Xperten - Der Paradoppelgänger
kann, ist lästig, aber nicht zu überraschend. Die Misswirtschaft in dieser Behörde sind der PM seit langem ein Dorn im Auge: sie wird hier wohl durchgreifen müssen. Marcus heiratete Maria einige Jahre später in Europa und Maria erhielt dadurch die neuseeländische Staatsbürgerschaft. Bevor sich Maria und Marcus in Auckland und auf der vorgelagerten Insel Great Barrier Island niederließen, wohnten sie offenbar in Wellington, wie man von einigen ihrer Aucklander Freunde erfährt. In Wellington scheint sich fast niemand an sie zu erinnern. Allerdings berichtet die Leiterin des großen Nationalmuseums in Wellington auf Grund der Mitgliederdatenbank 1 , dass Marcus seit mehr als acht Jahren Mitglied des Vereins der Freunde des Museums »De Papa Tongarewa« ist, also schon in »seiner Wellingtoner Zeit«. Und die Übersiedlung nach Auckland stand im Zusammenhang mit einer großen Erbschaft, doch sind auch hier Details offenbar nicht leicht festzustellen. Die PM beschließt, mehr aus Neugier denn aus anderen Gründen auch weiterhin die SR-Inc. im Auge zu behalten. Sie beauftragt in diesem Sinne einen ihrer Assistenten und vergisst dann die Angelegenheit.
Als bei einem Großbrand in Hamilton, nur 100 km südlich von Auckland, Monate später vom erfolgreichen Einsatz der SR-Inc. sogar im nationalen Fernsehen berichtet wird, erinnert sich die PM wieder an die Angelegenheit und erkundigt sich bei ihrem zuständigen Assistenten, ob es in der Zwischenzeit etwas zusätzliches Berichtenswertes über die SR-Inc. gibt. Was sie erfährt, ist so verblüffend, dass sie sich ärgert, nicht früher darüber einen Bericht erhalten zu haben: Die SR-Inc. war in der Zwischenzeit nicht nur fast zwanzig Mal im Einsatz, sondern sorgte immer wieder durch die Lösung aussichtsloser Fälle für lokales Aufsehen; die Firma verbessert andauernd ein Einsatzfahrzeug, das nur Maria und Marcus verwenden und das offenbar durch überlegene Elektronik eine wertvolle Hilfe bei Rettungs- und Bergungsunternehmungen bietet, das es aber auch offenbar erforderlich macht, dass SR-Inc. eine große Elektronik-, Mechatronik- und Computerabteilung aufgebaut hat. Besonders überraschend ist die Tatsache, dass viele der Mitarbeiter der SR-Inc. und auch einiges Personal auf dem Anwesen von Maria und Marcus auf Great Barrier Island zu jenen gehören, die beim »großen Unfall« gerettet worden sind. Während die PM noch grübelt, was das vielleicht zu bedeuten hat, erzählt ihr Assistent weiter: »Die Mitarbeiter von SR-Inc. sind ein eingeschworenes und den Firmeninhabern gegenüber völlig loyales Team. Wir versuchten von den Geretteten des ,großen Unfalls‘ zu erfahren, welche Rolle Maria und Marcus da spielten, doch wir wurden mit nichts sagenden Auskünften abgespeist. Aus Gründen, die unverständlich sind, wollen sie darüber nicht reden. SR-Inc. wächst und wächst, doch offenbar nicht so sehr durch die Einnahmen von Rettungseinsätzen, sondern weil sie die herkömmlichen HENCI (Kombination aus Handy mit Computern und Computernetznutzungen) so weit verbessert haben, dass ihre ,e-Helper‘ 2 sogar ein Exportschlager geworden sind. Die Firma und ihre Besitzer scheinen unbegrenzte Geldreserven zu besitzen. Das Anwesen der Besitzer (Maria und Marcus) auf Great Barrier Island ist fast eine ganze Siedlung und verfügt, so weit wir bisher feststellen können, über hochmoderne und teure Ausrüstung in jeder Hinsicht.«
1 SR-Inc. hatte vom Anfang an eine kleine, aber gute Computerabteilung. Nach einigen Zwischenfällen sah sich Marcus gezwungen, die erfundene Vergangenheit in Wellington, siehe »XPERTEN - 1: Der Telekinet« [3], durch einige Tricks zu untermauern. Der »Einbruch« in die Datenbank des Wellingtoner Museums mit Hilfe eines Hackers war nur ein Mosaiksteinchen, um bei etwaigen Recherchen Ermittler auf eine falsche Spur zu führen.
2 Der Name e-Helper ist markenrechtlich geschützt: © SR-Inc. Ähnliche Geräte werden oft WEX (Walking Experts) genannt, Sony nennt seine WEX-Entwicklung XMAN. Bill Gates jun. wird mit dem Ausspruch zitiert: »Ein Terrabyte ist das meiste, was je ein WEX benötigen wird.« Ein Bild des e-Helpers mit Kommunikationsbrille findet sich im Anhang.
»Kann es sein, dass die Geheimnistuerei und der Reichtum der SR-Inc. irgendwas mit dem von uns auf Great Barrier geduldeten Haschischanbau zu tun hat?« »Nein, das haben wir geprüft. Es gibt da überhaupt keine Verbindungen.« Nachdenklich fragt die PM: »Wer kümmert sich
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