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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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„Komm mit mir.“ Es war keine Bitte oder Frage. Es war eine Aufforderung.
    Bedrückt schlug Valek die Augen nieder. „Ich kann nicht.“
    Zutiefst enttäuscht wandte ich mich zum Gehen. Ich kam mir vor wie eine von Valeks schwarzen Figuren – tot und gefühllos. Aber er hielt mich zurück.
    „Yelena, du musst jetzt viel lernen und deine Familie finden. Du musst deine Flügel ausbreiten und schauen, wie weit du fliegen kannst. Du brauchst mich im Moment nicht. Aber der Commander braucht mich.“
    Ich schlang meine Arme um Valek. Er hatte Recht. Ich brauchte ihn nicht, aber ich wollte ihn für immer bei mir haben.
    Noch in dieser Nacht reisten wir ab. Irys führte unsere bunt gewürfelte Truppe an. Acht Mädchen und zwei Jungen aus Brazells Waisenhaus folgten ihr durch den Wald zur südlichen Grenze. Ich bildete die Nachhut und achtete darauf, dass alle zusammen blieben und niemand uns verfolgte.
    Wir liefen einige Stunden, bis wir eine Lichtung fanden, auf der wir die Nacht verbringen konnten. Ari hatte uns für die Reise überreich mit Proviant versorgt. Ich musste lächeln, als ich an seine mahnenden Worte dachte, nur ja nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Wie ein überfürsorglicher Bruder gab er erst Ruhe, als ich versprach, ihm eine Nachricht zu schicken, falls ich Hilfe benötigte. Ich würde ihn und Jancoschrecklich vermissen.
    Wir schlugen sechs Zelte in einem Kreis auf. Irys verblüffte die Kinder, als sie dank ihrer magischen Kräfte mit einer schwungvollen Geste ein Feuer entfachte. Nachdem alle schlafen gegangen waren, setzte ich mich ans Feuer und stocherte in der Asche. Ich hatte noch keine Lust, zu May ins Zelt zu kriechen, und betrachtete gedankenverloren die einsame Flamme, die emporloderte, als ich in die Funken stieß. Sie tanzte für ein Publikum, das aus einer einsamen Zuschauerin bestand. Ich betastete meinen Anhänger und fragte mich wohl zum hundertsten Mal, warum Valek nicht gekommen war, um sich von mir zu verabschieden.
    Hinter mir bewegte sich etwas. Mit einem Satz war ich auf den Beinen und griff nach meinem Streitkolben. Von einem Baum löste sich ein Schatten. Irys hatte einen magischen Kreis um unsere Zelte geschlagen und uns versichert, dass die Grenze den Blick eines Fremden ablenken und er lediglich eine leere Lichtung sehen würde. Ohne dass der Zauber ihm etwas anhaben konnte, blieb der Schatten neben einem Zelt stehen und lächelte mir zu. Valek.
    Er streckte die Hand aus. Ich ergriff seine kalten Finger, und er führte mich von den Zelten fort und tiefer in den Wald hinein.
    „Warum bist du vor unserer Abreise nicht mehr gekommen?“, fragte ich ihn, als wir bei einer Baumwurzel stehen blieben. Das Wurzelwerk der mächtigen Eiche hatte den Boden aufgebrochen und kleine, schützende Höhlen geformt.
    „Ich war zu sehr damit beschäftigt, es dem Commander so schwer wie möglich zu machen, jemanden zu finden, seinen Befehl auszuführen.“ Valek grinste spitzbübisch. „Es ist schon er staun lich, wie viel in Ordnung gebracht werden muss,nachdem Brazell unschädlich gemacht worden ist.“
    Ich fragte mich, was wohl alles in Ordnung gebracht werden musste. „Wer kostet denn jetzt die Speisen des Commanders?“, erkundigte ich mich.
    „Vorläufig ich. Aber ich glaube, Captain Star wäre eine ausgezeichnete Kandidatin. Da sie sämtliche Attentäter persönlich kennt, dürfte ihre Hilfe unschätzbar sein.“
    Jetzt war es an mir zu lächeln. Star würde bestimmt gute Arbeit leisten, wenn sie das Training überlebte. Falls sie es überlebte.
    „Genug geredet“, sagte Valek und führte mich tiefer zwischen die Wurzeln. „Ich muss mich noch in angemessener Weise von dir verabschieden.“
    Meine letzte Nacht in Ixia verbrachte ich mit Valek unter dem Baum. Die Stunden bis zum Morgengrauen vergingen wie im Fluge. Die aufgehende Sonne riss mich aus einem angenehmen Schlummer in Valeks Armen und zwang mich, dem Tag ins Auge zu sehen, an dem ich ihn verlassen musste.
    Valek spürte, wie mir zumute war. „Schon einmal hat uns ein Hinrichtungsbefehl nicht auseinander bringen können“, sagte er. „Es gibt immer Möglichkeiten, ihn zu umgehen. Wir werden zusammen sein.“
    „Ist das ein Befehl?“
    „Nein. Ein Versprechen.“
    – ENDE –

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