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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Aufschub in die Hand gedrückt worden, als er gerade den Stab erhoben hatte. Ich spürte, wie es auf meinem Gesicht zu lesen war, und verfluchte meine Schwäche.
    Ihr Blick blieb auf Loiosh ruhen, dann streckte sie eine Hand aus. Er zögerte und zuckte nervös auf meiner Schulter hin und her.
    »Boß .«
    »Wie du willst, Kumpel.«
    Er flog zu ihr hinüber und schloß seine Krallen um ihr Handgelenk. Sie kratzte ihn unter dem Kinn die Schuppen entlang.
    »Der Jhereg ist wunderschön«, fand sie.
    »Er heißt Loiosh.«
    »Ich weiß.«
    »Oh, natürlich. Ihr müßt eine ganze Menge über mich zusammengetragen haben.« »Nicht genug, wie es scheint. Wie haben Morrolan und Aliera es eigentlich erfahren?«
    »Tut mir leid.«
    Sie nickte. »Ihr ... besitzt die Gabe, daß Menschen Euch unterschätzen.«
    »Vielen Dank.« Ich ging in das Zimmer hinein und ließ die Tür hinter mir zufallen. Sorgfältig darauf bedacht, beiläufig zu wirken, setzte ich mich auf die Bettkante. »Und, was jetzt?«
    Sie zuckte die Achseln, was für sich schon Belohnung genug für mein Näherkommen war. »Ich weiß es nicht. Morrolan und Aliera haben vorhin versucht, mir in den Gedanken zu stöbern. Es hat nicht funktioniert, also weiß ich nicht, was sie als nächstes versuchen. Du?«
    Ich war erstaunt. »Was wollten sie denn herausfinden?«
    »Wer uns angeheuert hat.«
    Ich lachte. »Da hätten sie mich doch einfach fragen können. Keine Sorge. Sie sind gar nicht so übel, wenn man bedenkt, daß sie Dragonlords sind.«
    Sie lächelte mich ironisch an. »Und du wirst mich beschützen, nicht wahr?«
    »Klar. Warum nicht? Ihr habt das Geld zurückgegeben, obwohl ihr es nicht hättet tun müssen, was beweist, daß du nicht wieder auf mich losgehst. Und wir Ostländer sollten doch zusammenhalten, meinst du nicht?«
    Das hatte sie verstanden und sah zu Boden. »Ich habe noch nie vorher gegen einen Menschen >gearbeitet<, Vlad. Beinahe hätte ich es abgelehnt, aber . « Abermals zuckte sie die Achseln. Ich fragte mich, wie ich sie dazu bringen konnte, das die ganze Zeit zu tun.
    »Ich bin froh, daß Aliera so gut in Wiederbelebungen ist«, sagte ich.
    »Das glaube ich.«
    »Wegen uns beiden«, fügte ich hinzu, weil ich es so meinte. Sie sah mich vorsichtig an. Einen Moment lang machte die Zeit ganz seltsame Dinge. Wenn ich meine Steine richtig ausgespielt hätte, hätte ich sie da küssen können. Also tat ich es. Loiosh hob von ihrem Arm ab, als unsere Lippen sich leicht berührten. Es war kaum ein heftiger Kuß, aber ich stellte fest, daß ich die Augen geschlossen hatte. Komisch.
    Sie sah mich weiterhin an, als könnte sie etwas in meinem Gesicht lesen. Dann sagte sie sehr bedacht: »Mein Name ist Cawti.«
    Ich nickte, und wieder trafen sich unsere Lippen. Ihre Arme umfaßten meinen Hals. Als wir nach Luft schnappten, löste ich die Träger ihres Nachthemds, und es glitt von ihren Schultern und die Hüfte hinab. Sie befreite ihre Arme und machte sich an die Schnalle von meinem Umhang. Das war verrückt, dachte ich. Nie hätte sie eine bessere Gelegenheit, sich einen meiner Dolche zu schnappen und mich zu erledigen. Verrat dachte ich bei mir. Ich glaube, ich hab sie nicht mehr alle.
    Mein Umhang fiel zu Boden, und sie half mir, das Wams auszuziehen. Ich entledigte mich kurz meiner Stiefel und Socken, dann fielen wir gemeinsam aufs Bett, und das Gefühl ihres kleinen, festen Körpers an meinem, ihrer Brüste an meinem Oberkörper und ihres Atems in meinem Nacken, meiner Hand um ihre Hüfte und meiner Hand an ihrem Hals - so etwas hatte ich noch nie gespürt, und ich wollte, daß es für immer so bliebe, ich wollte es gar nicht weitertreiben.
    Aber mein Körper spielte nach seinen eigenen Regeln, in die er mich auch gleich einweihte. Ich streichelte ihr unten über das Rückgrat. Sie nahm meinen Kopf in die Hände und küßte mich; und dieses Mal meinten wir beide es ernst. Ich schmeckte ihre Zunge, auch das war schön. Ich hörte mich selbst, wie ich leise stöhnte, während meine Lippen ihren Hals abwärts wanderten zu dem kleinen Tal zwischen ihren Brüsten. Ich küßte jede von ihnen sachte und wandte mich dann wieder ihrem Mund zu. Sie fummelte am Verschluß meiner Hose herum, aber ich ging dazwischen und griff ihr an den Hintern und zog sie an mich heran.
    Wir machten uns voneinander los und sahen uns noch einmal an. Dann hielten wir uns so lange zurück, bis wir Loiosh aus dem Zimmer gewiesen hatten, denn Liebe sollte, wie Mord, keine Zeugen

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