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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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»gnädig« ausführt. Schließlich verlassen die Mädchen die Villa. Ein e-Kolibri nimmt die Mädchen auf, als sie das Haus verlassen: Verwunderung, Abscheu und Scham zeigen sich in den Gesichtern, die in Tränen zerfließen.
    Nur Marcus und Barry haben sich das Video bis zum Ende angesehen und so entgeht ihnen der wichtigste Teil auch nicht:
    Kurz nachdem die Mädchen das Haus verlassen haben, kommt Ann ins Haus und den Hobbykeller. Sie sieht dort genug, um zu wissen, was geschehen ist. Das Gespräch zwischen den beiden ist besonders aufschlussreich.
    »Die beiden heulenden Mädchen waren bei dir? Du hast dich wieder einmal ausgetobt?«
    Richard zuckt die Schulter: »Sie wollten das alles. Du hast gar keine Ahnung, was für Ideen diese jungen Dinger haben!«
    Ann schaut verächtlich: »Und warum hast du auch Fotos gemacht, wenn du durch deine nicht ausgesprochenen Befehle ohnehin alles haben kannst?«
    »Das verstehst du anscheinend nicht, Schwesterherz. Heute mussten sie das tun, was ich wollte. Morgen zeige ich ihnen die Fotos. Da kommen sie dann freiwillig und sie müssen Vorschläge machen, bis ich zufrieden bin, sonst sehen die Eltern die Fotos. Das ist lustig, du weißt gar nicht, auf welche Ideen die Mädchen kommen mich zu amüsieren, wenn sie Angst haben, dass man sie verrät. Ich freue mich schon auf morgen«, grinst Richard.
    »Du bist ein Schwein«, sagt Ann. Richard lässt das nicht auf sich beruhen:
    »Also weißt du, gar so als Moralapostel musst du dich nicht aufspielen. Was war mit den beiden Burschen, die dich gemeinsam vernaschen wollten und die sich dann in deiner Wohnung sehr anders als von ihnen geplant verhalten haben? Du hast mir sehr genüsslich davon erzählt und warst ganz schön gemein zu den beiden. Und hat nicht einer davon zwei Tage danach Selbstmord begangen? Da musst du ja wahrscheinlich noch mehr angestellt haben, als du mir erzählt hast. Obwohl ich doch schon einiges gemacht habe, prozentuell ist meine Selbstmordrate bei meinen Gespielinnen viel geringer als bei dir. Apropos Selbstmord: Glaubst du, dass es gar so lustig für die Betroffenen ist, wenn sie dir wertvolle Dinge mehr oder minder schenken, weil sie dich plötzlich soooo lieben oder soooooo viel Mitleid mit dir haben? Und der Verkäufer in dem Juweliergeschäft in Wellington, wo du dieses Diamantencollier ‚so günstig‘ bekommen hast, warum hat der sich noch am selben Tag von der Brücke gestürzt?«
    »Sei still, Richi, Heilige sind wir beide nicht. Wir sind den anderen Menschen so überlegen, dass es dir und mir wirklich egal ist, wenn ein paar dieser unbegabten Exemplare unter die Räder kommen.«

    Klaus und Marcus schauen sich betroffen an.
    »Ein schönes Paar«, sagt Klaus, »Lena hatte Recht! Wir müssen sie stoppen. Ich habe inzwischen ein Para-Gefängnis auf Great Barrier Island einrichten lassen. Entschuldige, dass ich dich erst jetzt informiere.«
    Marcus winkt ab und Klaus fährt fort: »Wir sollten die beiden morgen, bevor sie aus dem Haus gehen, mit Betäubungspfeilen überwältigen, die sie bis zum Abend ruhig stellen. In der Dunkelheit werden wir sie mit dem Moller nach Great Barrier Island bringen. Eigentlich wäre der Abend besser, aber nachdem wir gehört haben, was Richard morgen mit den Mädchen vorhat, müssen wir früher handeln.«
    »Betäubungspfeile?«, fragt Marcus.
    Klaus zieht eine Pistole heraus: »In dieser Pistole sind Pfeilspitzen, nur 5 mm lang, die ein schnell wirkendes betäubendes Mittel enthalten. Es muss nur jemand diese Pfeile abfeuern, ein Stück Haut treffen, und zwar so, dass Richard und Ann keine Chance haben, den Schützen zu sehen und eventuell ,umzupolen‘. Leider kann Para-Barry die Pistole nicht mitnehmen, sie ist zu groß für die Materialisierung. Ich fürchte, du, Marcus, musst die Pistole in die Zimmer bringen. Para-Barry kann dann der sein, der sie benutzt. Wir vermuten, dass die Para-Kräfte von Ann und Richard dem Para-Barry nichts anhaben können.«
    Marcus nickt. »Ich werde das mit dem Transport der Pistole übernehmen. Ich hoffe, deine Abschirmung hilft, aber sonst habe ich noch immer meine Zeitbeschleunigung und andere Hilfe. Lass uns das mit den anderen besprechen.«
    Die Gruppe sitzt noch lange zusammen, bis sie glauben, alle möglichen Szenarien durchgeplant zu haben.

    Sehr früh am Morgen fährt die »Einsatztruppe« in die gemietete Wohnung schräg vis-a-vis der Villa. Das Team besteht aus Marcus (dem die wichtige Rolle zukommt, die beiden Gegner,

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