Xperten - Der Paradoppelgänger
Gute-Nacht-Geschichte erzählen, bevor sie sich über das späte Abendessen stürzen können: Zaidah hat einen milden Curry gekocht, der ohnehin immer besser wird, je länger er warten muss, wie sie behauptet.
Nach dem Essen gehen Maria und Marcus noch in den Whirlpool beim Wasserfall und dann erhitzt hinunter zum Bootssteg am Meer. Marcus taucht seine Hand ins Wasser und zieht sie erstaunt zurück: Das Wasser leuchtet!
12 Der erste Moller, ein mit vier verstellbaren Triebwerken ausgerüstetes viersitziges Fluggerät, kann auf der kleinsten ebenen Fläche starten und landen, bewegt sich aber in der Luft durch Schrägstellung der Triebwerke mit mehreren hundert Stundenkilometern und verbraucht nur so viel Treibstoff wie ein Auto für dieselbe Strecke! Das erste Modell wurde schon 1993 vom berühmten neuseeländischen Flugzeugveteran Gordon Vette testgeflogen. Gordon Vette verlor seinen Job als Chefpilot der Air New Zealand, weil er nicht bereit war, die Ermittlungen nach dem Erebus Unfall 1979 in der Antarktis einzustellen [1]. Seite 17
»Maria, wir haben heute ein Meeresleuchten!« Bevor sich Maria von der Überraschung erholen kann, springt Marcus kopfüber, nackt wie er ist, ins Meer. Die Wassertropfen sprühen wie Funken, seine Haut hat einen eng anliegenden Panzer aus bläulichem Licht, jede Bewegung erzeugt eine Schockwelle unwirklichen Leuchtens. Maria hat das Meerleuchten erst einmal von der Segeljacht aus erlebt und konnte es damals kaum fassen, heute geht es ihr nicht anders. Dieses Phänomen, das für Neuseeländer selten, aber vertraut ist, kommt in europanahen Meeren nie vor. So hält man es als Europäer für ein Märchen, bis man es selbst einmal erlebt. Die trockene Beschreibung in der Brockhaus Enzyklopädie: »Meeresleuchten, durch Biolumineszenz verschiedener Meerestiere bzw. -pflanzen hervorgerufene nächtliche Leuchterscheinungen, besonders im Bereich tropischer Meere«, wird dem ungewöhnlichen Phänomen in keiner Weise gerecht.
Jede noch so kleine Bewegung im Meer bewirkt ein schönes und gleichzeitig unheimliches, großflächiges Leuchten. Das Meer ist plötzlich eine Mischung von Wasser und bläulichem Licht, in jedem noch so kleinen Tropfen scheint die Macht eines Glühwürmchens zu stecken. Maria gleitet auch ins Wasser. Es fühlt sich kühl an wie immer, aber ein Schimmer verfolgt ihren Körper, jede Bewegung ihrer Beine und Arme. Marcus klettert auf den Bootssteg zurück, er will Maria sehen, seine schöne, lichtumfasste, schlanke, sich elegant bewegende Maria. Maria kennt diesen Blick. Sie weiß, dass Marcus jetzt nur aus Voyeurismus und Begierde besteht. Sie genießt seine bewundernden Blicke, schwimmt wie eine Nixe im Lichtermeer des subtropischen Meeresleuchtens. Marcus streckt die Arme hinunter zum Wasser. Maria schwimmt in sie hinein und Marcus hebt Maria, unterstützt mit seiner telekinetischen Kraft, aus dem Wasser auf den Steg. Er legt sie, die sich nicht wehrt, mit seinen unsichtbaren telekinetischen Pseudohänden auf den Rücken, eine weiche Pseudohand als Unterlage, damit sie nicht auf hartem Holz liegt für das, was nun geschehen wird.
Maria flüstert leise: »Ja, Marcus, du darfst mich fesseln.«
Da ist keine Schnur, kein Band, keine Handschelle weit und breit, aber Marcus braucht sie auch nicht. Mit je einer seiner telekinetischen Pseudohände hält er die Arme von Maria fest; als er ihr mit zwei weiteren die Beine gegen ihren Willen weit spreizt, stöhnt sie überrascht auf. Da beginnt Marcus sie wild zu küssen. Maria liebt diese Küsse. Was wäre Begierde ohne Küsse, denkt sie halb bewusst. Dann legt sich Marcus auf Maria und versinkt in ihr. Sie bewegt sich langsam und rhythmisch mit Marcus. Erst als die Bewegungen heftiger werden, öffnet sie die Augen und sieht das geliebte und nun erregte Gesicht von Marcus über ihr.
»Maria«, stammelt Marcus, »es ist so schön bei dir.« Beide klammern sich aneinander, als wäre es das erste Mal.
Als Marcus dann ruhig auf Maria liegt und sie leicht liebkost, schaut Maria glücklich auf ihn und das Kreuz des Südens am Sternenhimmel über ihm. Und gerade in diesem Moment sieht sie am Himmel eine Sternschnuppe verglühen. Das verstärkt - ganz irrational, wie sie weiß - ihre Hoffnung, dass die liebevolle Beziehung zwischen Marcus und ihr noch lange so bleiben wird.
»Wahrscheinlich war ich die Einzige, die diese Sternschnuppe verglühen sah«, überlegt sie.
Langsam richtet sich Marcus auf und eröffnet der verblüfften
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