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Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Titel: Xperten - Kampf dem grossen Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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gescheitert.

    Marcus unterbricht die Stille.
    »Es ist uns allen bewusst, dass wir im Begriff sind, in eine Krise für uns, vielleicht für die ganze Menschheit, hineinzugeraten. Die Andeutungen von Atlantis machen mir Sorgen und ich verstehe sie nicht. Da ist einmal der Hinweis, dass wir uns mehr um seinesgleichen kümmern sollten. Ich verstehe nicht, was er damit bezwecken will. Wir haben ja mit unserem zweiten Supercomputer der Alten (Schwarzperle), sehr bald nach der Verbindung mit Atlantis Kontakt aufgenommen und immer nur die freundliche aber deutliche Antwort bekommen:
    »Ich stehe mit Atlantis dauernd in Verbindung, wendet euch bitte an ihn, meinen großen Bruder.«
    Ich verstehe also nicht, was wir gewinnen würden, wenn wir einen weiteren Supercomputer der Alten finden würden. Genau so wenig verstehe ich die Warnung, dass die Benutzung eines Orakels nicht ungefährlich ist. Schließlich liegt mir die Warnung im Magen, dass wir alle parabegabten Freunde nach dem Krieg um die Unabhängigkeit des Rebellenstaates auf den Philippinen, zu dem es offenbar kommen wird, möglichst auf Neuseeland versammeln sollen. Wir sind doch ohnehin hier, zumindest so viel wie möglich. Wir können höchstens noch versuchen, Victor Grey herzubekommen, aber wie uns das wirklich stärken soll, ist mir unklar.«

    Aroha meint: »Das mit dem Kümmern um seinesgleichen glaube ich zu verstehen. Es geht nicht darum, dass wir noch einen Mindcaller finden oder einen als schwarzen Feuerkiesel verkleideten Supercomputer. Aber was ist mit den anderen Personen, die ein solches Artefakt finden? Tschau ist uns so gefährlich geworden, weil er einen Mindcaller gefunden oder gekauft und seine Funktionen weitgehend entschlüsselt hat. Was ist, wenn das noch jemandem gelingt oder wenn gar andere einen der schwarzen Supercomputer finden und für sich einspannen? Das könnte für uns unangenehm werden. In diesem Sinne wäre es besser, wenn wir über möglichst alle Artefakte der Alten Bescheid wüssten. Es kann ja sein, dass uns dabei sogar Atlantis behilflich sein will!«

    Marcus stößt einen Pfiff aus.
    »Aroha, du hast ziemlich sicher Recht, das ist es, was Atlantis damit gemeint hat! Warum bitten wir nicht gleich dich, dass du mit Herbert diese Fährte zu verfolgst? Aroha, redest du einmal mit Atlantis? Sind alle damit einverstanden?«
    Natürlich nicken alle. Aroha ergänzt:
    »Ich rede immer gerne mit Atlantis. Habt ihr schon einmal versucht, mit ihm nicht über konkrete Anliegen, sondern über Kunst, Literatur, Philosophie zu sprechen? Er ist ein erstaunlich weiser und sensibler Diskussionspartner!«
    Maria und Linda lächeln zustimmend, Cynthia runzelt die Stirne.
    »Was ist Cynthia?«
    »Ich habe auch schon mit Atlantis geredet und war am Anfang beeindruckt. Doch wir verstehen uns nicht mehr. Er mischt sich zu sehr in mein Leben ein.«
    Es ist, als stünde ein großes Fragezeichen im Raum. Cynthia seufzt.
    »Ich habe wohl mehr gesagt, als ich hätte sagen sollen. Atlantis missbilligt mit wenigen Ausnahmen den Einsatz meiner Parafähigkeiten. Dabei habe ich den Eindruck, dass diese immer wieder benötigt werden.«

    Marcus wundert sich über sich selbst. Wie viel geht doch an ihm vorbei, wie egozentrisch agiert er doch! Für ihn ist Atlantis ein tolles Hilfswerkzeug, eine Instanz, die man fragen kann und wenn man eine Antwort bekommt, dann stimmt sie … aber offenbar ist Atlantis noch viel mehr!
    Herbert rettet die Situation.
    »Hat jemand gute Antworten auf die anderen Fragen von Marcus?«

    Linda, die einzige Person ohne Parabegabung im Raum, die sich besonders häufig mit Atlantis unterhält, kann kaum an sich halten.
    »Dass ein Orakel auch gefährlich sein kann, auch wenn es 100 % das Richtige sagt, liegt doch auf der Hand. Denn was immer es sagt, es kann vermutlich verschieden interpretiert werden. Mir fällt da ein Beispiel ein. Angenommen, wir fragen Atlantis ‚Wird es morgen regnen’ und Atlantis antwortet ‚mit Sicherheit, fast den ganzen Tag’, dann verschieben wir ein nettes Picknick am Strand. Dann stellt sich heraus, dass der Tag ein herrlicher, ungetrübter Sonnentag wird. Aber Atlantis hat sich nicht geirrt, sondern hat Recht gehabt. Es hat den ganzen Tag auf der Nordseite der Südinsel geregnet. Unsere Frage war nicht genau genug!«
    Marcus wird nachdenklich.
    »Linda, danke für diese Klarstellung. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich Atlantis unter anderem gefragt, ob Tschau mit seinen Minidrohnen eine

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