Xperten - Kampf dem grossen Bruder
Davies, holt seinen Moller 980 mit dem neuesten Tarnanstrich ab und fliegt zu Travelfast wo er auf dem kleinen Flufplatz landet.
Am Rand des Flugfelds steht ein Leihmoller, wahrscheinlich jener von Rudolf. Er befiehlt Victor zu schlafen. Er selbst will zunächst abwarten, denn es ist später Nachmittag. Rudolf wird doch irgendwann aus einem der Fabrikgebäude kommen und sei es nur, um in sein Hotel zu fliegen … oder mit jemanden mitzufahren, was unangenehmer wäre!
Rudolf kommt ahnungslos allein. Er sieht mit Verblüffung einen Moller 980, ähnlich jenem, den ‚er’ hat, nur ohne Sonderhaut. Als er in die Nähe kommt, öffnet sich die Schiebetür. Ein Mann mit altmodischer Handfeuerwaffe, die auf ihn zeigt, sagt ganz ruhig:
»Kapitän Merz, steigen Sie unauffällig ein, wenn Ihnen Ihr Leben und das Leben von Victor Grey etwas wert ist.«
Rudolf sieht Victor im großen Moller schlafend liegen. Es bleibt ihm wohl nichts anderes übrig, als einzusteigen. Tschau fesselt den Mann und zögert dann nicht lange. Er startet seinen Moller 980 und stellt ihn auf Kurs Filco ein. Nun hat er Zeit, sich mit Rudolf und später mit Victor zu befassen. Tschau versucht Rudolf zu hypnotisieren. Wenig überrascht stellt er fest, dass dies nicht gelingt, weil dieser einen neuen e-Helper trägt.
Tschau nimmt ihm das Gerät ab. Rudolf weiß jetzt, mit wem er es zu tun hat: Das muss Tschau sein und er will ihn parahypnotisieren! Aber sobald er den e-Helper nicht mehr trägt, aktiviert sich das kleine Ding in der Kapsel, das in seinem Blinddarm ruht! Er kann die Befehle hören, aber fühlt sich nicht gezwungen, sie auszuführen. Andererseits, Victor besitzt diesen Schutz nicht. Er hat also bereits oder wird alles über seine Paraverbindung mit Stephan ausplaudern. Also muss er, Rudolf, jetzt geschickt spielen, als wäre er hypnotisiert! Dann wird Tschau nichts Neues von ihm erfahren.
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Er befolgt ab sofort alle Befehle Tschaus, aber nicht zu übereifrig. Nach einigen Tests ist Tschau sicher, dass er Rudolf in seiner Gewalt hat. Trotzdem nimmt er ihm die Fesseln nicht ab. Im folgenden Verhör erfährt Tschau nur, dass sein Gefangener als Pilot eines speziell ausgerüsteten Moller 980 bei SR Inc. eingestellt wurde, und er erzählt auf Befehl eine Reihe von Eigenschaften dieses Mollers, die Tschau vermutlich ohnehin kennt. Er sagt kein Wort über die verdichtete Außenhaut des Mollers, außer dass sie sehr fest ist.
»Warum studiert Stephan in Neu Delhi, und nicht an einer Topuniversität in Europa oder USA?«, will Tschau wissen.
»Ich glaube, es liegt nur daran, dass dort seine Freundin Rainada lebt.«
»Ist Rainanda parabegabt?« »Soweit mir bekannt ist, nicht.«
Von den Parabegabungen um Marcus herum erwähnt Merz nur, was Tschau wohl ohnehin weiß. Zu Stephan und Victor Grey erklärt er aber, dass die beiden Stimmungsbilder und einfache Botschaften mental austauschen können.
Tschau ist befriedigt, als er dasselbe auch von Victor hört, nachdem er ihn aufweckt. Er gibt Victor den Befehl, keine mentale Botschaften mehr mit Stephan auszutauschen.
»Wie ich den Gutmenschen Marcus kenne, wird er euch suchen. Es wird aber nicht leicht sein, euch zu finden, also werden Marcus und ein Teil seines Teams Neuseeland eine zeitlang verlassen. Eine gute Gelegenheit, sein Anwesen und seine Freunde dort zu vernichten.«
Tschau erwähnt nicht, dass es da noch eine andere Variante geben könnte, um Marcus endgültig zu besiegen.
Während des langen Fluges nach Filco schläft Tschau eine Weile, nachdem er sich vorher noch einmal von der Fesselung der beiden und der Wirkung seiner Hypnose überzeugt hat. Dann gibt er den Befehl, zu schlafen. Rudolf lässt sich leicht nach vorne fallen, schließt die Augen und atmet tief.
Als er später Tschau schnarchen hört, öffnet er vorsichtig die Augen. Er kennt sich in diesem Modell des Mollers so gut aus wie kaum ein anderer Mensch und er hat viel Erfahrung in der Navigation. Den eingestellten Zielkoordinaten kann er entnehmen, dass der Moller Kurs auf eine Insel in Palau nimmt!
Nach der Landung auf einer kleinen Insel werden sie in eine Höhle gebracht. Mit einer langen Eisenkette und metallenen Handschellen haben sie jetzt so viel Freiheit, dass sie sich etwas bewegen, die Nasszelle benutzen oder sich zu einem Tisch setzen und auf ein Campingbett legen können. Als sie später ein Essen von eine älteren Frau serviert bekommen, murmelt diese zornig auf Indonesisch, das Rudolf von seinen
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