Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Titel: Xperten - Kampf dem grossen Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
Vom Netzwerk:
Diebstähle von Fahrrädern so verringert, dass man heute Fahrräder sogar wieder unversperrt stehen lassen kann. Das Kommunizieren und Zahlen mit einem e-Helper ist bequem und sicherer als mit Bargeld. Die DNA-Analyse wird noch immer als Beweismittel genau so überschätzt, wie am Anfang Fingerabdrücke. Beides ist fälschungsanfällig. Konkreter, man kann die DNA einer Person leicht erhalten. Das geschah ja offenbar bei Josef Rath, vermutlich als er bei der Einreise seine Finger auf ein Lesegerät legte, oder später von einem Glas, aus dem er trank. Solche Spuren von DNA kann man dann missbrauchen und am Ort des Verbrechens zurücklassen, genauso wie die Haare einer Person. Beide Tricks wurden bei Rath angewendet. All diese Methoden, aber auch das Abhören oder Verwenden von Computernetzen, können sowohl von Laien, aber erst recht von geschulten Terroristen oder Agenten angewandt und die Ergebnisse gegen Personen eingesetzt werden, die man einschüchtern oder in ein Gefängnis bringen will.«
    Die PM nickt deprimiert.
    »Ja, das verstehe ich alles, aber was können wir dagegen tun?«

    Marcus schaltet sich ein: »Wir versuchen, das Internet durch kryptografische Methoden, die vieles anonymisieren, sicherer zu machen. Solche gibt es seit langer Zeit, nur haben sie sich in der Internetkultur und auch bei den e-Helpern nicht so stark durchgesetzt, wie es sein sollte. Wir arbeiten an der nächsten Generation von e-Helpern, die das dramatisch ändern werden und die auch nicht mehr genau anpeilbar sind und mit denen man anonym zahlen kann.«
    »Aber öffnet das nicht Tür und Tor für Missbrauch? Die Computernetzwerke und e-Helpers können plötzlich für geheime Vereinbarungen benutzt werden, Geldwäsche wird beliebig möglich, und das Anpeilen von e-Helpern hat ja auch schon vielen Menschen das Leben gerettet«, wirft die PM ein.
    Marcus seufzt: »Ja, das sind die oft benutzten Argumente dagegen, aber sie sind nicht wirklich tragfähig. Geheime Verabredungen hat man früher immer in Wohnungen, im Wald usw. machen können. Die Technik hat das plötzlich unmöglich gemacht. Warum sollte es so schlimm sein, wenn es wieder möglich wird? Geldwäsche im Großen war immer üblich und wird durch nichts zu verhindern sein. Und wenn ein paar kleine Fische, Menschen, die z.B. nicht wollen, dass ihre Kinder Erbschaftssteuer zahlen, nicht ‚gefangen’ werden, dann ist das erstens nicht so schlimm und vielleicht muss man eben auch Gesetze überdenken. Wir sehen vor, dass man das Anpeilen verhindern kann oder nicht, so wie man es will. Wer auf eine Bergtour geht oder in die Wildnis Neuseelands, der wird sich wohl anpeilen lassen.
    Bei den RFID Chips sollte man dafür sorgen, dass nur bei wertvolleren Objekten der Besitzer identifizierbar ist. Da ist einfach die Technik zu weit vorgeprescht. RFID Chips können sehr wohl so eingesetzt werden, dass sie unser Leben erleichtern und sichern, ohne zu mehr Überwachung zu führen. Bleiben noch die Überwachungskameras. Da versuchen wir, eine Lösung zu finden, die die Sicherheit aufrecht erhält, die andauernde Überwachung aber verhindert. Ich erkläre dir das, sobald wir wissen, dass es geht. Bis dahin sollten wir alles tun, um zumindest fliegende Überwachungskameras hintan zu halten. Wir, also die SR-Inc. und ich, haben da ein besonders schlechtes Gewissen, weil wir die ersten sind, die seit einiger Zeit dagegen verstoßen. Vielleicht hat es zumindest folgenden Vorteil: Wir denken viel darüber nach, wie wir vorgehen können.
    Ein großes Problem ist vor ungefähr zwanzig Jahren durch das Internet akut geworden: Wie und wofür jemand das Netz benutzt, kann von den verschiedensten Organisationen aufgezeichnet werden. Es entstehen dadurch so genannte Benutzerprofile.
    Du weißt, wie bequem es ist, über das Internet etwas zu bestellen oder zu buchen? Dabei wird aber aufgezeichnet, was du machst, zunächst durchaus als Unterstützung und auch für dich sinnvoll. Wenn du z.B. ein Buch von Googelzon kaufst, erhältst du Information über Bücher, die Personen mit ähnlichen Profilen gefallen haben. Aber wenn solche Profile auch im großen Stil über Chats, Diskussionsforen und die vielen anderen interaktiven Möglichkeiten des Internets, die durch die Entwicklung des ‚Sematic Web’ und des ‚Web 2.0’ möglich wurden, angelegt werden, dann wird es gefährlich. Dann kann es schon geschehen, dass der Personalchef einer Firma manche Bewerbungen nicht berücksichtigt, weil die Bewerber

Weitere Kostenlose Bücher