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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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hielt die Mumien-Braut den Teller mit dem Griff
des Todes umklammert. Rodney zerrte daran.
    Als der Teller sich schließlich löste, entglitt er dummerweise
Rodneys Fingern, schlug auf dem Podium auf und zersprang in ein Dutzend
Scherben.
    »Verdammt!«
    Ehe Rodney darüber nachdenken konnte, was er statt dessen stehlen
könnte, packte ihn eine zerknitterte Hand an der Kehle.
    Rodney kam nicht mehr dazu zu schreien, da sich verrottete Lippen
auf die seinen pressten.
     

2
     
    Am nächsten Tag gesellte sich Xander nach der Schule zu Buffys
täglichem Training mit Giles in der Bibliothek. Heute bestand die Übung darin,
dass Giles eines jener großen orangefarbenen Prügelkissen vor sich hielt, auf
die Footballspieler eindreschen, um ihre Fähigkeit zu verbessern, ihre Gegner
zu Krüppeln zu machen.
    Buffy versuchte gerade Giles dazu zu überreden, ihr am nächsten
Abend den üblichen Patrouillengang zu erlassen, damit sie statt dessen am
»World Culture Dance« im Bronze teilnehmen konnte.
    »Also«, sagte sie, nachdem sie sich über den Tanzabend und
darüber, wie viel Spaß man dort haben konnte, sowie über all die wunderbaren
neuen Kulturen, die sie dort kennen lernen würde, verbreitet hatte, »darf ich
hingehen?« Sie verpasste dem Trainingskissen einen ziemlich harten Tritt.
    »Ich denke nicht«, entgegnete Giles und geriet unter dem Anprall
ins Straucheln.
    Buffy schlug hart auf das Kissen ein. »Und wieso?«
    »Weil du die Auserwählte bist.«
    Ein weiterer Hieb. »Nur dieses eine Mal wäre ich lieber die
Übersehene.« Sie unterstrich ihren Wunsch mit einer Serie von Tritten, die
Xander zusammenzucken ließen.
    »Ich fürchte«, sagte Giles, der mittlerweile keuchte, »es ist
einfach nicht möglich. Du hast eben Verpflichtungen, die andere Mädchen nicht
haben und…«
    »Oh«, fiel ihm Buffy ins Wort, »diese Leier kenne ich schon: Die
Rolle der Jägerin bringt gewisse Opfer mit sich, bla-bla-blubber…«
    Giles warf ihr einen vernichtenden Blick zu. »Du scheinst mich ja
sehr gut zu kennen.« Xander sah den Schweiß auf der Stirn des Wächters glänzen.
Buffy fuhr fort, das Kissen mit Tritten einzudecken, während er weiter sprach:
»Es ist schon schwer genug, deine geheime Identität zu wahren, während dieser
Austauschschüler bei dir wohnt.«
    Xander verdrehte sie Augen. »Nicht bei ihr, bloß im selben
Haus wie sie. Bin ich eigentlich der Einzige, der klar genug sieht, um diese
Unterscheidung zu treffen?« Er hatte bereits den lieben langen Tag versucht
dieses tragische Missverständnis aufzuklären.
    »Aber«, sagte Buffy, die Xander ignorierte, um weiter Giles zu
bearbeiten, »wie jeder normale Mensch zu dem Tanzabend zu gehen wäre doch die
beste Methode, meiner Allerwelts-Identität Rechnung zu tragen.« Wieder ein
gezielter Tritt gegen das Kissen.
    »Du drehst mir die Worte im Mund herum«, warf Giles mit einem
gequälten Stöhnen ein.
    »Nein. Ich benutze sie nur zu meinem Vorteil.« Ein weiterer
Schlag. »Giles, nun kommen Sie schon. Geben Sie nach. Wer nie nachgibt, macht
sich unbeliebt.«
    Sie hob ein Bein, um abermals nach ihm zu treten.
    »Also gut!«, rief Giles schnell, wich zurück und senkte das
Trainingskissen. »Geh hin.«
    »Ja«, gab Buffy mit einem triumphierende Lächeln zurück.
»Gewonnen.«
    Giles ließ das orangefarbene Kissen zu Boden fallen und sagte: »Ich
denke, ich werde jetzt meine Schulter mit einem Eisbeutel bekannt machen.«
    Während er davonstolperte, erhob sich Xander vom Schreibtisch und
sagte zu Buffy: »Also, sieht aus, als gingen wir tanzen. Cool. Ich denke, ich
kann Moms Karre bekommen und mache den Fahrer.«
    »Ich dachte, du gehst mit Willow hin«, erwiderte Buffy.
    »Tja, äh, ich geh ja auch mit Willow hin, aber nicht mit Willow,
im Sinne von mit jemandem gehen. Mit dir sind wir zu dritt, und alle
können sich sicher fühlen. Ohne dich sind wir bloß zu zweit.«
    »Aha«, nickte Buffy ernsthaft, »und dann gehen wir gemeinsam nach
Dateville: Romantik, Blumen…«
    »… Küsse«, ergänzte Xander.
    »Na komm, in all den Jahren, die du Willow jetzt kennst, hast du
doch nie einen Gedanken daran verschwendet, sie zu küssen.«
    Xander seufzte. Dieses Thema ließ ihn sich jedes Mal unbehaglich
fühlen. »Buffy, ich liebe Willow. Sie ist meine beste Freundin, was sie eben zu
der Sorte Mädchen macht, an deren Küsse ich nicht so besonders oft denke.« Oh,
das war echt überzeugend, dachte er und seufzte dieses Mal innerlich. »Sie ist
eben die Sorte Mädchen,

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