Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung
junge Frau, die er kennen gelernt hat, als er ohne Mandi durch Neuseeland gereist ist. Mandi war von Great Barrier Island nach Indonesien geflogen, um ihren Consulting-Auftrag zu erfüllen. Alan war unterdessen unterwegs, um Neuseeland zu entdecken. Dabei hat er Rebecca entdeckt.
Mit Rebecca war alles so einfach. Sie hatten Spaß. Es gab keine Sorgen und keine Probleme. Ihre Gespräche waren ohne schwierige Themen – sie waren einfach unterhaltsam. Und jeden Tag erlebten sie neue »Höhepunkte«: Segeln, Wildwasserrafting und anderes. Die Nächte waren ausgefüllt mit Lokalbesuchen und Partys. Mit Rebecca gab es weder Eintönigkeit noch Mühsal oder Routine. Mit ihr schien ein neues, ein frisches Leben möglich.
Alans Freunde fragten ihn, ob er in Rebecca echt verliebt oder ob es nur die Sorglosigkeit einer Urlaubsliebschaft sei. Er hat ihre Bemerkungen abgeschüttelt und sie eingeladen, ihn in Neuseeland zu besuchen – er plane eine baldige Rückkehr, um wieder mit Rebecca zusammen zu sein.
Heute jedoch, während er Mandis Sachen durchwühlt, muss er daran denken, was seine Freunde gesagt haben. Er hat einen Flug nach Neuseeland in nur zwei Wochen gebucht. Er hat Rebecca gesagt, er müsse zuerst sein Leben in Australien ordnen, bevor er mit ihr zusammenleben könne. Hat er überhaupt noch die Möglichkeit, es sich anders zu überlegen? Wäre die Situation heute eine andere, wenn er mit Mandi nicht gebrochen hätte? Könnte der zusätzliche Stress Mandis kürzliche Fehlgeburt mitverursacht haben?
Der Abend, den Alan dafür ausersehen hatte, mit Mandi Schluss zu machen, war derselbe Abend, an dem Mandi ihm von ihrer Schwangerschaft erzählte. Am Vormittag hatte sie ihm gesagt, dass sie großartige Neuigkeiten hätte, die es zu feiern gelte. Im Verlauf des Tages wurde Alan die Vorstellung, dass er in einem netten Restaurant mit ihr Schluss machen würde, immer unangenehmer. Schließlich sagte er das Abendessen in letzter Minute ab. Mandi machte das aber gar nichts aus, denn sie wollte sowieso lieber etwas von ihrem Lieblingschinesen holen. Sie würde das Essen auf dem Weg von der Arbeit nach Hause mitnehmen.
Mandis Schwangerschaft erklärte eine Menge – ihre Mattigkeit und ihr Kränkeln über die letzten zweieinhalb Monate. Aber sie erklärte nicht Alans Verhalten und seine geänderte Einstellung gegenüber Mandi.
Alan war so begierig darauf, mit Mandi zu brechen, dass er beinahe damit hinausplatzte, sobald sie ihre Wohnung betreten hatte. Er hatte erwartet, dass sie weinen würde, aber das tat sie nicht. Sie schien irgendwie abzuschalten, zuzumachen. Dieser Rückzug erwischte ihn unvorbereitet, er ließ ihn im Schweigen zurück und gab ihm Zeit nachzudenken. Erst da bemerkte er, dass er gar nicht nach ihren guten Neuigkeiten gefragt hatte. Er war so nervös gewesen, dass er ganz vergessen hatte, dass Mandi ja ihre eigenen Gründe gehabt hatte, mit ihm essen zu wollen. In diesem Moment erzählte sie ihm, dass sie schwanger war. Und in diesem Moment forderte sie ihn auf zu gehen.
Nach diesem Abend hat Mandi kein einziges Mal mehr irgendetwas von Alan erbeten. Bei den sehr seltenen Gelegenheiten, bei denen er sie abends mit ihren Freundinnen sah, erwiderte sie seinen Gruß mit einem leichten Kopfnicken oder einem knappen Winken. Wenn er sie anrief und sich nach ihrem Befinden erkundigte, war sie höflich, lehnte es aber ab, dass er ihr etwas zu essen brachte. Was sie allerdings annahm, war das Angebot einer Reinigungskraft einmal in der Woche, denn sie fühlte sich sehr erschöpft.
Alan hat den Schlüssel zu Mandis Wohnung noch nicht zurückgegeben und sie hat nicht danach gefragt. Hat sie ihn vergessen oder dachte sie doch noch an die Möglichkeit, dass sie irgendwann wieder zusammenfinden würden? Wenn Mandi wollte, dass er zurückkommt, würde er ohne zu zögern zu ihr zurückgehen? Oder hätte er das Gefühl, dann in Neuseeland etwas zu verpassen? Noch im Dezember hätte Alan die Antwort auf diese Fragen gewusst – er wäre zu Mandi zurückgerannt . Aber jetzt, nur drei Monate später, scheint er nicht mehr fähig zu sein, eine Entscheidung zu treffen. Dafür verachtet er sich selbst. Wie lange dauert eigentlich so eine Midlifecrisis …?
Alan schreckt hoch, als er draußen jemanden an der Tür hantieren hört. Er läuft durch den Flur zur Tür und stößt sie auf. Niemand ist da. Am Türgriff baumelt eine Plastiktüte mit Werbematerial.
Alan hat gehofft, Mandi würde zurückkommen. Von daher, wo
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