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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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dass du an der Herrschaft im Land kein Interesse hast. Sie wird einsehen, dass es dein innigster Wunsch ist, sowohl Sitia als auch Ixia zu helfen.“
    Mein zweifelnder Gesichtsausdruck blieb bestehen.
    „Sie mag dich nicht, aber ihr Wunsch nach einem sicheren und freien Sitia wird sie ihre persönlichen Gefühle vergessen lassen.“
    Ehe ich eine sarkastische Bemerkung über Rozes persönliche Gefühle loswerden konnte, übergab mir Irys eine Schriftrolle. „Die hier ist während der Versammlung eingetroffen.“
    Ich entrollte die Botschaft. Die mit zierlichen Buchstaben geschriebenen Zeilen stammten von Mondmann. Sie lauteten: Yelena, ich habe gefunden, was du suchst. Komm schnell .

2. KAPITEL
    D ie Nachricht in meiner Hand war typisch für Mondmann, meinen Geschichtenweber von den Sandseeds. Rätselhaft und vage. Ich stellte mir vor, wie er die Sätze mit einem verschmitzten Grinsen niedergeschrieben hatte. Als mein Geschichtenweber wusste er, dass mir viele Dinge am Herzen lagen. Mehr über Seelenfinder in Erfahrung zu bringen und ein Gleichgewicht zwischen Sitia und Ixia herzustellen standen ganz oben auf meiner Wunschliste. Ein erholsamer Urlaub wäre ebenfalls nicht zu verachten, aber ich hatte das Gefühl, seine Botschaft bezog sich auf Ferde.
    Ferde Daviian, der Seelendieb und Mörder von elf Mädchen, war mithilfe von Cahil Ixia aus dem Bergfried der Magier geflohen. Nachdem es den Mitgliedern der Ratsversammlung nicht gelungen war, seiner habhaft zu werden, diskutierten sie schon einen ganzen Monat lang darüber, wie sie den beiden auf die Spur kommen könnten.
    Und von Tag zu Tag wuchs meine Unruhe. Ferde war geschwächt, seitdem ich ihm bei unserem Kampf die Seelen der Mädchen entrissen hatte – sie waren die Quelle für seine magischen Kräfte. Doch er brauchte lediglich ein weiteres Mädchen zu töten, um einen Teil seiner alten Stärke zurückzuerlangen. Bis jetzt war zwar noch keines als vermisst gemeldet worden, aber das Wissen, dass er weiterhin frei herumlief, legte sich wie eine Eisenklammer um mein Herz.
    Ich verdrängte die Gedanken an den Schrecken, den Ferde verursachen konnte, und konzentrierte mich auf die Botschaft in meiner Hand. Mondmann hatte nicht ausdrücklich erwähnt, dass ich alleine kommen sollte, doch kaum hatte ich darüber nachgedacht, die Ratsmitglieder zu informieren, verwarf ich die Überlegung auch schon wieder. Ehe sie zu einer Entscheidung kämen, wäre Ferde längst wieder über alle Berge. Ich würde gehen, ohne den Rat in Kenntnis zu setzen. Irys nannte es meine „Kopfüber-hineinstürzen-und-auf-das-Beste-hoffen“-Methode. Abgesehen von einigen kleinen Pannen war ich damit bislang immer ganz gut gefahren. Außerdem war es ohnehin viel prickelnder, still und heimlich zu verschwinden.
    Irys war ein paar Schritte beiseitegetreten, als ich die Nachricht entrollte, aber ihr bewusstes Schweigen verriet mir, dass sie neugierig war. Also berichtete ich ihr, worum es ging.
    „Wir sollten die Ratsversammlung informieren“, schlug sie sofort vor.
    „Warum? Damit sie einen weiteren Monat über alle möglichen Alternativen diskutieren? Es ist eine Einladung an mich. Wenn ich deine Hilfe brauche, gebe ich dir Bescheid.“ Ich spürte, wie ihr Widerstand dahinschmolz.
    „Du solltest nicht alleine gehen.“
    „Gut. Dann nehme ich eben Leif mit.“
    Nach kurzem Zögern stimmte Irys zu. Als Mitglied der Ratsversammlung war sie darüber zwar nicht glücklich, aber sie hatte gelernt, meinem Urteilsvermögen zu vertrauen.
    Mein Bruder Leif war vermutlich genauso froh wie ich, den Bergfried und die Zitadelle für eine Weile hinter sich lassen zu können. Roze Featherstones zunehmende Feindseligkeit mir gegenüber brachte Leif in eine schwierige Lage. Roze hatte sich während seiner Ausbildungszeit im Bergfried um ihn gekümmert, und nach seiner Prüfung war er einer ihrer Gehilfen geworden. Seine magische Fähigkeit, die Gefühle eines anderen Menschen zu erraten, half Roze bei Gerichtsprozessen, die Schuld eines Menschen festzustellen. Außerdem versetzte seine Zauberkraft die Opfer in die Lage, sich genau daran zu erinnern, was mit ihnen geschehen war.
    Leifs erste Reaktion auf meine Heimkehr nach Sitia nach vierzehnjähriger Abwesenheit war blanker Hass. Er hatte sich eingeredet, meine Entführung nach Ixia habe nur stattgefunden, um ihn zu ärgern, und meine Rückkehr aus dem Norden sei von den Ixianern bloß arrangiert worden, damit ich für sie in Sitia

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