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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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mich vor deiner gewaltigen Größe verneigen.“ Er bog den Oberkörper nach vorn.
    „Genug, das reicht jetzt“, erwiderte ich lachend. „Ich hätte darüber nachdenken sollen, ehe ich Marrok heilte. Bist du jetzt zufrieden?“
    Er seufzte theatralisch. „Ich wäre zufrieden, wenn ich davon ausgehen könnte, dass du deine Lektion gelernt hast und so etwas nicht wieder tun würdest. Stattdessen bin ich mir sehr wohl bewusst, dass du dich immer wieder in solche Situationen hineinmanövrieren wirst. Es ist in dein Lebensschicksal eingewoben. Für dich besteht keine Hoffnung.“
    „Hast du mich deshalb kommen lassen? Um mir mitzuteilen, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin?“
    Mondmann wurde ernst. „Ich wünschte, es wäre nur das. Wir haben erfahren, dass der Seelendieb mit Cahils Unterstützung aus dem Bergfried der Magier geflohen ist. Einer unserer Geschichtenweber, der das Daviian-Plateau auskundschaftet, hat einen Fremden gespürt, der mit einem der Würmer unterwegs ist.“
    „Sind Cahil und Ferde auf dem Plateau?“, erkundigte Leif sich.
    „Wir glauben es, aber wir möchten, dass Yelena den Seelendieb identifiziert.“
    „Warum?“, wollte ich wissen. Die Sandseeds verschwendeten normalerweise keine Zeit mit Verhören und Kerkerhaft. Sie exekutierten die Verbrecher, sobald sie ihrer habhaft geworden waren.
    Allerdings war es nicht leicht, die Würmer von Daviian zu finden, denn unter ihnen befanden sich mächtige Zauberer. Die Würmer waren eine Gruppe von jugendlichen Sandseeds, die unzufrieden darüber waren, dass ihre Clan-Mitglieder strikt für sich blieben und den Kontakt zu anderen Sippen auf ein Minimum beschränkten. Die Würmer wollten, dass die Geschichtenweber der Sandseeds ihren Einfluss nutzten, um ganz Sitia und nicht nur die Bewohner der Ebene zu beherrschen.
    Sie hatten mit dem Sandseed-Clan gebrochen und sich auf dem Daviian-Plateau niedergelassen, wo sie zum Daviian-Clan geworden waren. Die trockene und unfruchtbare Erde des Plateaus machte das Bestellen der Böden zu einer äußerst schwierigen Angelegenheit, sodass die Daviianer die Sandseeds bestahlen. Deshalb hatte man ihnen den Spitznamen Würmer gegeben. Die Magier der Würmer wurden von den Sandseeds auch als Fälscher bezeichnet, weil sie ihre Zauberei ausschließlich für egoistische, nach ihrer Meinung also falsche Zwecke einsetzten.
    „Du musst den Seelendieb identifizieren, weil er möglicherweise noch mehr Seelen gestohlen hat. Und nur du kannst diese Seelen befreien, bevor wir ihn töten“, erklärte Mondmann mit tonloser Stimme.
    Ich packte ihn am Arm. „Habt ihr Leichen gefunden?“
    „Nein. Aber ich mache mir Sorgen über das, was wir finden werden, wenn wir ihr Lager erobern.“
    Der Schrecken, den Ferde während der beiden vergangenen Jahreszeiten verbreitet hatte, drohte mich zu überwältigen. Elf Mädchen hatte er verstümmelt und vergewaltigt, um in den Besitz ihrer Seelen zu gelangen und seine magische Macht zu vermehren. Valek und ich hatten ihm das Handwerk gelegt, ehe er die letzte Seele an sich bringen konnte. Hätte er Erfolg gehabt, würde er nun über Sitia und Ixia herrschen. Stattdessen hatte ich alle Seelen befreit und in den Himmel fliegen lassen. Die Vorstellung, dass er wieder von Neuem begonnen hatte, war unerträglich.
    „Ihr habt ihr Lager aufgespürt?“, fragte Leif.
    „Ja. Wir haben unser Leben aufs Spiel gesetzt“, erzählte Mondmann. „Die Krieger des Clans haben das gesamte Plateau auf den Kopf gestellt. Wir haben ein großes Feldlager am südlichen Rand in der Nähe der Grenze zum Dschungel von Illiais entdeckt.“
    Ganz nahe bei meiner Familie . Unwillkürlich musste ich nach Luft geschnappt haben, denn Mondmann berührte meine Schulter und drückte sie leicht.
    „Mach dir keine Sorgen um deine Sippe. Jeder Soldat der Sandseeds ist darauf vorbereitet, die Würmer anzugreifen, sobald sie Anstalten machen, ihr Lager zu verlassen. Wir brechen auf, sobald die Pferde sich ausgeruht haben.“
    Unruhig lief ich um das Lagerfeuer herum. Eigentlich hätte ich schlafen müssen, aber meine Gedanken ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Leif striegelte die Pferde, und Marrok schlief. Mondmann hatte sich neben das Feuer gelegt und starrte in den Himmel.
    Marrok wachte auf, als der Himmel sich bereits verdunkelte. Sein Auge hatte aufgehört, blutige Tränen zu vergießen, und die Schwellung war abgeklungen. Vorsichtig berührte er seine Wange mit einem Finger. In seiner Miene machte sich ein

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