YARI - MY LOVE
er
lächelnd.
Yari
grinste, doch dann wurde er ernst.
„ Scheiße,
Mann … wir müssen los!“
Raphael lachte.
„ Nur
keine Hektik, Yari, ohne uns können die eh nicht anfangen.“
Sie
stiegen aus der Dusche und trockneten sich gegenseitig ab …
was beinahe zu einer erneuten Zeitverzögerung geführt
hätte.
Schließlich
siegte jedoch ihr Verantwortungsbewusstsein.
Auf
die Schnelle tranken beide noch eine Tasse Kaffee und fuhren dann mit
dem Aufzug in die Tiefgarage, wo Yaris kohlrabenschwarzer Hummer
Raphael einen anerkennenden Pfiff entlockte.
„ Ein
Hummer?“, grinste er, „das ist ja der Hammer!“
Beide
Männer lachten und stiegen ein.
Als
Yari den Motor startete, legte Raphael seine Hand auf Yaris.
„ Ist
alles klar zwischen uns?“, fragte er.
Yari
sah ihm tief in die Augen … dann nickte er.
„ Ja“,
antwortete er fest, „es ist nur ...“
Raphael holte
tief Luft. Irgendwie wusste er, dass Yaris Stocken etwas mit diesem
Riesenarsch Trevor Ponds zu tun hatte.
„ Fahr
los!“, wies er seinen Kleinen an, „und während der
Fahrt will ich alles wissen, hörst du?“
„Ich
werde dir alles erzählen“, versprach Yari, „aber ich
kann dir versichern, dass es dir nicht gefallen wird.“
„Abwarten!“,
zischte Raphael, als sie die Tiefgarage verließen und auf den
Highway abbogen.
Kapitel 9)
„Schieß los!“,
forderte Raphael, als die Stille, die die jungen Männer eine
Weile genossen hatten, sich unangenehm auszubreiten begann.
„Ich weiß nicht, wo ich beginnen soll.“ Yaris
Stimme klang angespannt.
„Gut“, half ihm Raphael, „ich sage dir, was ich
von dir weiß – oder zu wissen glaube – und du
bestätigst oder berichtigst, wenn etwas falsch ist, ja?
Damit
konnte Yari klar kommen und er nickte.
Raphael drückte aufmunternd Yaris Oberschenkel und lächelte
ihn an.
„Also, ich weiß, dass deine Eltern nicht mehr
leben.“
Yari schluckte schwer. Sein Adamsapfel hüpfte
aufgeregt in seiner Kehle auf und ab.
„Sie starben am 11. September“, sagte er leise.
„Das tut mir sehr leid, Kleiner“, sagte Raphael
aufrichtig, „und seit da bist du diesem … diesem
...“
Raphael suchte nach Worten.
„Onkel Trevor ist ein Cousin dritten Grades meiner Mom“,
erklärte Yari, „und der einzige noch lebende Verwandte,
den ich habe. Raphael, er war früher nicht so. Jedenfalls nicht
ganz so. Onkel Trevor war schon immer recht kühl. Das änderte
sich kurzzeitig, als ich für den Film entdeckt wurde. Da lief er
beinahe zur Hochform auf.“
Raphael nickte grimmig.
„Das
kann ich mir vorstellen“, meinte er, „du warst
minderjährig und der Geldsack sah in dir eine Kuh, die er melken
konnte.“
„Sieht“, verbesserte Yari wütend.
„Wie?
Was meinst du?“
„Er sieht diese Kuh noch immer in
mir.“
„Aber … aber du bist doch volljährig“,
widersprach Raphael aufgeregt.
„Ja“, gab Yari leise zu, „aber ich habe
dummerweise damals einen Vertrag unterzeichnet, der Trevor Ponds bis
zu meinem einundzwanzigsten Lebensjahr als meinen Manager bestätigt
und ihm die Hälfte aller meiner Einnahmen zusichert.“
Raphael
keuchte auf.
„Du hast … Scheiße ...“
„Genau!“
Raphael überlegte einen Augenblick. Dann fuhr er so schnell
auf, dass Yari erschrocken zusammenzuckte und der Hummer einen
Schlenker machte.
„Hey“, keuchte Yari, als er das schwere Fahrzeug
wieder unter Kontrolle hatte.
„Sorry, Kleiner“, lachte Raphael und küsste
seinen Kleinen schnell auf die Wange, „mir ist nur gerade etwas
eingefallen.“
„Und was?“
„Du sagtest,
du hast einen Vertrag unterzeichnet?“
Yari nickte nur,
behielt seinen Blick jedoch stur auf die Straße gerichtet.
„Wann?“
„Damals, als ich den ersten Film
gedreht habe … also … vor knapp fünf Jahren. Warum
fragst du?“
Raphael lachte schallend.
„Menschenskind, Yari, da warst du doch noch gar nicht
geschäftsfähig. Der Vertrag ist überhaupt nicht
rechtsgültig.“
In Yari tobten die unterschiedlichsten
Gefühle.
Konnte es wirklich sein, dass sein Onkel ihn die ganze Zeit mit
einem ungültigen Vertrag an sich fesselte.
„Aber … aber“, stammelte er, „der Vertrag
wurde von einem Notar bestätigt.“
Raphaels Lachen war
jetzt kalt.
„Vermutlich ein Freund von Ponds“, stieß er
hervor.
„Onkel Trevor hat keine Freunde“, schoss Yari zurück.
„Dann hat er diesen Typen mit irgendetwas in der Hand.“
Raphael war fest davon überzeugt. „Weißt du noch,
wie der Kerl heißt? Und viel
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