Xperten - Kampf dem grossen Bruder

dafür typischen Gedanken, so dass sie buchstabenweise auch komplizierte Botschaften, zwar mühsam aber doch, übertragen können. Sie teilen diesen Erfolg Rudolf mit und schicken ihm elektronisch das Gedankenalphabet. Rudolf macht sich die Mühe, es zu lernen. Die 14 Buchstaben: »Dubistverliebt« etwa als eine Folge von 14 Gefühlen, also etwa kalt, hoch, stark, herrlich, … usw. Er hat damit eine Geheimsprache, die nur er, Stephan und Victor verstehen.
    Durch die gute Zusammenarbeit sind Victor und Stephan gute Freunde geworden. Sie beschließen, sich bald wieder zu treffen.

    Kurz nachdem Stephan gegangen ist, läutet es an Victors Tür. Er denkt, dass der Freund etwas vergessen hat und nochmals zurückkommt. Er macht auf, ohne vorher durch den Spion zu sehen. Ein ihm fremder Mann betrachtet ihn mit stechendem Blick.

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    Stephan fliegt nach Neuseeland zurück. Rudolf Merz ist noch einige Tage bei Travelfast, um sich in den Bau von NZ-1, wie das Raumschiff heißen wird, einzuarbeiten.
    Als er es das erste Mal sieht ist er völlig desillusioniert. Was vor ihm steht, sieht eher aus wie eine Kreuzung zwischen einem höheren Haus und einem zu dick geratenen Kirchturm als wie ein Raumschiff. Seine Erwartung, ein Raumschiff müsse »natürlich« ein schlanker, oben spitz zulaufender Zylinder sein, deckt sich keinesfalls mit dem Äußeren des NZ-1. Es ist samt Spitze keine 20 m hoch und besteht aus mehreren ‚Stockwerken’, jedes Stockwerk mit quadratischer Grundfläche von 6 mal 6 m, plus Kontrollraum am oberen Ende. Der Kontrollraum ist eine quadratische Pyramide mit leicht abgerundeter Spitze. Das Gebilde macht nicht den Eindruck, als könne es fliegen!
    Bald erkennt Rudolf aber, dass die Form vernünftig und funktionell ist. Da innerhalb der Atmosphäre keine großen Geschwindigkeiten vorgesehen sind, sind aerodynamische Aspekte unwichtig. Er erfährt später, dass die Produktion recheckiger Platten aus verdichtetem Eisen sehr viel leichter ist, als die runder Elemente.

    Der Schweizer Teamleiter Jonathan Bürgli gibt eine erste Führung und erklärt alles, was Rudolf wissen will.
    Das Raumschiff ist für eine Besatzung von 6 Personen ausgelegt, man kann aber einige Tage lang auch deutlich mehr Personen unterbringen, »bis zu zwölf recht problemlos« d. h. für diese Luft, Wasser, Verpflegung und Schlafmöglichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Vorratskammer für Lebensmittel ist für maximal 300 Personentage ausgelegt.

    Die Triebwerke werden weniger als die Hälfte des ‚Parterres’ belegen, der Rest ist für Raumanzüge, Oberflächenfahrzeug und andere Ausrüstungsgegenstände, die bei einer Landung in einer fremden Welt notwendig sein könnten, vorgesehen. Insbesondere sind hier die Schleusen ins Freie, eine Isolierkammer, sowie eine Kammer für Fremdmaterial. Stockwerk 1 ist eine Werkstatt mit weiterem Stauraum, Klima- und anderen technischen Anlagen.

    Stockwerk 2 wird den noch fehlenden Atomreaktor beinhalten. Dessen Betrieb ist bei sehr hohen Temperaturen vorgesehen, was nur durch die Widerstandsfähigkeit, die Wärmebeständigkeit und die hervorragende Wärmeleitfähigkeit des hoch verdichteten Eisen möglich ist. Die Wärme wird unter anderem verwendet, um jede Art von Abfall oder auch etwa andere Substanzen (beim Rückflug vom Mars käme z. B. Staub und Geröll von der Oberfläche des Mars in Frage) in Basisatome aufzubrechen, die als Schubmasse verwendet werden können. Die nicht benötigte Restwärme wird an die Außenhaut geleitet und von dieser abgestrahlt.
    »Der Atomreaktor hat damit nur einen Rauminhalt von ca. 80 Kubikmeter. Reicht denn das?«, erkundigt sich Rudolf.
    Jonathan lächelt: »Wir verwenden neue aber sichere Technologie, dadurch haben wir auch den Reaktor neu entwickeln und sehr verkleinern können. Es kommt uns da eine Eigenschaft des verdichteten Eisens zuhilfe, von der Sie vielleicht noch nichts wissen. Das Material lässt sich nicht nur leicht magnetisieren, es erlaubt auch die Erzeugung von Magnetfeldern in einer Stärke, die bisher unbekannt war … und das ohne viel Aufwand!«
    Er schaut Rudolf an, ob der darauf irgendwie reagiert, aber dazu ist Rudolf doch nicht Physiker genug, um hellhörig zu werden.

    Stockwerk 3 ist zum Großteil für Lebensmittelvorräte, für Medikamente und für Wassertanks ausgelegt. Alles Abwasser wird durch Destillation gereinigt, Spurensalze werden hinzugefügt, so dass ein weitgehend geschlossener Wasserkreislauf entsteht. Allerdings wird