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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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sind nur wegen ihrer selbstsüchtigen Pläne entstanden!« rief Wang-mu. »Wer immer die Descolada geschaffen hat – die Pequeninos sind nur Teil ihres Plans. Und die Gottberührten sind Teil der Pläne des Kongresses.«
    »Als einer, dessen Geburt von der Regierurig befohlen wurde«, sagte Wiggin, »habe ich Verständnis für deine Sichtweise. Aber deine Reaktion ist zu übereilt. Schließlich wollten mich meine Eltern auch. Und vom Augenblick meiner Geburt an hatte mein Leben einen Sinn. Nur weil das Volk deiner Welt glaubte, seine unbewußt-zwanghaften Verhaltensmuster seien Mitteilungen der Götter, heißt das noch lange nicht, daß es keine Götter gibt. Daß dein früheres Verständnis vom Sinn deines Lebens im Gegensatz zu deinen derzeitigen Kenntnissen steht, heißt noch lange nicht, daß dein Leben keinen Sinn hat.«
    »Oh, ich weiß, daß es einen Sinn hat«, sagte Wang-mu. »Der Kongreß wollte Sklaven! Deshalb hat er Qing-jao geschaffen – damit sie ihre Sklavin ist. Und sie will ihre Sklaverei freiwillig fortsetzen!«
    »Das war die Absicht des Kongresses«, sagte Wiggin. »Doch Qing-jao hatte auch eine Mutter und einen Vater, die sie liebten. Und ich auch. Das Leben kann vielerlei Sinn haben, und es gibt viele verschiedene Gründe für etwas. Und weil sich ein Grund, an den du geglaubt hast, als falsch erwiesen hat, darfst du nicht glauben, du könntest keinen anderen Gründen mehr vertrauen.«
    »Oh, wahrscheinlich haben Sie recht«, sagte Wang-mu. Sie schämte sich nun ihres Ausbruchs.
    »Verbeuge dich nicht vor mir«, sagte Wiggin. »Oder hast du das gemacht, Jane?«
    Jane mußte ihm geantwortet haben, ohne daß Wang-mu es hören konnte.
    »Mir egal, was sie für Bräuche haben«, sagte Wiggin. »Der einzige Grund für so eine Verbeugung ist, eine Person vor einer anderen zu erniedrigen, und ich werde nicht dulden, daß sie das bei mir macht. Sie hat nichts getan, dessen sie sich schämen müßte. Sie hat uns eine Sichtweise der Descolada aufgetan, die vielleicht zur Rettung einer Reihe von Spezies fuhren wird.«
    Wang-mu vernahm seinen Tonfall. Er glaubte daran. Er ehrte sie mit seinen Worten.
    »Nicht ich«, protestierte sie. »Qing-jao. Es waren ihre Fragen.«
    »Qing-jao«, sagte Ela. »Sie hat dich ja völlig für sie eingenommen, genau wie der Kongreß Qing-jao für sich eingenommen hat.«
    »Sie dürfen sich nicht so verächtlich äußern, denn Sie kennen sie ja gar nicht«, sagte Wang-mu. »Aber sie ist brillant und gut, und ich kann nie wie sie sein.«
    »Schon wieder die Götter«, sagte Wiggin.
    »Immer die Götter«, sagte Ela.
    »Was meinen Sie?« fragte Wang-mu. »Qing-jao behauptet nicht, eine Göttin zu sein, und ich sage das auch nicht von ihr.«
    »Doch, das tust du«, sagte Ela. »›Qing-jao ist weise und gut‹, hast du gesagt.«
    »Brillant und gut«, berichtigte Wiggin sie.
    »›Und ich kann nie wie sie sein‹«, fuhr Ela fort.
    »Ich will dir etwas über Götter erzählen«, sagte Wiggin. »Ganz gleich, wie klug oder stark du bist, es gibt immer jemanden, der klüger oder stärker ist, und wenn du jemandem begegnest, der klüger und stärker als alle anderen ist, denkst du: Das ist ein Gott. Das ist Perfektion. Aber ich kann dir versprechen, daß es irgendwo jemanden gibt, der deinen Gott wie eine Made aussehen läßt. Und jemanden, der in irgendeiner Hinsicht klüger oder besser oder beides ist. Also will ich dir sagen, was ich von Göttern halte. Ich glaube, ein echter Gott wird nicht so verängstigt oder wütend sein, daß er versucht, andere Menschen zu unterdrücken. Es hätte ein göttliches, ein großzügiges Geschenk vom Kongreß sein können, andere Menschen genetisch zu verändern, um sie klüger oder kreativer zu machen. Aber der Kongreß bekam es mit der Angst zu tun, und so hat er die Menschen von Weg gefesselt. Er wollte die Kontrolle über sie behalten. Ein echter Gott muß sich nicht um so etwas wie Kontrolle kümmern. Ein echter Gott hat bereits alles unter Kontrolle, was er unter Kontrolle haben muß. Echte Götter würden dich lehren wollen, genauso zu sein wie sie.«
    »Qing-jao wollte mich unterrichten«, sagte Wang-mu.
    »Aber nur, solange du gehorcht und getan hast, was sie wollte«, sagte Jane.
    »Ich bin unwürdig«, entgegnete Wang-mu. »Ich bin zu dumm, um zu lernen, so klug wie sie zu sein.«
    »Und doch wußtest du, daß ich die Wahrheit gesprochen habe«, sagte Jane, »als Qing-jao nur Lügen sehen konnte.«
    »Bist du eine Göttin?« fragte

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