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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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hämisches Gelächter, aber es kam nicht. »Du musst mir dabei helfen, Mace. Kann ich mich auf dich verlassen?«
    »Sicher… Ich werde den Beweis in einer Form codieren, die mit ihren Speicher-Schablonen kompatibel ist. Dann werde ich ihn in deine Augen kopieren, und du kannst ihn in die Sensoren herunterladen, wenn wir das nächste Mal rübergehen.«
    »Nein.« Kapur hob die Hand. »Ich will, dass du mich allein gehen lässt.«
    Maces Augen funkelten wie Stahlkugeln im Fleisch des Gesichts. Die rege Mimik spiegelte Belustigung wider. »Und wieso?«
    Kapur hielt seinem Blick stand. »Weil du darauf lauerst, dass ich versage. Das muss nicht sein. Ich betrachtete das weder als Spiel noch als Wettstreit zwischen uns. Ich will dich einfach nicht bei mir haben.«
    Mace lachte unsicher. Als er dann erkannte, dass Kapur es ernst meinte, erschien ein verwirrter und verletzter Ausdruck auf seinem Gesicht. Dies war vielleicht das erste Mal, sagte Kapur sich, dass Mace überhaupt eine Zurückweisung erfuhr. Er suchte Maces Gesicht nach einer Regung des Bedauerns und der Scham ab, stieß aber nur auf verletzten Stolz.
    »Mach, was du willst«, sagte Mace schließlich. »Ich werde den Beweis codieren.«
    Kapur hatte noch zwei Tage.
    * * *
    Kapur sah den Schneemann als riesige Kugel, die in trübem Purpur glühte. Sie war in die plane Hülle der Flocke eingebettet. Mach’sche Rotverschiebungen, Gödel’sche Sonnenblumen und andere charakteristische Formen überzogen die Kugel wie Rorschach-Muster. Datenströme flossen von der Flocke in den Schneemann, der von menschlichen Sensor-Sonden umringt war. Die Silhouetten der Metallblöcke hoben sich gegen die wabernden Daten ab.
    Der im Kälte-Anzug eingepackte Kapur wollte schier verzagen. Wo er mit der Realität der Flocke konfrontiert wurde, mutete der Plan, Daten zu isolieren, absurd an. Zumal er keine Ahnung hatte, ob die willkürliche Anhäufung von Daten vor ihm ein Individuum repräsentierte – oder ob die Flocke überhaupt über Bewusstsein verfügte.
    Er war sich fast sicher, dass das nicht der Fall war.
    Aber er musste es versuchen, sagte er sich.
    Genug. Er richtete das Augenmerk auf die nächste Sonde, und eng gebündeltes Laserlicht strömte von seinen Augen in die kalten Innereien der Sonde.
    Nachdem er eine sichere Verbindung hergestellt hatte, kopierte er den Beweis für Gödel in die Sonde.
    Der Beweis war eine Kette orangefarbener Perlen auf einem Draht aus Licht; die Perlen spritzten gegen die Ziel-Sonde und prasselten in den Schneemann. Schließlich konfigurierten sie sich zu einem exakten Kubus, der aber in Anbetracht der Größe und Überzahl anderer Formen im Schneemann winzig wirkte.
    Datenzeilen aus der Flocke durchzogen den Beweis, kopierten und integrierten – ohne dass sie jedoch etwas verändert hätten.
    Kapur schaltete eine Verbindung zu Mace, der im Beiboot zurückgeblieben war. »Das verstehe ich nicht«, sagte er. »Wieso evaluieren und interpretieren sie unseren Beweis denn nicht?«
    »Wundert dich das? Vielleicht haben die Schneemänner kein Interesse an Interpretation und Evaluierung.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich sage nur ›Gödel’sche Unvollständigkeit‹. Wie viele Aussagen man auch immer aus einem Datenkörper gewinnt, es wird immer Aussagen geben, die man nicht zu deduzieren vermag. Es wird immer etwas Neues zu speichern geben.«
    »…Aha. Und Gödel ist der Mittelpunkt ihrer alten, lebensmüden Philosophie?«
    »Langsam kommst du dem Geheimnis auf die Spur, Gendarm«, sagte Mace lachend. »In voller Kenntnis der Beschränkungen der Deduktion erhoben die Schneemänner die Aufzeichnung von Ereignissen – und nur die Aufzeichnung – zum wahren Lebenszweck. Danach streben sie alle. Sie haben ihre Welt auseinander genommen und als riesiges Speichersystem neu erschaffen… sie haben das ihnen zur Verfügung stehende Material genutzt, um möglichst viele Daten einzufrieren. Sie werden unseren Beweis so stehen lassen; sie tun seit vierzehn Milliarden nämlich nichts anderes, als die Zeit an sich vorbeiziehen zu lassen…«
    »Da blitzt schon wieder deine poetische Ader auf, Mace.«
    »Deine Assimilation wird scheitern«, sagte Mace in schonungsloser Offenheit.
    Kapur seufzte. »Und wieso?«
    »Überleg doch mal. Es gibt keine Schnittstelle zwischen der Motivation der Schneemänner und unserer. Unsre Aktionen interessieren sie nicht im Geringsten – wir, die wir fast im konkreten Sinn Teil ihrer Gödel’schen Philosophie sind, hampeln

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