Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung
nicht unterzeichnet, aber sie ist zuversichtlich, dass er abgeschlossen wird. Terry hat diese Phase absichtlich offen gelassen, um sicherzustellen, dass Mandi ihre Verpflichtung für die Mine erfüllt. Wenn sie danach nicht mehr für die Mine arbeitet, kann sie – wenn sie die entsprechende spezielle Genehmigung dafür erhält – zu »Forschungszwecken«weiter Zugang zu dem Gebiet haben. Das wird es ihr in Phase 3 ermöglichen, die Dschungelanlage zu erkunden.
Die Umweltdaten, die in dieser Phase gesammelt werden, werden die Basis für die Rückführung des Gebietes in seinen natürlichen Zustand sein. Die ursprüngliche Pflanzen- und Tierwelt wird wieder eingeführt und unter aktiven Schutz gestellt werden. Schrittweise wird der Ökotourismus als wirtschaftlicher Schwerpunkt den Bergbau ersetzen und das Geld der Touristen wird die Unterstützung durch das Bergbauunternehmen nach und nach überflüssig machen.
Bei einer Flasche Wein feiern Mandi und Terry in dessen Büro den erfolgreichen Abschluss des Projektes und beschließen bei der Gelegenheit, sich ab jetzt zu duzen.
»Terry – ich dachte der Standort wäre trocken – Alkoholverbot?«, fragt Mandi neugierig.
Terry lächelt nachsichtig: »Mandi, ich dachte, du hättest inzwischen gelernt, dass in Indonesien alles möglich ist. Apropos – da du ja jetzt nicht mehr auf meiner Gehaltsliste stehst: Wann geht es ab in den Dschungel, um noch mehr ‚Forschung‘ zu betreiben? Oder sollte ich besser sagen: Nachforschung?«
Mandi lacht etwas gequält. Sind ihre Absichten wirklich derart durchschaubar? Aber bevor sie etwas sagen kann, fährt Terry fort: »Irgendwann würde ich gerne Näheres erfahren über diese Anlage, die du da entdeckt hast, Mandi – aber nicht heute. Ich fahre morgen Früh mit dem 5-Uhr-Schnellboot und fliege dann nach Jakarta zu einem Eigentümertreffen. Die verschwenden keine Zeit. Sie möchten wissen, wie wir das hier geschafft haben und wie es in anderen indonesischen Bergwerken wiederholt werden kann. Wenn du den Bericht auf den neuesten Stand bringen kannst, bevor ich abreise, nehme ich ihn mit. Und du fährst morgen nach Balikpapan?«
»Möglich«, antwortet Mandi. »Ein paar Kollegen fliegen nach Balikpapan, vielleicht morgen, wenn ihre Visa freigegeben werden. Ich werde auch um Genehmigung bitten, mit ihnen zur Mine zurückzukehren, um Umweltforschungen durchzuführen – du weißt, Phase 3.«
Terry grinst: »Mandi, du bist berechenbar. So viel habe ich mir auch schon gedacht. Deshalb habe ich den ganzen Papierkram hier, ich wusste nur nicht, wie viele Visa und Zugangsberechtigungen du brauchen würdest. Asep kann die Zugangsberechtigungen ausstellen. Dir ist klar, dass du nach Beendigung des Projektes ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken Zugang zum Areal der Senaggin-Mine hast, okay? Deine Aufgabe ist nichts anderes, als Input für Phase 3 zu liefern. Was immer du sonst treibst, liegt in deiner eigenen Verantwortung. Sobald du aus dem Areal draußen bist, verliert die Forschungsberechtigung ihre Gültigkeit und du solltest dann Reisedokumente und Genehmigungen vorweisen können … Ich wollte eigentlich nichts Derartiges sagen, aber ich denke, es ist doch besser. Pass auf dich auf!«
Mandi nickt schweigend.
Terry spricht in gedämpftem Ton weiter: »Die Szene, die wir mit den Typen von der Anlage hatten – als sie unbedingt deinen Rucksack sehen wollten … Sie wollten dich einsperren, Mandi. Es hat mich eine Menge Schmiergeld gekostet, um dich aus diesem Schlamassel rauszuholen. Hinter den Fassaden spielt sich vieles ab, was für uns unsichtbar ist …«
Für einen kurzen Moment ist Mandis Intuition auf der gleichen Wellenlänge wie Terrys Prophezeiung. Sie ahnt, dass Schlimmes auf sie zukommt.
»Danke Terry – für alles«, sagt sie leise.
»Gut«, sagt Terry, steht auf und gibt Mandi die Hand. »Viel Glück für deine Forschung.«
Auf dem Weg zu ihrem Zimmer schickt Mandi schnell vom e-Helper eine Nachricht an Marcus: »projekt fertig, sehen uns morgen in balikpapan?« »eher nicht, vielleicht in zwei tagen«, kommt die prompte Antwort von Marcus zurück. Und Mandi: »versuch es über singapur, visum bei ankunft.« »im laufen.«
Mandi lächelt. »Hätte ich mir denken können. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich bin sicher, sie kommen irgendwie ins Land. Diese Gruppe scheint wirklich kreativ und einflussreich zu sein!«
Mandi hat noch mindestens einen Tag, bevor Marcus und die anderen kommen, und
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