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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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die zu meiner besten Freundin taugen.«
    Vom Eingang der Bibliothek ließ sich eine Stimme vernehmen.
»Hallo, Leute!«
    Willow.
    Xander geriet in Panik. Er wusste, dass Willow intellektuell
verstand, was er, Xander, fühlte, aber er wusste auch, dass sie sich emotional
weigerte, es zu akzeptieren. Es brachte ihn um den Verstand. Aber so zu tun,
als würde er mehr für Willow empfinden, würde alles nur noch schlimmer machen.
    Hoffentlich hat sie uns nicht gehört.
    »Willow, hi!«, rief er ein bisschen zu laut. »Wir haben uns gerade
über gute Neuigkeiten unterhalten. Zum Beispiel darüber, dass wir drei zusammen
zum Tanz gehen. Siehst du? Gute Neuigkeiten!« Schließlich bemerkte er ihren
säuerlichen Gesichtsausdruck. »Nicht gut?«
    »Nein. Ja, doch«, fügte sie eilig hinzu und versuchte zu lächeln.
Doch sofort trübte sich ihre Miene wieder ein. »Nein. Rodney wird vermisst.«
    Giles kam bei ihren letzten Worten wieder herein. Er drückte einen
Eisbeutel gegen seine Schulter. »Mal wieder Ärger mit Mister Munson?«
    »Seine Eltern sagen, dass er gestern Abend nicht nach Hause
gekommen ist. Die Polizei sucht schon nach ihm.«
    Xander schüttelte den Kopf. Er war erleichtert, weil Willows
Missstimmung offenbar nicht daher rührte, dass sie sein Gespräch mit Buffy
belauscht hatte. »Die Polizei sucht nach Rodney Munson. Das ist ein Satz, an
den wir uns gewöhnen werden.«
    Buffy legte die Stirn in Falten. »Wisst ihr, ich erinnere mich gar
nicht, Rodney auf der Rückfahrt von der Exkursion im Bus gesehen zu haben.«
    »Ich auch nicht«, sagte Willow. »Ich hoffe, er hat im Museum
keinen Ärger bekommen.«
    Xander lachte und bemerkte leichthin: »He, vielleicht hat er die
Mumie aufgeweckt.«
    »Genau«, stimmte Willow in sein Lachen ein, »und dann hat sie sich
aus ihrem Grab erhoben.«
    »Und ihn angegriffen«, ergänzte Buffy kichernd.
    Schlagartig hörten sie auf zu lachen und sahen einander
erschrocken an.
    Vier Gedanken, von derselben Panik erfüllt. Sekunden später
stürzten die Schüler und der Bibliothekar aus der Bibliothek, liefen zu Giles’
Wagen und rasten in Richtung Museum davon.
    Exkursionen am Höllenschlund. Eine blöde Idee. Eine wirklich blöde
Idee.
    Nur zwanzig Minuten später trafen sie am Museum ein und hätten
noch weniger Zeit gebraucht, wenn Giles’ Auto nicht zweimal stehen geblieben
wäre. Als sie ihr Ziel endlich erreichten, war das Museum zwar noch geöffnet,
die Südamerika-Ausstellung jedoch bereits geschlossen. Zum Glück kannte Giles
eine der Kustodinnen - »sie hat wie ich langweilige tote Dinge studiert« -, die
sie dennoch einließ.
    »Miss Gilman sagt«, erklärte Giles, »dass die Ausstellung
geschlossen wurde, nachdem die Schulklasse gestern das Gebäude verlassen hatte.
Es ist unwahrscheinlich, dass Mister Munson unbemerkt zurückbleiben konnte.«
    »Andererseits«, sagte Willow und versuchte hoffnungsvoll zu
klingen, »könnte Rodney auch nur eine rauchen gegangen sein.«
    »Vierundzwanzig Stunden lang?«, fragte Xander skeptisch.
    »Es ist immerhin eine Sucht.«
    Giles sagte: »Wir beschäftigen uns mit dieser Möglichkeit, sobald
wir böse Flüche ausgeschlossen haben.«
    »Eines Tages«, warf Buffy wehmütig ein, während sie auf den
Sarkophag zuging, »werde ich in einer Stadt leben, in der böse Flüche von
vornherein ausgeschlossen sind, ohne dass man überhaupt ein Wort darüber
verlieren muss.«
    »Wo war dieses Siegel?«, wollte Giles wissen.
    »Hier ist es. Seht, es ist zerbrochen!«, rief Buffy, als sie den
Sarkophag erreichte.
    Xander näherte sich einem großen Bruchstück, das in der
Nachbarschaft einiger weiterer Scherben auf dem Boden lag.
    »Soll das heißen, die Mumie ist los?«, fragte Willow.
    Buffy und Xander spähten in den Sarg, doch die Mumie lag immer
noch friedlich und ledrig darin.
    »Nein«, sagte Buffy, »hier liegt sie, gemütlich wie immer.«
    Giles hatte natürlich das große Stück des Siegels aufgehoben.
»Seht euch mal diese Serie von Piktogrammen an…«
    Bevor Giles jedoch zu einer ohne Zweifel endlosen Vorlesung über
eben jene Piktogramme ansetzen konnte, griff ein Mann mit einer Machete an.
    Es war Xanders Leben wie ein Erbe zugefallen, dass ein großer, von
Narben entstellter Mann in einem weiten weißen Hemd, der ein großes Buschmesser
schwang, nicht einmal als besondere Überraschung zu Buche schlug. Der Mann
schwang also die Machete, und Xander duckte sich darunter weg.
    Dann ging der Angreifer auf Buffy los. Willow

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