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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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gefangen waren, sank Opal erschöpft zu Boden. Jetzt konnte ich gehen. Ich schaute mich um, ob ich auch nichts vergessen hatte – keine Seele, die noch Unheil anrichten konnte. Rozes Worte enthielten ein Körnchen Wahrheit. Egal, was ich zu meiner Verteidigung vorbrachte – die Sitianer würden Angst vor mir haben, und noch lange würde ich das Misstrauen und Unbehagen der Ratsmitglieder zu spüren bekommen.
    Doch diesen Schwierigkeiten sah ich gefasst entgegen. Sie waren ein Teil meines Lebens, und ich nahm mir fest vor, jede Minute davon zu genießen.
    Als ich durch mein Fenster den Bergfried betrat, drangen als Erstes die Geräusche an mein Ohr. Das Tosen des Feuers. Leif, der meinen Namen rief. Die sengende Hitze verschlug mir den Atem. Grelles Gelb und leuchtendes Orange blendeten mich. Mein Mantel fing Feuer. Ich warf mich auf die Erde und wälzte mich im Sand hin und her, um die Flammen zu ersticken. Wirklich ein großartiger Auftritt!

36. KAPITEL
    D ie ersten Stunden nach meiner Rückkehr verbrachte ich im Kreis meiner Freunde und meiner Familie, die alle gleichzeitig aufgeregt auf mich einredeten. Alle waren gekommen – bis auf Valek. Ich würde ihn treffen, wenn die anderen gegangen waren.
    Nachdem das Feuer seine grausige Aufgabe erfüllt und alle Verräter zu Asche verbrannt hatte, wurde es gelöscht. Dichter Rauch stieg auf und hing wie eine Glocke über der Erde, bis Gale Stormdance ihn mithilfe einer frischen Brise fortblies.
    Interessiert stellte ich fest, wie schnell das Leben wieder seinen gewohnten Gang ging. Zwar freuten sich die Ratgeber über meine Rückkehr, aber sie kehrten schnell zum Alltag zurück und beriefen eine Sitzung ein. Auch Fisk und seine Helfergilde liefen, kaum dass sie mich willkommen geheißen hatten, zurück zum Markt, um ihren Tätigkeiten nachzugehen.
    Bevor er verschwand, warf Fisk mir ein verschmitztes Lächeln zu und sagte: „Schöne Yelena, du wirst neue Kleidung für die heiße Jahreszeit benötigen. Ich kenne die beste Schneiderin in der Zitadelle. Komm zu mir, wenn du so weit bist.“
    Die heiße Jahreszeit? Ari hatte mir doch erzählt, sie habe gerade erst begonnen. Tatsächlich hatte ich einundsiebzig Tage in der Unterwelt verbracht und die warme Jahreszeit komplett verpasst. Ich betrachtete die vergangene Zeit mit gemischten Gefühlen: Einerseits war ich froh, dass ich in der Unterwelt die Wirklichkeit nur verzerrt wahrgenommen hatte; andererseits ärgerte es mich, dass ich nicht hatte mithelfen können, das Chaos zu beseitigen, das die Würmer angerichtet hatten.
    Ari und Janco beklagten sich über das heiße, feuchte Wetter und verkündeten, dass sie nichts lieber täten, als zurück nach Ixia zu gehen.
    „Es hat echt Spaß gemacht, die Daviianer unschädlich zu machen“, gab Janco zu. „Aber ich bin sicher, dass Maren uns vermisst.“
    Ari schaute ihn zweifelnd an. Er hatte die schwarze Farbe aus seinen Haaren gewaschen, und seine helle Haut war unter der Sonne Sitias ganz rot geworden. Janco war braun gebrannt. Die Farbe passte ausgezeichnet zu seiner Kleidung aus Ixia.
    „Ach das?“, erwiderte Janco beiläufig, als ich sein Aussehen erwähnte. „Du hast ein paar herrliche Tage verpasst.“
    „Janco hat jede Minute genutzt, um sich in der Sonne zu aalen“, erklärte Ari verächtlich. „Angeblich wollte er auf das Feuer achtgeben, aber ich habe ihn ein paarmal erwischt, wie er schlafend im Sand gelegen hat.“
    „Ein einziges Mal!“, verteidigte Janco sich empört.
    Prompt fingen sie einen Streit an. Lachend ließ ich sie stehen. „Um fünf Uhr auf dem Übungsplatz!“, rief Ari mir nach.
    Seit meiner Rückkehr hatte Kiki mir in den Ohren gelegen, mich um sie kümmern. Endlich hatte ich Zeit für sie und blieb eine Stunde bei ihr im Stall. Dabei hegte ich die leise Hoffnung, dass Valek auftauchen könnte. Dann würden wir unser Wiedersehen im Stroh feiern.
    Ich kraulte Kikis Ohren, gab ihr Pfefferminz und versteckte mich hinter einem Stapel Heuballen, als der Stallmeister auf der Suche nach mir den Kopf in die Box steckte. Wahrscheinlich wollte er mir die Leviten lesen, weil ich Garnet so lange ausgeliehen hatte.
    Lavendelmädchen geht nicht mehr fort , sagte Kiki in meine Gedanken.
    Ich tu, was ich kann. Aber versprechen werde ich dir nichts.
    Sie war beleidigt. Nächstes Mal geht Kiki.
    Eine Pferdefinderin?
    Um Lavendelmädchen zu helfen , beendete Kiki unsere Diskussion.
    Am liebsten wäre ich anschließend in meine Zimmer in Irys’ Turm

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