Xperten - Kampf dem grossen Bruder
Statuen erstarren, nimmt Klaus ihnen den Schlüsselbund ab und geht zum Stiegenaufgang.
In diesem Moment legt sich ein starker Paradruck auf das Team, ein Befehl, dem man nicht widerstehen kann.
»Verlasst sofort das Haus, ohne Schaden anzurichten«, lautet der hypnotische Befehl. Marcus läuft ein Schauer über den Rücken. So war es in Pakistan gewesen, als Tata Musharaf, der Superhypnotiseur, sie alle fast vernichtete [1] . Sind sie wieder in eine Falle gegangen? Wieso hatte Klaus die Person mit der Parafähigkeit nicht orten können?
»Die Anti-Paraschirme am e-Helper hochfahren«, bringt Marcus mühsam heraus, während er seinen eigenen aktiviert. Der Druck verschwindet, nur noch die Botschaft, aber ohne Macht, ist zu verstehen. Die Anti-Parafelder, die sie anlässlich der Gefahr durch die Brodlyn [2] Zwillinge entwickelten, funktionieren also zum Glück weitgehend!
Der Rest verläuft nun wie geplant. Die Wachen sind wehrlos, der hypnotische Befehl abgeschirmt, es dauert nur Minuten, Harry und Helen aus dem Haus zu bringen. Cynthia löscht die letzten Minuten aus den Gedächtnissen der Wächter. Marcus gibt die Wächter telekinetisch frei, sobald sie im Taxibus, hundert Meter entfernt, sind. Welche Erklärung sie für das Entkommen ihrer Geiseln haben, wäre sicher interessant zu wissen!
Tatsächlich sind die Wächter später überrascht, wie gelassen Tschau ihre eigentümliche Geschichte zur Kenntnis nimmt. Er hat das meiste über eine versteckte Kamera miterlebt und mit Freuden gesehen, dass die Hypnose gut zu funktionieren schien, aber noch mehr, dass sich Marcus und sein Team durch den Para-Abwehrschirm im e-Helper sicher fühlten. Sorge bereitet ihm die Tatsache, dass sich die Wächter an den Vorgang nicht erinnern können und an einer verrückten Erklärung für die Flucht von Helen und Harry festhalten. Hat das mit den beiden Frauen zu tun, über die er bisher noch gar nichts weiß?
14
»Auf der Jacht wurden wir betäubt und wachten erst in der neuen Wohnung wieder auf, wo ihr uns dann befreit habt. Anscheinend wollte Tschau nicht, dass wir wissen, wo wir gefangen gehalten wurden«, spekuliert Harry bei einem Drink in der Hotel-Suite.
Marcus ist nachdenklich. »Was wusste Tschau von Klaus und mir? Könnt ihr das sagen?«
»Er wusste, dass ihr bei SR-Inc. zusammenarbeitet und redete mehrmals davon, dass ihr seine Konkurrenten und Feinde seid und wohl auch sonst irgendwo oft zusammen steckt«. Marcus nickt:
»Ich glaube er vermutet, dass wir geheime Produktionsanlagen haben – vielleicht hat die Herstellung der falschen e-Helper [3] dazu beigetragen - und er will wohl gerne wissen, wo diese sind. So wie er ja wohl einige uns noch unbekannte Rückzugsorte hat. Ich habe den Verdacht, dass er euch nicht betäubte damit ihr nicht wisst, wo ihr gefangen seid, sondern dass er die Betäubung verwendet hat, um euch etwas zu implantieren, mit dem er euch jederzeit orten kann!«
Klaus nickt. »Das klingt plausibel«.
Mit den modernsten Spürgeräten untersucht er die beiden, findet aber nichts. »Wir müssen euch in Auckland im Labor genauer ansehen, wo wir bessere Detektoren haben.«
Marcus nickt. »Wir wurden nach dem Betreten des Hauses einem starken hypnotischen Einfluss unterworfen, den wir zum Glück über die Para-abschirmfelder unserer e-Helper abwehren konnten. Wer war dieser Hypnotiseur? Du, Klaus, als Späher, hättest ihn doch vorher entdecken müssen!«
Klaus antwortet ohne Zögern.
»Ich habe mir schon darüber den Kopf zerbrochen. Dann ist mir eingefallen, dass wir doch wegen der Brodlyn Zwillinge an Abschirmungen gearbeitet haben, die Parakräfte nur in eine Richtung durchlassen. Das muss Tschau, der offenbar auch mit Parafähigkeiten umgehen kann, gelungen sein. Ich werde die Forschung in unseren Labors in diese Richtung wieder aktivieren, sobald wir zurück sind. Ich weiß ja auch nicht, ob es Tschau war, der versuchte, uns zu hypnotisieren oder ob er Verbündete hat. Mir macht ferner Sorgen, dass wir zwar den hypnotischen Befehl durch die Abschirmung nicht befolgen mussten, aber ihn doch auch dann noch vernahmen, richtig?«
Alle nicken.
»Wir müssen versuchen, die Abschirmung zu verstärken. Wenn uns das gelingt, wird es ohnehin noch einige Zeit dauern, bis wir es in die Serienfertigung der e-Helper einbauen können. Die nächste Generation ist soweit gediehen, dass es für diese zu spät ist.«
Marcus sagt trocken: »Ich hoffe, du hast mit dem Hypnotiseur Recht und kannst
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