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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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Rassen ihre Rechte geben. Frieden und Freiheit.«
    »Und Sie haben vor, das alles zu tun?«
    »Nicht allein«, sagte er.
    Sie war erleichtert.
    »Ich werde dich haben.«
    »Wozu?«
    »Um zu schreiben. Zu sprechen. All das zu tun, wofür ich dich brauche.«
    »Aber ich habe keine Erziehung, Herr. Meister Han hat gerade erst damit angefangen, mich zu unterweisen.«
    »Wer sind Sie?« fragte Meister Han. »Wie können Sie erwarten, daß ein bescheidenes Mädchen einfach mit einem Fremden mitgeht?«
    »Ein bescheidenes Mädchen? Die ihren Körper dem Vorarbeiter gibt, um eine Chance zu bekommen, in die Nähe eines gottberührten Mädchens zu gelangen, das sie vielleicht als geheime Magd einstellen wird? Nein, Meister Han, sie mag vielleicht das Benehmen eines bescheidenen Mädchens an den Tag legen, aber nur, weil sie ein Chamäleon ist. Sie verändert ihre Farbe, wann immer sie glaubt, daß es ihr weiterhelfen wird.«
    »Ich bin keine Lügnerin, Herr«, sagte sie.
    »Nein, ich bin mir sicher, daß du aufrichtig das werden wirst, was du vorzugeben beabsichtigst. Und jetzt sage ich: Gib vor, mit mir eine Revolutionärin zu werden. Du haßt die Mistkerle, die eurer Welt das alles angetan haben. Die Qing-jao das angetan haben.«
    »Wieso wissen Sie so viel über mich?«
    Er berührte mit der Fingerspitze sein Ohr. Zum ersten Mal bemerkte sie das Juwel darin. »Jane hält mich über die Leute auf dem laufenden, die ich kennen muß.«
    »Jane wird bald sterben«, sagte Wang-mu.
    »Oh, sie wird vielleicht eine Zeitlang ziemlich dumm sein«, sagte der Mann, »aber sterben wird sie nicht. Du hast geholfen, sie zu retten. Und in der Zwischenzeit werde ich dich haben.«
    »Ich kann es nicht«, sagte sie. »Ich habe Angst.«
    »Na schön«, sagte er. »Ich habe es dir angeboten.« Er kehrte zur Tür seines winzigen Raumschiffs zurück.
    »Warten Sie«, sagte sie.
    Er drehte sich wieder zu ihr um.
    »Können Sie mir nicht wenigstens sagen, wer Sie sind?«
    »Mein Name ist Peter Wiggin«, erwiderte er. »Obwohl ich für eine Weile wahrscheinlich einen falschen benutzen werde.«
    »Peter Wiggin«, flüsterte sie. »Das ist der Name des…«
    »Mein Name. Ich werde es dir später erklären, wenn ich Lust dazu habe. Sagen wir einfach, daß Andrew Wiggin mich geschickt hat. Ich bin ein Mann mit einer Mission, und er meint, ich könne sie nur auf einer der Welten abschließen, auf der die Machtstrukturen des Kongresses am dichtesten konzentriert sind. Ich war einmal der Hegemon, Wang-mu, und ich habe vor, mir diese Aufgabe zurückzuholen, wie auch immer der Job aussehen wird, wenn ich ihn bekomme. Ich werde eine Menge Porzellan zerschlagen und einen erstaunlichen Ärger verursachen und diesen ganzen Hundert Welten den Arsch versengen, und ich lade dich ein, mir zu helfen. Aber mir ist es wirklich völlig egal, ob du mir hilfst oder nicht, denn obwohl es schöner wäre, deinen Grips und deine Gesellschaft zur Verfügung zu haben, werde ich die Aufgabe so oder so erledigen. Kommst du also mit, oder was?«
    Mit der Qual der Unentschlossenheit wandte sie sich an Meister Han.
    »Ich hatte gehofft, dich unterrichten zu können«, sagte Meister Han. »Doch wenn dieser Mann auf das Ziel hinarbeiten wird, das er uns gerade genannt hat, hast du bei ihm eine bessere Chance, den Verlauf der Menschheitsgeschichte zu ändern.«
    »Euch zu verlassen«, flüsterte Wang-mu ihm zu, »ist, als verlöre ich einen Vater.«
    »Und wenn du gehst, werde ich meine zweite und letzte Tochter verloren haben.«
    »Brecht mir nicht das Herz, ihr beide«, sagte Peter. »Ich habe hier ein Überlicht-Sternenschiff. Wißt ihr, die Entscheidung, Weg zu verlassen, gilt jetzt nicht mehr fürs Leben. Wenn es nicht klappt, kann ich sie immer in einem oder zwei Tagen zurückbringen. Ist das fair?«
    »Ich weiß, daß du gehen willst«, sagte Meister Han.
    »Aber wißt Ihr auch, daß ich ebenso bleiben will?«
    »Auch das weiß ich«, sagte Meister Han. »Aber du wirst gehen.«
    »Ja«, sagte sie, »das werde ich.«
    »Mögen die Götter über dich wachen, Tochter Wang-mu«, sagte Meister Han.
    »Und möge für Euch jede Richtung das Osten des Sonnenaufgangs sein, Vater Han.«
    Dann trat sie vor. Der junge Mann namens Peter nahm ihre Hand und führte sie ins Sternenschiff. Die Tür schloß sich hinter ihnen. Ein Augenblick später war das Sternenschiff verschwunden.
    Meister Han wartete zehn Minuten und meditierte, bis er wieder Herr über seine Gefühle war. Dann öffnete er

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