Xperten - Der Paradoppelgänger
er sie öffnet, taumelt ihm ein fast erstickender Mann entgegen. Barry hilft ihm beim Einsteigen in den e-Cart. Dieser wird wieder feuerfest verriegelt. Ohne weitere Verzögerungen fährt Para-Barry durch die offenen Türen hinaus, wobei sie an dem noch immer schweißenden Roboter vorbeikommen, was der Gerettete nur unterschwellig registriert, was ihn aber später sehr beschäftigen wird. Sie rollen durch das Feuer hindurch bis zur Einsatzstelle: Als ein schwacher, aber lächelnder Mann von den Sanitätern in den Rettungswagen getragen wird, klatschen alle Beifall. Barry verneigt sich wie nach einem Theaterstück. »SR-Inc. hat es wieder einmal geschafft«, lacht er. Maria und Marcus freuen sich, dass Barry immer mehr beginnt, sich mit SR-Inc. zu identifizieren.
1 Die »Steuerbrille« ist ein Teil der von SR-Inc. weiterentwickelten Technologie. Mehr dazu im Kapitel 9 bzw. im Anhang.
Der ganze Rettungseinsatz ab Landung des Mollers hat keine 15 Minuten gedauert! Während die Feuerwehr weiterarbeitet, um den Brand endgültig unter Kontrolle zu bekommen, fährt der Geschäftsführer der Milchpulverfabrik mit dem Para-Team und den Einsatzleitern der Feuerwehr zu seiner Wohnung, wo seine Frau und seine beiden Söhne warten. Zu der folgenden spontanen Feier stößt auch Monika bald dazu. Man bewundert die Geschwindigkeit, mit der SR-Inc. gearbeitet hat. Einer der Feuerwehrleute fragt Barry immer wieder, wie es denn möglich war, dass man die Tür so schnell aufschweißen konnte. Auch das mehrmalige Entriegeln, Aus- und Einsteigen und wieder Verriegeln würde doch einige Zeit benötigen. Kann denn die SR-Inc. zaubern?
»Zaubern können wir nicht, wir sind aber sehr gut eingeschult, eigentlich sollte ich gedrillt sagen! Und was das Schweißen anbelangt, da müssen Sie schon Marcus fragen, der hat den Roboter bedient. Übrigens, Marcus, du hast anscheinend vergessen, dem Roboter zu befehlen, aufzuhören zu schweißen. Der arbeitete noch immer, als wir hinausfuhren.«
Marcus versteht einen Moment nicht, was Para-Barry meint. Dann schlägt er sich gegen die Stirn »Ja, du hast Recht, ich hab das übersehen. Mir ist es erst aufgefallen, als ich den Roboter herauslaufen ließ.«
Es ist diese Konversation, die später dem Geretteten auf seine Fragen berichtet wird. Und Para-Barry hatte sie nicht umsonst angezettelt, denn er hatte den leicht verwunderten Blick gesehen, als er mit dem Mann beim noch arbeitenden Roboter vorbeifuhr.
Die unterbrochene Ruhe auf Great Barrier Island hat sich insgesamt gelohnt, findet die Para-Gruppe auf ihrem gemeinsamen Rückflug nach Auckland. Monikas Auto und die Rettungsgeräte werden von den Einsatzkräften zur SR-Inc. zurückgebracht.
Als am nächsten Tag ausführlich über den Brand berichtet wird, stellt sich heraus, dass es eine Brandlegung war, die zur Ablenkung vom eigentlichen Ziel der Täter diente, der »Entführung« eines Tresors, an den man durch eine radikale Sprengung gelangte, die aber auch den Einsturz eines Gebäudeteils verursachte. »Die Verbrecher hatten aber Pech. Durch Zufall stahlen sie einen fast leeren Tresor«, berichtet lachend der Geschäftsführer John im Fernsehen, worauf Maria meint:
»Da werden sich die Täter aber ziemlich ärgern.« Marcus hört dies, merkt aber nicht den Unterton: »Ob sie nicht noch einmal etwas versuchen werden?«
Hätte Maria ihre Ahnung deutlicher verfolgt, vielleicht wäre dann die Entführung zu verhindern gewesen. Zwei Tage später wird nämlich der ältere Sohn von John gekidnappt und es wird eine hohe Lösegeldforderung gestellt. Maria und Marcus erfahren davon durch einen Anruf der PM aus Wellington.
»Hier ist das Büro der Premierministerin. Die PM will mit Marcus Simmer sprechen.«
»Herr Simmer? Wir kennen uns von dem Flug bei Queenstown. Wenn ich Ihnen da nicht geholfen hätte, würde ich es jetzt kaum wagen sie anzurufen. Sie haben schon von der Entführung gehört?«
»Nein, von welcher Entführung?«, entgegnet Marcus.
»Der Sohn des Geschäftsführers der Milchpulverfabrik, bei der Ihre Gruppe vor wenigen Tagen bei dem Brand geholfen hat, wurde entführt und eine sehr hohe Lösegeldforderung ist eingelangt. Der Geschäftsführer John, Sie kennen ihn ja, ist ein guter persönlicher Freund. Aber nicht nur deshalb, sondern auch weil wir zeigen müssen, dass Entführer in Neuseeland keine Chance haben, müssen wir den Sohn befreien und die Entführer finden. Ich bitte Sie und Ihre Gruppe und SR-Inc. um Hilfe.«
»Aber
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