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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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versteckte sich
hinter Giles. Buffy wich gleichfalls einem Hieb der Machete aus und bereitete
sich auf eine zweite Attacke vor.
    Da warf der Mann einen Blick in die Grabstätte - und verharrte auf
der Stelle. Xander ergriff die Gelegenheit beim Schopf und sprang ihm auf den
Rücken, um ihn vollends außer Gefecht zu setzen.
    Doch der Angreifer schüttelte Xander mit einem Schulterzucken ab
und rannte davon.
    »Okay, ich habe uns gerade gerettet, oder?«, bemerkte Xander nicht
sonderlich überzeugt.
    »Irgendwas hat uns jedenfalls gerettet«, sagte Buffy.
    »Um die Einzelheiten sorgen wir uns später«, warf Giles ein.
»Verschwinden wir lieber von hier, bevor er wiederkommt.«
    Xander folgte Buffy und Giles auf schnellstem Wege zum Ausgang. Da
hörte er von dem Sarkophag Willows Stimme. »Sagen Sie mal, Giles, waren die
Inkas sehr fortschrittlich?«
    »Ja, sehr«, erwiderte der Bibliothekar.
    »Hatten sie auch Kieferorthopäden?«
    Xander kehrte zur Grabstätte zurück, und nun sah er es auch: Die
Mumie trug… Zahnspangen.
    Rodney Munsons Zahnspangen.
    »Rodney sah aus, als wäre er schon seit fünfhundert Jahren tot.
Wie kann das sein?«
    Die Rückfahrt vom Museum war ziemlich schweigsam verlaufen.
    Erst als sich die vier wieder in der Bibliothek versammelt hatten,
stellte Willow die Frage, die allen im Kopf herumspukte.
    »Vielleicht«, antwortete Xander«, sollten wir das den Kerl mit dem
großen Messer fragen.«
    Buffy entgegnete: »Ich hatte nicht den Eindruck, dass er übermäßig
gesprächig war.«
    »Wie er Reißaus genommen hat, als er Rodney gesehen hat«,
sinnierte Willow. »Fast könnte man meinen, er hatte genauso viel Schiss wie
wir.«
    Xander bezweifelte das, aber offensichtlich hatte der
Macheten-Mann ebenso wenig wie sie selbst erwartet, Rodney in dem Sarg liegen
zu sehen. Er konnte es nicht glauben: Rodney war tot. Obwohl Xander stets
vorhergesehen hatte, dass Munson jung sterben würde, hatte er doch eher mit
einem Raubüberfall auf einen Gemischtwarenladen oder so gerechnet. Manchmal
hasse ich es echt, hier zu leben.
    »Meine Quellen zu diesem Thema sind extrem karg«, erklärte Giles.
»Ich denke, diese spezielle Mumie stammt aus der Sebancaya-Region im Osten
Perus. Sehr abgelegen. Wenn es eine Antwort gibt, verbirgt sie sich…«
    »… in dem Siegel«, beendete Buffy den Satz.
    Giles nickte. »Es könnte Wochen dauern, bis ich diese Piktogramme
entschlüsselt habe. Wir fangen heute Abend mit…«
    »Ampata!«, rief Buffy plötzlich aus. Sie sah gepeinigt aus.
    »Ich wollte eigentlich vorschlagen, dass wir mit den
Nachforschungen beginnen«, sagte Giles trocken.
    Buffy stürzte zur Tür und sagte: »Nein, ich bin spät dran. Ich
hab’ Mom versprochen, ihn abzuholen.«
    Xander traute seinen Ohren nicht. »Buffy, was ist dir wichtiger?
Einen mumifizierten Killer aufzuspüren oder deine Zeit mit irgendeinem Latin
Lover zu vertun, dessen Hauptbeschäftigung darin besteht, Herzen zu brechen?«
    »Ampata wartet da ganz allein«, erwiderte Buffy aufgebracht, »und
ich habe keinen Schimmer, wie gut sein Englisch ist. Er ist…« Sie sah aus, als
wäre ihr gerade ein Licht aufgegangen. »… aus Südamerika. Wisst ihr, vielleicht
kann er ja das Siegel entschlüsseln.«
    Xander schüttelte den Kopf und sagte: »Oh ja-ah, fall jetzt bloß
noch auf die alte ›Lass-mich-das-alte-Siegel-für-dich-entschlüsseln‹-Masche
rein. Hast du eine Ahnung, wie oft ich die selbst schon eingesetzt habe?«
    Buffy warf ihm nur einen finsteren Blick zu.
    »Na schön«, sagte Xander. Er bewegte sich in Richtung Tür, um sie
zu begleiten. »Aber wir kommen mit.«
    Willow blinzelte. »Kommen wir?«
    »Schön, wie auch immer. Gehen wir«, schloss Buffy.
     
    Ampata Gutierrez war aufgeregt. Schließlich hatte er es doch noch
nach Amerika geschafft. Davon hatte er seit Jahren geträumt. Er hatte in den
sechzehn Jahren seines Lebens Peru noch nie verlassen, aber viel über andere
Orte gelesen: Paris, London, New York. Seit er ein kleiner Junge war, hatte er
reisen wollen - den Eiffelturm sehen, den Buckinham-Palast besichtigen und auf
die Spitze des Empire State Building steigen. Er wollte die ganze Welt sehen.
    Wenn er ehrlich zu sich selbst war, so musste er zugeben, dass er
bis jetzt eher enttäuscht war. Sunnydale, Kalifornien, besaß nur wenige
Sehenswürdigkeiten. Bloß jede Menge kleiner Häuser, die alle gleich aussahen.
Nicht einmal Los Angeles, so wenig er auch vom Flugzeug davon sehen konnte,
hatte ihn allzu sehr

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