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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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Abzug durchzuziehen ... Einen Augenblick stoppt sie, als sie merkt, dass sie jemand betastet. Aber sie ist so auf den Selbstmord bedacht, dass ihr das alles gleichgültig ist. Sie wird jetzt sterben.
    »Da ist ja Aroha«, ruft Klaus, als er durch Zufall Aroha aus dem Taxi steigen sieht. Zur allgemeinen Verwunderung läuft sie an der großen Suite, in der sie alle sitzen, vorbei, direkt auf ihr Zimmer. Dann geht auf einmal alles drunter und drüber. Maria wirft sich auf den verwunderten Marcus und umklammert ihn fest, die anderen sind vor Verblüffung erstarrt.
    »Marcus, schau mit mir, tu was!« Marcus sieht auf einmal mit Marias Augen in das Zimmer von Aroha. Er sieht, wie diese gerade einen Revolver sorgfältig lädt. Er erhöht seine Individualgeschwindigkeit, um zeitlich mehr Spielraum zu bekommen, dadurch verliert er aber den Sichtkontakt! Er verflucht sich, dass er nie vorher beim »gemeinsamen Sehen« mit Maria je eine Veränderung der Indiviualgeschwindigkeit ausprobiert hat und erst jetzt lernt, dass er beim Sehen mit Marias Augen nicht seine Individualgeschwindigkeit verändern darf. Marcus erhöht seine Individualgeschwindigkeit noch stärker und beginnt im Zimmer von Aroha, nun sozusagen blind, mit seinen Pseudohänden nach Aroha zu tasten. Endlich hat er sie gefunden. Seine Pseudohände laufen ihren Körper hinauf zum Kopf, ertasten die Waffe, reißen diese ein Stück zurück. Alle hören den Schuss.
    Maria schreit erleichtert: »Du hast es geschafft, Marcus, der Schuss ging nur in die Decke.« Marcus geht auf normale Individualgeschwindigkeit zurück und hält Maria ganz eng, damit er mit ihren Augen sehen kann. Aroha steht in ihrem Zimmer und schaut ungläubig auf den Revolver, der nicht in ihren Mund, sondern auf die Decke geschossen hat. Sie will sich aber töten, sie muss sich töten. Sie richtet die Waffe auf ihre Schläfe. Aber da schleudert Marcus ihr den Revolver aus der Hand. Er hält ihre Arme mit zwei Pseudohänden fest, entriegelt die Tür von Arohas Zimmer mit einer dritten Pseudohand von innen und sagt Sandra, sie möge Aroha holen.
    Sandra läuft zu Aroha, die inzwischen von den Pseudohänden Marcus‘ gegen ihren Willen gezwungen wird, Sandra entgegenzukommen.
    »Aroha, was ist los?«, ruft Sandra.
    »Lasst mich in Ruhe, ich will mich umbringen.« Die sonst immer ruhige und ausgeglichene Aroha ist kaum zu bändigen. Marcus hält sie mit den Pseudohänden fest, während Sandra und Maria sie liebevoll, aber fest fesseln und ihr ein Schlafmittel eingeben. Lena sagt auf einmal:
    »Aroha will schlafen und nie mehr aufwachen.«
    »Ja«, sagt Sandra, »das ist das überwältigende Gefühl, das Aroha hat. Sie will sich töten. Und dann ist da noch ein Gefühl der Liebe für einen bestimmten Menschen.«
    Sandra zuckt zusammen: »Es ist alles klar. Ann Brodlyn hat Aroha getroffen, sie irgendwie verdächtigt und ihr mit ihrer Para-Fähigkeit den Befehle gegeben sich umzubringen und sie, Ann, immer zu lieben - oder so ähnlich. Wir können nur hoffen, dass Ann keine Fragen an Aroha gestellt hat, die zu uns führen. Dann sind wir jetzt alle in Gefahr. Klaus, du als Spürer musst nun ständig auf der Hut sein, ob sich Richard oder Ann uns nähern! Vielleicht finden wir noch genau heraus, was Aroha Ann gesagt oder nicht gesagt hat.«
    Obwohl sich damit die Situation allmählich klärt, findet man keine Lösung. Der Wille sich zu töten ist so tief in Aroha eingraviert, dass sie sofort wieder versuchen wird, sich zu erschießen, wenn man sie losbindet.
    Klaus steht auf und geht zu Aroha. Er greift zum Entsetzen aller Aroha in die Bluse. Bevor jemand reagieren kann, sagt er:
    »Ich mache nichts Unanständiges, wenn jemand das glaubt. Ich muss nur den Mindcaller angreifen. Ja, er vibriert leicht und ist warm, was er sonst nie ist. Er hat vermutlich wie die Para-Schutzstrahlung ein bisschen von der Wucht des Befehls genommen und er ist noch immer aktiv, d. h., er versucht offenbar den Befehl auszulöschen.«
    »Woher weißt du das alles?«, fragt Marcus verwundert. Klaus blickt Stephan an:
    »Stephan hat mir geholfen. Erzähl du, Stephan!« Stephan sprudelt aufgeregt:
    »Papa, erinnerst du dich, als ich den Splitter des Mindcallers auf Great Barrier Island fand? Damals fand ich ihn ja nur, weil ich um Ecken schauen kann und ich ihn so in einem Hohlraum unter einem Stein entdeckte. Und damals ist mir aufgefallen, dass das Stückchen ein wenig warm war und vibrierte. Es reagierte auf meine Para-Fähigkeit.

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