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Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Titel: Xperten - Kampf dem grossen Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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Journalisten befragen einige der Zuhörer. Es zeichnet sich ab, dass vor dem Vortrag Raths 65% auf seiner Seite waren, nach seinem Vortrag satte 88%, aber nach den Angriffen Safrats nur mehr knappe 45%. Und an den Inhalt von Raths Vortrag können sich viele nicht mehr so recht erinnern.
    18

    Vor dem Theater wartet Sam Weiser auf Rath und verfrachtet ihn in ein Taxi, während er versucht, Josef zu beruhigen.
    »Nimm es nicht zu ernst. Es wird dir gelingen, die Anschuldigungen zu entkräften. Dass wir dich mit dem Erste-Klasse-Flug und mit der Suite auch noch in Bedrängnis bringen würden, konnten wir wirklich nicht ahnen. Jetzt schlaf dich einmal aus, dann reden wir weiter.«

    Rath winkt müde ab: »Es wurde so viel gelogen. Ich habe zwar nur 400.000 an karitative Organisationen ausgezahlt, aber alle meine Tantiemen fließen und flossen der Global Marshall Plan Stiftung zu, also sogar dieser Teil stimmt nicht.« Sam seufzt betroffen.
    Josef fährt im Hotel sofort in den 30 Stock und geht zu seinem Zimmer. Die elektronische Karte funktioniert nicht. Auch das noch! Er eilt zum Aufzug zurück, zwei Zimmermädchen schauen ihm neugierig nach. Er tippt in der Kabine auf ‚Rezeption’, der Aufzug setzt sich in Bewegung, doch plötzlich bleibt er stehen. Die Tür lässt sich nicht öffnen. Der Notruf ist nicht aktivierbar. Sein e-Helper hilft auch nicht weiter.
    »Ruhe bewahren, Ruhe bewahren«, sagt Josef sich selbst. Aber: Rath ist ratlos … dieses Wortspiel, das er schon so oft hören musste, fällt ihm unvermittelt ein. Nach mehren Minuten beginnt er zu rufen, hämmert mit den Fäusten an die Wände, bis seine Knöchel blau und verletzt sind. Ohne Ergebnis. Er versucht über die Decke des Aufzugs zu steigen, wie er das oft in Filmen gesehen hat, hat aber keine Chance die Decke auch nur zu erreichen. Rath setzt sich auf den Boden, denkt nach, fühlt sich sehr müde. Als er schon glaubt, hier endlos eingesperrt zu bleiben – wann fällt es schon auf, wenn einer von vielen Aufzügen nicht funktioniert? - ruckt der Fahrstuhl plötzlich und bewegt sich beängstigend schnell nach unten.
    Unvermittelt hält er, die Türen gleiten auf, Rath befindet sich in fast völliger Dunkelheit. Von weit her leuchtet eine kleine Lampe über einem Notausgang. Er muss im Keller gelandet sein. Josef ist mit allem zufrieden, wenn er nur nicht mehr im Aufzug eingesperrt ist! Er läuft auf das Licht zu, die Tür lässt sich öffnen, er steht im Hinterhof des Hotels, der etwa zwei Stockwerke unter Erdniveau liegt, mit einer breiten Lieferstraße, die zum Tageslicht führt. Josef hetzt hinauf, noch immer in Angst, dass er nicht weiterkommen wird, aber das Tor oben ist offen. Er muss zwei Mal um die Ecke, bis er die Vorhalle des Hotels erreicht. Vor der Rezeption stehen Touristen in einer langen Warteschlange, die Gruppe ist gerade angekommen. Unhöflich drängt er sich durch die wartende Menge zu jenem Mädchen an der Rezeption vor, das ihn eingecheckt hat.
    »Die Karte funktioniert bei meiner Suite nicht!«, sagt er. Das Mädchen erkennt ihn, zieht geistesabwesend seine Karte durch den Codegeber, während es einen anderen Kunden weiter bedient. Josef ist zu müde, um in dem Trubel etwas von dem Aufzug zu erwähnen. Das kann er morgen noch tun.
    Er wagt es erst, in einen Aufzug einzusteigen, als er merkt, dass andere Gäste auch auf sein Stockwerk wollen. Diesmal funktioniert beides: Aufzug und Türschloss. Josef gießt zwei Whiskeys in sich hinein. Die braucht er nach diesem Tag. Dann fällt er auf das Bett, ohne noch die Energie zu haben, mehr als Sakko und Hose ausziehen.

    19

    Safrat steigt einige Zeit nach Josef Rath auch in ein Taxi. Er hatte noch per e-Helper von seinem Erfolg berichtet und etwas vom Buffet gegessen. Er ist noch keine 5 Minuten unterwegs, da sieht er zu seiner Überraschung bei der Einfahrt zur Bank of Dallas Josef Rath stehen und winken. Safrat ist so verblüfft, dass er ihn einsteigen lässt.
    »Was wollen Sie von mir?«, sagt Safrat, »keine Angst, die Bestechungsunterlagen, von denen ich zuletzt sprach, werden sich als Fälschungen herausstellen und ich werde mich bei Ihnen entschuldigen. Ich habe heute erreicht was ich musste, mehr war nicht notwendig.«
    »Nein, Sie haben ihre Rolle gut gespielt«, sagt der Mann, dessen Stimme anders als die von Josef Rath klingt und der plötzlich eine Waffe in der Hand hält. »Sie sind gar nicht Josef Rath!«
    »Gut erraten. Und der Taxifahrer ist kein Taxifahrer, sondern

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