X-Wing 08 - Isards Rache
habt, werdet ihr es dringend brauchen. Aber, ich habe irgendwie das Gefühl, ihr beide werdet es gut machen.«
Borsk Fey’lya wandte sich langsam von dem Fenster ab, aus dem er über die Häuserschluchten von Coruscant geblickt hatte. Er sah Asyr Sei’lar im Eingang zu seinem Büro stehen, und das durch das Fenster hereinströmende Licht ließ das weiße Fell in ihrem Gesicht und an ihren Händen schimmern. Ihre violetten Augen hatten immer noch das Feuer, das er vor Jahren in ihnen gesehen hatte, und ihr entschlossener Gesichtsausdruck schien zu dem Feuer zu passen. Gut, sie ist kampfbereit, also ist sie auch bereit, einen Handel zu schließen.
»Sie haben mich gerufen, Rat Fey’lya?«
Borsk nahm langsam die Hände auseinander und bemühte sich, seine Stimme leicht verletzt klingen zu lassen. »So förmlich, Captain Sei’lar? Ich hatte immer gedacht, wir Bothans können ein wenig lockerer miteinander umgehen.«
Asyrs Augen verengten sich, und sie spürte, wie ihre Fäuste sich ballten. »Ich wollte nur zu erkennen geben, dass ich genau weiß, wie die Machtverhältnisse sind, Rat.«
»Verstehe.« Borsk lächelte vorsichtig und strich sich dann über sein cremefarbenes Kinnfell. »Übrigens, meinen Glückwunsch zu Ihrer Beförderung. Lang verdient und überfällig. Typisch Mensch, Ihnen den gebührenden Rang so lang vorzuenthalten.«
Das schwarze Fell in Asyrs Nacken sträubte sich. »Die Sonderstaffel hat nie besonderen Wert auf Ränge gelegt, Rat. Uns kam es immer in erster Linie darauf an, unsere Pflicht zu tun. Dass das, was wir getan haben, jetzt mit Beförderungen belohnt worden ist, scheint mir gerechtfertigt. Ich würde sogar sagen, dass die Neue Republik in der Art und Weise, wie sie Helden wie Wedge Antilles belohnt, eher geizig war.«
Sehr gut, Asyr. Borsk nickte, wandte sich ganz vom Fenster ab und ging auf seinen Schreibtisch zu. Sie deuten an, dass Antilles nicht ausreichend belohnt worden ist, und lassen den Schluss zu, dass wir die übrigen Piloten der Sonderstaffel in ähnlicher Weise unter Wert behandeln, und tadeln mich dafür. Sie spielen Ihr Spiel gut.
Borsk wies mit einer Handbewegung auf den Besuchersessel vor seinem Schreibtisch. »Bitte, nehmen Sie Platz. Ich möchte, dass Sie bequem sitzen.«
Asyr trat vor, blieb aber hinter dem Stuhl stehen. »Ich habe heute den ganzen Tag in Einsatzbesprechungen gesessen. Es tut gut, einmal meine Muskeln zu strecken, aber lassen Sie sich nicht stören. Bitte, nehmen Sie Platz.«
Damit du auf mich heruntersehen kannst? Borsk nickte und nahm auf einem schweren Sessel Platz. Er tippte mit dem Zeigefinger an eine Datacard – die einzige Datacard – auf seinem Tisch. In dem Raum herrschte solche Stille, dass das Klicken seines Nagels auf dem Gehäuse der Datacard das Zimmer ganz erfüllte. Dann nahm er die Card in die Hand und drehte sie langsam herum. »Sie wissen, was das ist.«
Asyrs Muskeln spannten sich, und dann verschränkte sie die Hände hinter dem Rücken. »Ich nehme an, das ist mein Antrag auf Adoption eines bothanischen Waisenkindes.«
»Sie wissen natürlich, dass man jemandem, der sich wie Sie ausgezeichnet hat, niemals eine solche Ehre verwehren würde. Ohne Zweifel gibt es bothanische Familien, die Ihnen mit dem größten Vergnügen eines ihrer Kinder überlassen würden, wohl wissend, dass ihr Kind dann in einem Zuhause heranwachsen würde, in dem die Macht nicht in einem Rinnsal dahintröpfelt, sondern fließt und flutet .« Borsk tippte sich mit der Datacard ans Kinn und ließ sie dann sinken und lächelte. »Nach der Zerstörung des zweiten Todessterns, und nachdem bekannt geworden war, welche Rolle die Märtyrer dabei gespielt hatten, ging eine wahre Flut von Behauptungen über ihre Familien nieder, dass die Märtyrer die Erzeuger von Kindern seien. Für unser Volk ist es so wichtig, ein Stück der großen bothanischen Tradition in Anspruch zu nehmen, dass wir unser eigenes Fleisch und Blut weggeben würden, um daran teilhaben zu können.«
Ihr Kinn schob sich vor. »Dann haben Sie mich hierher bestellt, um mir zu sagen, dass der Antrag bewilligt ist?«
»Nein, und Sie wissen auch, dass das nicht der Fall ist.« Borsk schob die Datacard über den Schreibtisch zu ihr hinüber. »Ich möchte, dass Sie den Antrag zurückziehen.«
»Was?«
»Bitte, Asyr, Sie wissen ganz genau, wie unmöglich das ist. Sie haben eine Liaison mit einem Menschen – Sie wollen ihn heiraten. Ihrem Image auf Bothawui könnte das ja einen
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