Xperten - Der Paradoppelgänger
gefunden wird, ist festzunehmen. Und zwei Einsatzeinheiten sollen sich die Halle 4 vornehmen, in der der Hauptteil der Beute gefunden werden wird. Als es damit klar wird, wo die Durchsuchung ohne richterliche Anweisung stattfinden wird, werden João und der Polizeipräsident blass. Sie schauen Barry durchdringend an: Wenn diese Aktion ein Schlag ins Wasser wird, dann werden sie sehr große Probleme bekommen. Barry registriert das Zögern: »Ich weiß, dass hier um 0.30 Uhr noch die Beute war. Ich habe sie gesehen. Sie kann nicht in den letzten zwei Stunden verschwunden sein.«
»Hoffen wir das«, meint João. »Fangen wir an.«
Die Einsatzbefehle werden erteilt, die Autos fahren die letzten Straßen ohne Licht und parken vor Erreichen des Komplexes. Die fast 100 Polizisten schwärmen aus, João und der Polizeipräsident bleiben im Haupteinsatzwagen, der als Einsatzzentrale dient. Para-Barry entschuldigt sich: Er steigt zur Überraschung der beiden aus und verschwindet um die Ecke.
Para-Barry will seine Fähigkeiten verwenden, um notfalls zu verhindern, dass etwas schief geht. Er materialisiert in der Halle 4 und versteckt sich hinter einem Stapel von Kisten, von wo er durch einen Spalt beide Eingangstüren beobachten kann: Es wird ja nicht lange dauern, dass bei einer Tür die Polizei hereinstürmt, und dann wird er verschwinden.
Para-Barry merkt im Vergleich zu seinem Besuch nach Mitternacht keine Veränderungen. Aber plötzlich hört er von einer Seite der Halle, an der sich gar keine Tür befindet, eigentümliche Geräusche. Der Boden schiebt sich zur Seite und eine Stiege, die offenbar in einen Kellerraum führt, wird sichtbar. Über diese stürmen, geführt von Alfredo, gut 20 bewaffnete Männer.
»Unser Gebäude ist von der Polizisten umstellt und sie beginnen es zu durchsuchen. Sie dürfen die Kisten, die rot markiert sind, nicht finden«, ruft Alfredo.
»Zuerst die mit anderen Farben markierten Kisten, die auf rollbaren Paletten stehen, vor der Eingangstür da drüben aufstapeln: Dort wird die Polizei hereinkommen und wir wollen es ihr schwer machen! Los! Und dann die rot markierten Kisten nach unten tragen.«
Zügig, aber gut koordiniert wird nun zuerst die eine Tür verbarrikadiert. Para-Barry hat nicht mehr viel Zeit: Es scheint, als wäre jetzt niemand im Kellerraum, in den bald die rot markierten Kisten hinuntergetragen werden. Er muss es riskieren, er materialisiert im Keller. Dieser ist tatsächlich menschenleer und hat nur einen Ausgang, einen erstaunlich langen, schlecht beleuchteten Gang. Schließlich gehen Stiegen nach oben, dann ist der Gang wieder eben und endet bei einer Tür. Als Barry diese öffnet, steht er in einem Schuhgeschäft!
Der Ausgang ist versperrt, aber der Schlüssel steckt im Schloss. Als Barry auf die Straße tritt, weiß er einen Augenblick lang nicht, wo er sich befindet. Da sieht er in nur hundert Meter Entfernung das Haupteinsatzauto und weiter dahinter das inzwischen hell beleuchtete Gebäude, das durchsucht wird. Der unterirdische Gang geht demnach fast zwei Häuserblöcke weit, registriert Barry.
Er eilt zum Haupteinsatzwagen. Als João ihm sagen will, dass man bisher nichts gefunden hat, aber die Polizei Schwierigkeiten hat, in die Halle 4 einzudringen, winkt Barry energisch ab.
»Unter der Halle 4 ist ein Keller mit einem Geheimausgang, der da hinten in dem Schuhgeschäft endet«, gestikuliert er, »dort muss sofort eine größere Gruppe von Polizisten hin.« Der Polizeipräsident reagiert überrascht, aber ohne zu zögern. Minuten später führt Barry eine über Funk angeforderte dreißig Mann starke Gruppe von Polizisten in das Schuhgeschäft und zeigt den Gang:
»Den Rest überlasse ich den Spezialisten«, meint er, »aber bitte Vorsicht: Die Leute sind sicher bewaffnet. Die wichtigsten Kisten sind übrigens rot markiert. Viel Erfolg.«
Die Polizisten bewegen sich rasch, aber leise in den Gang hinein. Barry geht zum Haupteinsatzwagen zurück und verfolgt von hier die weitere Entwicklung. Alles geht jetzt schnell und problemlos: Alfredo und seine Leute sind so überrascht, als Polizisten durch den Fluchtgang in den Kellerraum stürzen, während sie noch immer Kisten herunterschleppen, dass sie keinen Widerstand leisten. Eine flüchtige Untersuchung zeigt, dass hier jedenfalls ein Großteil der Beute aus dem Raub bei Stern liegt. Unter den Leuten Alfredos sind auch die beiden, die bei Viktoria einbrachen: Sie werden sofort isoliert.
Alfredos Vater wird
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