Xperten - Kampf dem grossen Bruder
die Abschirmung verstärken lassen«. Niemand reagiert, niemand scheint zu verstehen, was Marcus mit der Bemerkung meint.
Die Untersuchungen von Harry und Helen in den Labors bei SR-Inc. in Auckland ergeben nichts, das darauf hindeutet, dass man Harry oder Helen irgendwie orten könnte. Marcus Vermutung scheint also falsch zu sein. Marcus lässt aber nicht locker. Er bittet die beiden nach Great Barrier Island. Er will sie dabei haben, wenn Klaus und er Atlantis die Begebenheiten erzählen werden.
Die schwarze Kugel Atlantis, der Supercomputer aus der Vergangenheit, der sich zum Berater von Marcus und dem ganzen Team entwickelt hat, dem aber ein aktives Eingreifen in das Geschehen durch galaktische Gesetze verboten ist, hört sich die Geschichte genau an, auch die Vermutung von Marcus. Schließlich sagt er, es klingt erleichtert:
»Ich bin froh, dass ihr immer mitdenkt. Ich hätte euch sonst nicht helfen dürfen. Man darf Tschau nicht unterschätzen. Er hat einen Mindcaller der Alten erworben, ein ähnliches Gerät wie jenes von Aroha. Es ist ihm gelungen, seine Funktionen teilweise zu analysieren. Er hat tatsächlich einen Splitter des Geräts in Harry und Helen implantiert um die beiden jederzeit orten zu können. Ich zeige euch die beiden subkutanen Stellen: ihr nehmt die Splitter heraus und setzt sie in Auckland großen Vögeln ein, das sollte Tschau etwas verwirren.«
Die Information ist für alle überraschend, unangenehm, aber auch von unschätzbarem Wert. Marcus bedankt sich bei Atlantis.
»Übrigens, die Hypnoseattacke, hat sie auch mit dem Mindcaller Tschaus zu tun?«
Atlantis antwortet: »Nur ganz indirekt« und schweigt auf alle weiteren Fragen.
Klaus ist beunruhigt.
»Ich kenne Atlantis gut genug, um zu wissen, dass ihn deine letzte Frage verärgert hat. Warum nur? Wir übersehen offenbar etwas Wichtiges, das uns gefährlich wird und vor dem uns Atlantis nicht warnen darf, wenn wir nicht die richtigen Fragen stellen. Ich glaube jedenfalls, dass wir unsere Bemühungen, Francis Tschau zu finden, nicht aufgeben dürfen. Er scheint mit der philippinischen Regierung unter einer Decke zu stecken. Unsere Leute konnten seine Spur noch bis in die Suluinseln verfolgen, aber dort war sie dann zu Ende. Diese Inselgruppe ist seit 25 Jahren ein Aufstandsnest radikaler islamischer Fundamentalisten und ein Stützpunkt für Piraterie. Manila scheint machtlos zu sein und die verschiedenen Rebellengruppen haben lokal soviel Einfluss, dass niemand gegen sie zu agieren wagt.«
»Ja, du hast so was, glaube ich, schon einmal erwähnt. Trotzdem, Tschau scheint der einzige Weg zu den Minidrohnen zu sein. Wir müssen herausfinden, wie sie produziert werden … und die Entwickler hätte ich gerne für uns arbeiten gesehen. Was sie geleistet haben, ist beeindruckend.«
Tschau fliegt zwischendurch nach Auckland und will Harry und Helen mit seinem Mindcaller orten. Er ist verärgert, dass die implantierten Mindcaller-Splitter wohl defekt sind. Das Paar bewegt sich laut Mindcaller in der Nähe eines Parks unsinnig durch die Gegend, auch an Stellen, wo kein Mensch je hin könnte.
15
Professor Dr. Josef Rath aus Frankfurt hat trotz aller Warnungen seiner Freunde eine Einladung nach Dallas, Texas, angenommen. Wie viele Einreisende wird er bei der Passkontrolle in Dallas in jene Warteschlange gewunken, wo trotz biometrischer Daten in den Pässen Fingerabdrücke abgenommen werden. Als er an der Reihe ist, spürt er einen Augenblick lang ein leichtes Kitzeln am Finger, aber schon nickt ihm der Beamte freundlich zu:
»Alles klar. Sie sind der Mann, der im Pass steht. Schönen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten.«
Der Beamte hinter dem Schalter wischt das Fingerabdruckgerät, das Josef Rath gerade benutzte, vor dem nächsten Einreisenden mit einem kleinen Tuch ab, steckt dieses in eine Plastikhülle. Er klebt darauf den Zettel ‚Professor Dr. Josef Rath’, den das Gerät gedruckt hat und wirft den Beutel in einen dafür vorgesehenen Behälter.
Inzwischen passiert Josef Rath problemlos die Zollkontrolle und wird nach dem Ausgang von seinem Kollegen Hal Weiner von der University of Texas in Dallas herzlich begrüßt. Lachend meint Hal:
»Du hast dich also doch in die Höhle des Löwens gewagt! Du wirst aber belohnt werden. Wir haben für deinen heutigen Vortrag um 20:00 und die folgende Diskussion mit Mohammed Safrat, mit dem du ja schon einige hitzige Schlachten über die Medien ausgetragen hast, schon über 1800
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