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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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hätte er behauptet,
Höflichkeit zu Cordelia wäre reine Zeitverschwendung. Aber ihn fragte ja
niemand.
    »Die Bilder unserer Austauschschüler«, lautete die Antwort auf
Buffys Frage. Cordelia zeigte ihr das Foto von Sven, der wie ein nordischer
Gott aussah.» Sieh ihn dir an; hundertprozentig schwedisch, hundertprozentig
hinreißend und hundertprozentig Gast in meinem Haus.«
    Sie schlenderten weiter und betraten die Abteilung mit den
südamerikanischen Relikten, durch die sie zur Sonderausstellung gelangen
würden.
    »Und«, fragte Cordelia, »wie ist deiner? Äußerlich, meine
ich.«
    Buffy zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Wie ein Junge eben.«
    Xander schnappte hörbar nach Luft. In Buffys Klagen über den
kommenden Alptraum war das Geschlecht der Person nie erwähnt worden. »Wie
ein Junge eben heißt ein großes, muskelbepacktes Mädchen, ja?«
    Wieder zuckte Buffy die Achseln. »Man hat mir nur gesagt, ein
Junge.«
    Xander war erbost. Er konnte nicht glauben, dass die Jägerin, die
Auserwählte, der Stiefel im Hintern der Vampire, ohne Murren diesen
hinterlistigen, ausländischen, männlichen Eindringling duldete, der sich bei
ihr einnistete.
    »Du hast ihn dir nicht erst mal angesehen?« fragte Cordelia
entgeistert. »Er könnte hässlich sein.« Sie schüttelte den Kopf. »Du wandelst
am Abgrund.«
    Xander hob die Hände. »Sekunde mal. Diese Person, die zwei Wochen
bei dir wohnt, ist ein Kerl? Mit männlichen Körperteilen? Eine schreckliche
Vorstellung!«
    »Und was ist plötzlich aus der wunderbaren Verschmelzung zweier
Kulturen geworden?«, fragte Willow.
    »Hat sich was mit verschmelzen, klar?«, rief Xander mit Nachdruck.
»Er behält seine Körperteile besser für sich.«
    Etwas erregte Buffys Aufmerksamkeit. »Was macht der denn da?«
    Xander folgte ihrem Blick und sah Rodney, der sich viel zu nahe zu
einem der Ausstellungsstücke vorbeugte. Es sah sogar so aus, als würde er daran
herumkratzen.
    »Das ist Rodney Munson«, sagte Xander und sah, wie ein jüngerer
Schüler auf Rodney zuging, der daraufhin seine geklammerten Zähne bleckte. Der
Kleine entfernte sich sofort. Rodney ist der einzige Mensch, befand Xander, der
mit Zahnspangen furchteinflößender aussah als ohne. »Ein echtes
Gottesgeschenk«, ergänzte er. »Was ihm an Schlauheit fehlt, macht er durch
Mangel an Schlauheit wieder wett.«
    Willow bemerkte in ihrer gewohnt philosophischen Art: »Du kannst
ihn bloß nicht leiden, weil er dich fünf Jahre lang jeden Tag verhauen hat.«
    »Ja-ah«, gab Xander zurück«, ich bin nun mal nachtragend.«
    Buffy setzte sich in Bewegung. »Ich sollte ihn stoppen, bevor er
Ärger kriegt.«
    Willow hielt sie auf. »Lass mich das machen, gewaltlose Annäherung
ist in diesem Fall wahrscheinlich besser.«
    Als sie sich aufmachte, um die wild gewordene halbe Portion zu
beruhigen, sagte Buffy indigniert: »Ich hatte gar nicht vor, Gewalt anzuwenden.
Ich benutze schließlich nicht immer Gewalt.« Sie drehte sich zu Xander und und
fügte leise hinzu: »Oder doch?«
    Xander legte ihr zur Ermutigung eine Hand auf die Schulter. »Das
Wichtigste ist doch, dass du das glaubst.«
    Er sah, wie Willow auf Rodney zusteuerte, der abermals zu knurren
begann, aber verstummte, als er erkannte, wer da kam.
    »Zisch ab, oder… Oh,
Willow, hi.«
    Xander schüttelte den Kopf und kicherte über den plötzlichen
Sinneswandel. Während die Snobs - wie Cordelia - dazu tendierten, Willow
auflaufen zu lassen, gelang es ihr immer wieder, sich kraft ihrer Talente als
Nachhilfelehrerin bei den Mitgliedern der Cro-Magnon-Fraktion an der Schule
beliebt zu machen.
    »Das solltest du lieber lassen«, Willow wies auf Rodneys Hand.
»Wir könnten Ärger bekommen.«
    Xander sah jetzt, dass Rodney ein Federmesser in der Hand hielt
und Goldstaub von einer der ausgestellten Masken zu kratzen versuchte. Oh, das
hat echt Klasse, Rod.
    Rodney erbebte in gespieltem Entsetzen und meinte: »Oh nein, und
dann werfen sie mich womöglich von der Schule, wie?«
    Willow lachte zum Schein über die wenig schlagfertige Entgegnung,
dann erwiderte sie: »Sehen wir uns morgen zur Chemie-Nachhilfe?«
    »Klar. Ich glaube, ich habe alle vierzehn natürlichen Elemente
auswendig gelernt.«
    »Es gibt aber dreihundertunddrei«, stellte Willow richtig.
    »Oh, dann muss ich ja bloß noch… äh…«
    »Wir werden auch deine Kenntnisse in Mathe ein bisschen
auffrischen«, versprach Willow lächelnd.
    »Na vielen Dank.«
    Das Geplänkel zwischen der Schönen und

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