Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
Vom Netzwerk:
imperialen Edikt Nachdruck verleihen sollten, gerade rechtzeitig verschwanden, daß unsere Freunde mich stellen konnten. Ich kann nicht glauben, daß es ein Zufall war.«
    Sie sahen einander an. »Ich wüßte nicht, wie«, sagte Sethra.
    »Wessen Entscheidung wäre es gewesen? Die der Imperatorin? Oder desjenigen, der die Wachen anführt?«
    »Die Imperatorin hat sie geschickt; also hätte sie ihren Abzug anordnen müssen«, meinte Aliera. Morrolan nickte.
    »Na schön«, sagte ich. »Ich glaube nicht, daß sie absichtlich in diese Sache verwickelt wäre, oder?« Dreifaches Kopfschütteln. »Gibt es denn dann irgendwen, der ihr den Vorschlag gemacht haben könnte, daß jetzt ein guter Zeitpunkt wäre<, und der darauf vertrauen könnte, daß sie auf der Stelle handelt?«
    Sethra und Aliera sahen Morrolan an, der häufiger als sie am Hof zu Gast war. Er trommelte mit den Fingern auf der Sessellehne. »Ihr Geliebter«, sagte er, »ist angeblich aus dem Ostreich. Ich habe ihn nie getroffen, aber er könnte einen solchen Einfluß besitzen. Dann wären da noch ihre Berater, aber, um offen zu sein, sie hört den meisten gar nicht zu. Ich denke, sie hört ernsthaft auf mich, aber da mag ich mich auch täuschen. Und ich habe in keinem Fall eine solche Bitte an sie gerichtet. Sie hört auch auf Sethra die Jüngere, aber Sethra interessiert sich für gar nichts, abgesehen von Invasionsplänen für den Osten.«
    Sethra Lavode nickte. »Schön, wenn man Ehrgeiz hat«, sagte sie. »Sethra die Jüngere ist die einzige meiner Schülerinnen, die nie versucht hat, mich umzubringen.«
    Ich wandte mich wieder an Morrolan. »Jemand anderer fällt dir nicht ein?«
    »Gegenwärtig nicht.«
    »Na dann, was gibt es noch? Eine gefälschte Nachricht vielleicht? Tut dies unverzüglich, gezeichnet Soundso?«
    »Wer«, fragte Morrolan, »würde eine Nachricht schreiben, anstatt sie psionisch zu erreichen?«
    »Nun, jemand, den sie nicht so häufig spricht. Es ist doch bestimmt schwierig, sie direkt zu erreichen, also - «
    »Ist es nicht«, sagte Aliera und sah mich ganz erstaunt an.
    »Nein?«
    »Natürlich nicht. Jeder Bürger kann Zerika über seine Verbindung erreichen. Hast du das nicht gewußt?«
    »Nein . aber dann müssen ihr doch Tausende von Leuten auf - «
    »Nicht wirklich«, unterbrach sie. »Wenn sie meint, ihre Zeit sei das Anliegen nicht wert, vernichtet sie die Person. Das hält die Anzahl der Kontakte doch einigermaßen niedrig.«
    »Oh . Mein Vater hat es nie für nötig gehalten, mir davon zu erzählen. Wahrscheinlich hatte er Angst, ich könnte es ausprobieren. Wie dem auch sei, ich begreife immer noch nicht, wer sie überzeugt haben könnte, die Truppen abzuziehen. Morrolan, du bist am Hof doch sehr angesehen. Würdest du versuchen, es für mich herauszufinden?«
    »Nein«, antwortete Morrolan. »Wie ich dir bereits erläutert habe, möchte ich nichts mit einem Krieg unter Jhereg zu tun haben, weder mittelbar noch unmittelbar.«
    »Ja ja, schon gut.« Zu meinem Vergnügen warf Aliera ihm kurz einen angewiderten Blick zu. Da fiel mir ein, daß es am leichtesten gewesen wäre, wenn man eine reale Bedrohung aufgebaut hätte, die die Imperatorin dazu gebracht hatte, ihre Truppen zu verlagern. Was könnte das sein? Aufstand in der Bevölkerung? Irgendeine drohende Invasion?
    »Kragar?«
    »Ja, Vlad?«
    »Finde heraus, ob in der Stadt irgend etwas im Gange war, das ein Eingreifen der Phönixtruppen verlangt hätte.«
    »Gute Idee, Boß.«
    »Dafür bezahle ich mich ja auch.«
    Dann nahm ich Verbindung zu Fentor auf und ließ ihn nach möglichen Bedrohungen von außerhalb forschen. Mit ein bißchen Glück würde ich es innerhalb von ein paar Tagen wissen. Dann wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder den anderen zu. Aliera und Sethra waren in eine andere Unterhaltung vertieft.
    »Gewiß«, sagte Sethra gerade. »Und wenn man mich fragt, laß sie.«
    Aliera runzelte die Stirn. »Wir kommen doch gerade auf die Beine, Sethra. Wir können es uns nicht erlauben, mit Zehntausenden von Soldaten nach Osten zu ziehen, bevor wir nicht sicher sind, daß das Imperium stabil ist.«
    »Worum geht es hier«, wollte ich wissen.
    »Du hast einen weiteren Streit losgetreten, Vlad«, erklärte Morrolan. »Aliera stellt sich gegen Sethra die Jüngere und ihre Pläne, das Ostreich zu erobern, bevor das Imperium nicht stabilisiert ist. Sethra die Jüngere glaubt, gerade das würde ihm Stabilität verleihen, und unsere Sethra hier«, er deutete mit dem

Weitere Kostenlose Bücher