sollte es auch Hinweise darauf geben. Die Leichen, die
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