Xperten - Der Paradoppelgänger
...«, weiter kommt Marcus nicht, die PM unterbricht ihn.
»Ja, ich weiß, die SR-Inc. ist eigentlich für so etwas nicht zuständig. Aber ich weiß - und das weiß sonst niemand in der Regierung -, dass Sie und SR-Inc. über Fähigkeiten verfügen, die sicher auch in diesem Fall hilfreich sein werden. Sie können weiter auf meine Verschwiegenheit und Rückendeckung zählen. Setzen Sie ein, was Sie können. Wenn es notwendig ist, irgendwelche eigentümlichen Vorkommnisse zu verheimlichen oder zu vertuschen, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um Sie zu unterstützen. Aber ich hoffe, dass Sie helfen. Sofort. Kann ich mich darauf verlassen?«
Maria hat mitgehört und nickt.
»Sie können sich darauf verlassen. Unser Einsatz beginnt sofort. Wir werden zuerst den ungefähren Aufenthaltsort des entführten Kindes aufspüren. Sobald wir den wissen, können Sie dafür sorgen, dass uns dann notfalls eine gut ausgebildete Einheit der Polizei zur Verfügung steht? Wir werden sie vielleicht zur eigentlichen Befreiung benötigen.«
»Geht in Ordnung. Notieren Sie sich meine Nummer unter der sie mich jederzeit erreichen können. Ich wünsche uns allen viel Erfolg. Danke für Ihr Entgegenkommen. Und halten Sie mich auf dem Laufenden.«
»Moment noch, Frau PM, wir benötigen für unseren Moller, bis wir das Kind lokalisiert haben, eine unbeschränkte Bewegungsfreiheit.«
»Ich erledige das sofort.«
Maria und Marcus blicken sich an. Die PM hat mit keinen Wort Para-Fähigkeiten erwähnt, aber es ist klar, was sie gemeint hat! Werden sie zu abhängig von der PM, wenn sie jetzt helfen? Nein, es geht hier um eine gute Sache, da würden sie sonst auch eingreifen.
Nach einem kurzen Gespräch mit Monika ist alles klar. Sie hat den entführten Sohn bei der Feier nach dem Brand gesehen, para-abgespeichert und kann ihn orten. Sie werden mit ihr und dem Moller wahrscheinliche Orte anfliegen, bis Monika weiß, dass sich der Gesuchte in der Nähe befindet.
Kurz darauf sind die vier Para-Begabten im Moller unterwegs, sie beginnen bei der Milchpulverfabrik.
»Der Bub lebt und ist nicht ganz in der Nähe, aber sicher nicht weiter als maximal hundert Kilometer entfernt«, erklärt Monika.
»Das könnte dann sogar Auckland sein«, meint Marcus sorgenvoll, in so einer großen Stadt wäre es besonders schwer, jemanden zu finden.
Monika beruhigt ihn: »Nein, in Auckland ist er sicher nicht. Das hätte ich gespürt.«
Fehlmeldung im nahen Huntly, Fehlmeldung in Hamilton. Als sie von Hamilton Richtung Westen auf der Straße 23 bei der Kreuzung mit Straße 39, d. h. bei Whatawhata, sind, wird Monika aufgeregt:
»Wir kommen näher.« Als sie die hübsche Küstenstadt Raglan mit der herrlichen Bucht erreichen, ist Monika sicher: »Der entführte Bub ist hier in Raglan!«
Marcus ruft die PM an: »Wir wissen inzwischen, wo der Entführte ist: in Raglan. Den genauen Platz kennen wir aber noch nicht, aber wir sind optimistisch, dass wir ihn bald kennen.«
»Brauchen Sie Hilfe?«
»Nein, nur von der lokalen Polizei, die kontaktiere ich direkt.«
Die PM schwankt zwischen zwei sehr gegensätzlichen Gefühlen: Bewunderung, dass SR-Inc. so schnell erfolgreich sein kann, und das erste Mal auch Angst: Wozu ist diese Gruppe in der Lage, wenn sie es darauf anlegt? Könnte sie nicht eine wirkliche Gefahr werden?
Marcus setzt sich mit der Polizei in Raglan in Verbindung. Er erklärt die Situation und sagt dann:
»Bitte veranlassen Sie, dass sofort auf der Küstenstraße fünf Kilometer südlich von Raglan und auf der Straße 23 im selben Abstand, westlich von Raglan alle Autos für eine ‚Fahrzeugkontrolle‘ angehalten werden, bei der genau überprüft wird, dass der Entführte nirgends mitgeführt wird ... auch nicht im Kofferraum. Und kontrollieren Sie jedes Boot in der Bucht von Raglan in ähnlicher Weise. Bitte schicken Sie ein großes unauffälliges Zivilfahrzeug in den Ort ,Three Streams‘. Dort stehen ich und meine Kollegen, nachdem wir den Moller in der Nähe versteckt haben. Wir brauchen das Auto, um eine genaue Standortbestimmung, wo der Entführte ist, durchführen zu können.«
Die vier warten gute 15 Minuten, es erscheint ihnen unerträglich lang, bis ihnen das Fahrzeug gebracht wird. Sie fahren nach Raglan, können den Polizisten, der das Auto brachte, nach einigem Hin und Her überreden auszusteigen und beginnen die »Feinortung«. Marcus ist optimistisch, dass sie den Ort des Verstecks schnell finden werden, weil die
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