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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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einen geeigneten Ort zu finden.
    Den Rest des Nachmittags verbrachte ich im Kreis meiner Familie. Ich musste Perl und Esau versprechen, sie bald zu besuchen.
    „Einfach nur ein ganz normaler, entspannender Besuch“, meinte Perl. „Keine Würmer jagen, niemanden retten müssen. Wir sitzen beieinander und unterhalten uns, und ich mache dir ein neues Parfüm.“
    „Ja, Mutter.“
    Ich durfte mich erst verabschieden, nachdem ich etwas gegessen hatte. Danach lief ich sofort zum Übungsgelände. Vielleicht wartete Valek dort auf mich.
    Meine Hoffnung erfüllte sich nicht. Dieser Mann quälte mich bestimmt absichtlich. Ich hatte ihn ja auch mehr als zwei Monate warten lassen. Gut möglich, dass das seine Revanche war.
    Ari und Janco kämpften mit Schwertern. Wie gewohnt kommentierte Janco das Duell mit seinen Reimen, und Ari setzte seine gewaltige Stärke ein. Doch im Grunde waren sie gleichberechtigte Gegner. Als sie mich sahen, unterbrachen sie ihren Kampf sofort.
    „Na, komm schon“, forderte Janco mich auf. „Bevor wir abreisen, möchte Ari sehen, ob du noch Kondition hast.“
    „Will ich das wirklich?“
    „Natürlich. Sonst machst du dir noch Sorgen um sie.“
    „Glaubst du?“
    „Aber klar.“ Mit einer Handbewegung wischte Janco Aris Bemerkungen fort. „Außerdem ist das nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm. Wir müssen bereit sein.“
    Jetzt schaltete ich mich ein. „Der nächste Sturm?“
    Janco stieß einen dramatischen Seufzer aus. „Es gibt immer einen neuen Sturm. So läuft’s nun mal in der Welt. Schneestürme, Regenstürme, Windstürme, Sandstürme und Feuerstürme. Manche sind gewaltig und andere harmlos. Bei jedem muss man anders reagieren, aber vor allem muss man immer ein Auge darauf haben, was sich am nächsten Tag zusammenbraut.“
    Ari verdrehte die Augen. „Jancos philosophische Weltsicht. Jeden Tag etwas Neues! Gestern hat er das Leben mit Nahrung verglichen.“
    „Das liegt doch nahe! Manches Essen macht dich satt, während anderes …“
    „Janco“, unterbrach ich ihn. „Bereite dich lieber auf meinen Sturm vor.“ Ich ließ meinen Streitkolben vor seinen Füßen tanzen.
    Mit einer geradezu eleganten Bewegung sprang er beiseite, ließ sein Schwert fallen und griff nach seinem Streitkolben. Unser Kampf begann.
    Seit meiner Rückkehr aus der Unterwelt sah ich alle anderen aus einer neuen Perspektive. Ich brauchte nur einmal zu blinzeln, um durch ihren Körper hindurch direkt in ihre Seelen schauen zu können. Ihre Überlegungen, Gefühle und Absichten waren mir ebenso vertraut wie meine eigenen. Zuvor hatte ich stets die Kraftquelle anzapfen und meine Gedanken in ihr Bewusstsein projizieren müssen. Jetzt existierte die Verbindung von dem Moment an, da ich daran dachte.
    Jancos verdutzter Gesichtsausdruck, nachdem ich ihn mit drei Schlägen zu Fall brachte, entschädigte mich beinahe für meine Reise durch die Unterwelt. Aber nur beinahe.
    Er polterte und tobte und suchte fieberhaft nach einer Entschuldigung für seine Niederlage. Unseren zweiten Kampf musste ich kurz unterbrechen, um eine Seele in den Himmel zu geleiten. Eine ganze Anzahl von ihnen schwebte über dem Bergfried, und einmal mehr wurde mir bewusst, dass auch in der Zitadelle viel Arbeit auf mich wartete.
    Mit angewiderter Miene betrachtete Janco meine magische Tätigkeit. „Wenigstens verlierst du so an Energie. Jetzt kann ich dich leichter schlagen“, grinste er.
    „Reines Wunschdenken“, entgegnete ich.
    Nachdem er auch die nächsten vier Kämpfe verloren hatte, gab Janco endlich auf.
    „Na, bin ich bereit für den nächsten Sturm?“, fragte ich ihn mit einem honigsüßen Lächeln.
    „Du bist der nächste Sturm.“
    Abgesehen von den blauen Flecken auf ihrem Ego waren Janco und Ari mit meinen Verteidigungskünsten sehr zufrieden.
    „Du hast deine Mitte gefunden“, stellte Ari anerkennend fest. „Du hast keine Angst mehr vor dir selbst. Du stehst zu dir. Jetzt braucht Janco sich keine Sorgen mehr zu machen.“
    „Ari kann sich für uns beide Sorgen machen. Ach was. Das tut er ja schon längst.“
    „Stimmt überhaupt nicht. Du bist derjenige, der sich die ganze Zeit Sorgen um Yelena gemacht hat.“
    „Hab ich nicht.“
    Und schon begannen sie ein neues Wortgeplänkel. Dass es mir Spaß machen würde, ihnen bei ihren Streitereien zuzuhören, hätte ich mir bis vor Kurzem auch nicht träumen lassen. Ich amüsierte mich wirklich prächtig. Bis ich Cahil erblickte.
    Mit dem Schwert in der Hand war er

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