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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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stand ich dicht neben dem Kamin und spürte das Netz magischer Energie. Es zog sich zusammen, und auf meiner Kleidung züngelten kleine Flammen, die sich rasch ausbreiteten.
    Mit meiner Kraft konnte ich ihr Fortschreiten nicht aufhalten. Ich verfluchte meine Ungeschicklichkeit im Umgang mit Feuer und fragte mich wieder einmal, warum ich nicht über dieses magische Talent verfügte.
    Im Geiste hörte ich die Antwort. Weil wir eine Möglichkeit haben müssen, dich umzubringen .
    Taumelnd trat ich ein paar Schritte vor der Hitze zurück. Schweiß rann mir in Strömen den Rücken hinab, während mir das Blut heiß in den Ohren rauschte. Mein Mund war wie ausgetrocknet, und das Herz hämmerte mir in der Brust. Die stickige Luft versengte mir die Kehle. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg mir in die Nase, und mir wurde übel. Jeder Quadratzentimeter meiner Haut schmerzte höllisch.
    Mein Körper stand in Flammen.
    Kein Sauerstoff, um zu schreien.
    Ich wälzte mich auf dem Boden und versuchte, das Feuer zu löschen.
    Endlich wurde der magische Angriff beendet und ich von meinen Qualen erlöst. Ich lag auf der Erde und sog begierig die kühle Luft in meine Lungen.
    „Yelena, was ist passiert?“ Irys legte ihre kühle Hand auf meine Stirn. „Ist alles in Ordnung?“
    Meine Mentorin und Freundin schaute auf mich hinab. In ihrer Miene las ich Anteilnahme, und ihre smaragdgrünen Augen blickten besorgt.
    „Mir geht’s gut.“ Ich krächzte und musste husten. Irys half mir, mich aufzusetzen.
    „Schau dir nur deine Kleidung an. Hast du dich etwa selbst in Brand gesetzt?“
    Der Stoff war rußverschmiert, und meine Ärmel und mein Hosenrock waren übersät von Brandlöchern. Da sie nicht mehr zu flicken waren, würde ich meine Cousine Nutty bitten müssen, mir neue Kleidung zu schneidern. Ich seufzte. Vielleicht sollte ich gleich hundert Baumwolltuniken und Hosenröcke in Auftrag geben. Vorfälle wie dieser und ähnliche magische Angriffe bescherten mir ein spannendes Leben.
    „Ein Zauberer hat mir eine Botschaft durch das Feuer geschickt“, erklärte ich. Obwohl ich wusste, dass Roze in Sitia die größte Zauberkraft besaß und meine magische Schutzmauer durchdringen konnte, wollte ich sie nicht beschuldigen, ohne einen Beweis zu haben.
    Bevor Irys mir weitere Fragen stellen konnte, fragte ich: „Wie war die Ratsversammlung?“ Man hatte mir nicht gestattet, daran teilzunehmen. Darüber war ich immer noch wütend – ungeachtet der Tatsache, dass ich wegen des regnerischen Wetters wenig Lust zu einem Spaziergang zur Versammlungshalle hatte.
    Der Rat wollte, dass ich mich in allen Fragen auskannte, mit denen er sich täglich beschäftigte. Das sollte mich dazu befähigen, als Vermittlerin zwischen der Ratsversammlung und dem Territorium von Ixia tätig zu werden. Meine Ausbildung zur Seelenfinderin war jedoch ein Thema, über das sich die Mitglieder des Rats noch nicht einig waren. Irys vertrat die Theorie, meine Unlust, mit dem Unterricht zu beginnen, hinge mit der Unentschlossenheit der Ratsmitglieder zusammen. Ich dagegen vermutete, sie befürchteten, dass ich in die Fußstapfen des damaligen Seelenfinders treten würde, wenn ich erst einmal das Ausmaß meiner Kräfte entdeckt hätte.
    „Die Versammlung …“ Sie verzog den Mund zu einem dünnen Lächeln. „Wie man’s nimmt. Die Mitglieder haben beschlossen, deine Schulung zu unterstützen.“ Sie machte eine Pause.
    Ich wappnete mich für die nächsten Neuigkeiten.
    „Roze war … verärgert über die Entscheidung.“
    „Verärgert?“
    „Sie war strikt dagegen.“
    Wenigstens wurde mir nun klar, was es mit meiner flammenden Nachricht auf sich hatte.
    „Sie hält dich immer noch für eine Bedrohung. Deshalb hat die Versammlung beschlossen, dass Roze dich unterrichten wird.“
    Mühsam kam ich auf die Füße. „Bloß nicht!“
    „Es ist die einzige Möglichkeit.“
    Ich verkniff mir eine Antwort. Es gab durchaus andere Möglichkeiten. Es musste andere Möglichkeiten geben. Ich befand mich im Bergfried der Magier, umgeben von Zauberern, die über unterschiedliche Qualifikationen verfügten. Es würde sich gewiss ein anderer finden lassen, der mit mir arbeiten konnte. „Was ist denn mit dir oder Bain?“
    „Sie bestanden auf einem unparteiischen Mentor. Von den vier Meistern ist das allein Roze.“
    „Aber sie ist überhaupt nicht …“
    „Ich weiß. Doch es könnte von Vorteil sein. Wenn du mit Roze zusammenarbeitest, kannst du sie davon überzeugen,

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