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Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Titel: Xperten - Kampf dem grossen Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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Überwachungskameras, ob nun stationär oder fliegend als Drohnen und unsere Software, sind technisch eine schöne Leistung. Wir sind stolz darauf. Aber beim Einsatz wird es problematisch. Dir haben wir geholfen.
    Ein Bürgerrechtskämpfer im Iran, der viele Anhänger hatte und ein milder und weiser Mann war, ging den Ayatollahs so auf die Nerven, dass diese beschlossen, ihn zu töten. Er war aber entweder gut versteckt, gut verkleidet, gut bewacht oder so in einer großen Menge von Menschen, dass man ihn nicht leicht identifizieren und töten konnte. Bei einer großen Protestkundgebung in Teheran, wo die Polizei nie nah genug an das Zentrum der Menge gekommen wäre, um ihn zu identifizieren und zu töten, haben sie unsere Bilderkennungssoftware eingesetzt und ihn aus großer Entfernung mit einem Lasergewehr getötet. Auch aus vielen Teilen der USA sind uns inzwischen mindestens ein Dutzend Fälle bekannt, wo Menschen bei großen Versammlungen durch unsere Software erkannt wurden und dann verprügelt, verhaftet, in drei Fällen auch getötet wurden, obwohl ihnen kaum etwas vorzuwerfen war.
    Es ist besorgniserregend, wie sehr Maßnahmen, die zu unserer Sicherheit dienen, wie Überwachungskameras oder RFID Chips oder Fingerabdrücke und DNA Proben, zu unserer Überwachung, zur Kontrolle und daher oft gegen die Masse der Menschen zu Gunsten einer kleinen Minderheit eingesetzt werden. Wir versuchen, Antworten darauf zu finden, denn dringend notwendig wären sie. Jeder Mensch trägt einen e-Helper. Die Position jedes Menschen kann somit genau angepeilt werden. Natürlich ist das nichts Neues, es war schon bei den alten Handys so. Nur sind die anfallenden Datenmengen so groß, dass man sie mindest bis zum Mindwave Projekt nicht wirklich hatte auswerten können. Mindwave funktionierte damals nicht wie beabsichtigt, wie du weißt. Aber wichtige Module davon haben gut gearbeitet, werden jetzt weltweit verwendet und erlauben es, riesige Datenmengen zu durchleuchten. Darin liegt die wirkliche Gefahr. Ich hoffe, dass die Gruppe M Gegenmittel entwickeln kann. Ich glaube, Marcus versucht es ernsthaft und hat auch die Chance, erfolgreich zu sein.«
    [1] Einer jener Einrichtungen im Internet wo man sich  mit wildfremden Menschen unterhalten, ja auch anfreunden kann, freilich immer mit dem Risiko: ist die Person, die man ja nicht sieht, das was sie vorgibt zu sein?  
    [2] Siehe »Mindwave« aus der XPERTEN Reihe. 

3. Der Fall Josef Rath

    Ende 2021

    13

    Die Gruppe M ist seit zwei Tagen in Singapur und ratlos. Aroha ist sicher, dass Harry sich nicht mehr in Singapur oder der nächsten Umgebung befindet, sie könnte ihn sonst orten. Im Jachtclub weiß man nur, dass Tschau vor drei Tagen nach langer Abwesenheit mit seiner Superjacht zurückkam und noch am selben Tag mit mehreren Leuten, darunter Harry und Helen, die in guter Stimmung schienen, wieder ablegte. Die Polizei ist so wenig kooperativ, dass ein Einsatz von Marcus, dem Telekinetiker, Maria, der Seherin, und Cynthia, der Erinnerungslöscherin diskutiert wird, um eventuell Hinweise zu finden. Die Chance, bei einem kurzen durch Parakräfte ermöglichten Besuch im riesigen Polizeihauptquartier von Singapur, ohne Ansatzpunkte etwas zu finden, ist allerdings so klein, dass man beschließt, zunächst auf Professor Jürgen Leitner zu warten.
    Er wird mit entsprechend hohen Erwartungen empfangen. Das Problem, Tschau durch die Analyse von wohl zehntausenden von Überwachungskameras zu finden, ist nach Leitners Geschmack. Das M-Team hat es legal und illegal geschafft, Zugriff zu den Daten der Überwachungskameras in Singapur und großen Teilen Malaisiens und Indonesiens zu erhalten. Ein beachtlicher Teil der Filme stammt von bei SR-Inc. fabrizierten Kolibridrohnen. Leitner entschuldigt sich gleich zu Beginn.
    »Es tut mir leid, dass unsere Software noch immer so schlecht bedienbar ist, eigentlich können nur Spezialisten damit umgehen. Unsere Motivation, die Software allgemein verwendbar zu machen, ist auch nicht besonders groß - ihr Überwachungscharakter würde dadurch zusätzlich erhöht.«
    Leitner stürzt sich in die Arbeit. Seine durch große Computersysteme und Software unterstützten Fähigkeiten sind verblüffend. Nach nur sechs Stunden Arbeit hat er die wichtigsten Fakten gefunden.
    »Tschau fuhr von Singapur direkt nach Kuching auf Borneo, wo er Harry und Helen absetzte. Er selbst ist mit seiner Jacht weiter gefahren, auf einer Aufzeichnung hörte ich so etwas wie

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