Yoga-Anatomie
angebracht, weil dadurch mehr Kraft und eine stärkere Hebelwirkung zum Gelenk geleitet werden.)
Beim Einnehmen der verschränkten Armhaltung werden Arme und Schulterblätter erst abduziert, dann adduziert. Die Adduktion der Schulterblätter ist meist der letzte Schritt. Findet in den Schulterblättern zusätzlich zu den andern Gelenkaktionen eine Depression statt (Absenken des Schulterblatts), schränkt das ihre Mobilität ein.
Eine weitere Ausgleichsbewegung bei blockiertem Schultergürtel besteht in der Flexion der Wirbelsäule. Diese Flexion bei gleichzeitiger Rotation der Wirbelsäule lässt die Wirbelsäulengelenke anfällig werden durch eine zu starke Mobilisation. Es ist möglich, mit der Hebelwirkung der verschränkten Arme, die gegen das Bein drücken, die Wirbelsäule dazu zu zwingen, über den angemessenen Bewegungsumfang hinauszugehen.
Atmung
Je offener die Beckenregion ist, desto leichter fallen bei dieser Position das Atmen und das Halten des Gleichgewichts. Der Oberkörper ist hier fest verbunden in der Rotation gegen den Widerstand des Unterkörpers, sodass Zwerchfell, Bauch und Brustkorb bei ihren Bewegungen auf erheblichen Widerstand stoßen.
Utthita Trikonasana
Gestrecktes Dreieck
u-TI-ta trik-kon-AAS-anna | utthita = gestreckt, tri = drei, kona = Winkel
Klassifikation
Asymmetrische Haltung im Stehen
Gelenkaktionen
Wirbelsäule
Arme
Beine
Vorderes Bein
Hinteres Bein
Wirbelsäule neutral
Brust: leichte Rotation, um sich zur Seite zu orientieren
Kopf: Rotation entlang der Achse, um nach oben zu schauen
Schulterblatt: Abduktion
Schulter: Abduktion und Außenrotation
Unterarm: neutral
Iliosakralgelenk: Nutation
Hüfte: Flexion und Abduktion
Knie: Extension
Fußgelenk: leichte Plantarflexion
Iliosakralgelenk: Gegennutation
Hüfte: Extension und Adduktion
Knie: Extension
Fußgelenk: Dorsalflexion
Fuß: Supination in der Ferse und Pronation im Vorderfuß
Muskelaktionen
Wirbelsäule
Wechselnde konzentrische und exzentrische Kontraktion
Konzentrische Kontraktion
Exzentrische Kontraktion
Halten die Wirbelsäule neutral:
streckende und beugende Rückenmuskulatur
Rotieren die Brust zur Seite:
Mm. obliquus internus abdominis (hinteres Bein) und externus abdominis (vorderes Bein)
Rotieren den Kopf in Richtung Decke:
M. rectus capitis (hinterer Anteil), M. obliquus capitis inferior, Mm. longus capitis und colli, M. splenius capitis (hinteres Bein), M. sternocleidomastoideus, M. trapezius (oberer Anteil; vorderes Bein)
Verhindern eine zu starke Seitneigung:
M. quadratus lumborum, M. latissimus dorsi, Wirbelsäulenmuskulatur (hinteres Bein)
Arme
Konzentrische Kontraktion
Abduziert das Schulterblatt:
M. serratus anterior
Stabilisieren und abduzieren das Schultergelenk:
Rotatorenmanschette, M. biceps brachii (langer Kopf), M. deltoideus
Beine
Vorderes Bein
Hinteres Bein
Konzentrische Kontraktion
Exzentrische Kontraktion
Konzentrische Kontraktion
Exzentrische Kontraktion
Abduzieren die Hüfte:
Mm. glutaeus medius und minimus
Abduzieren die Hüfte und ermöglichen eine Hüftflexion, ohne der Schwerkraft nachzugeben:
M. glutaeus maximus, M. piriformis, M. obturator externus, M. gemellus superior und inferior
Ermöglicht eine Hüftflexion, ohne der Schwerkraft nachzugeben:
ischiokrurale Muskulatur am Hüftgelenk
Halten die Spannung in den Fußgewölben, ohne zu kollabieren:
innere und äußere Muskulatur des Fußes
Streckt die Hüfte:
ischiokrurale Muskulatur am Hüftgelenk
Strecken das Knie:
M. articularis genus, Mm. vasti
Unterstützt die Innenseite des Knies:
M. gracilis
Hält die Spannung in den Fußgewölben, ohne die Dorsalflexion im Fußgelenk zu behindern:
innere Muskulatur des Fußes
Halten die Extension der Hüfte, während sie adduziert:
M. piriformis, M. obturator externus, Mm. gemellus superior und inferior
Ermöglichen die Hüftabduktion:
Mm. glutaeus medius und minimus
Lassen eine Längung an der Außenseite des Fußgelenks zu, ohne dass die Innenseite von Knie oder Fuß kollabiert:
Mm. peronei
Hinweise
Bei Utthita Trikonasana sowie bei Utthita Parsvakonasana wird das Gewicht des Oberkörpers hauptsächlich auf das vordere Bein verlagert. Da das vordere Bein gestreckt ist, wird die Arbeit bei dieser Haltung von der exzentrischen Kontraktion des Quadrizeps, der das Knie vor einer zu starken Beugung bewahrt (wie in Utthita Parsvakonasana) auf das Ausbalancieren der Aktivitäten rund um das Kniegelenk verlagert, sodass der Weg frei ist, das Knie zu unterstützen, ohne es zu
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